Hallo Koizchen,
ich meine, dass die Ernährung ganz wesentlich zu lokalen Anpassungen beisteuert.
Die Dunkle weist einige Besonderheiten auf: sie hat höchstwahrscheinlich die tiefste Bruttemperatur der Mellifera - Familie, wie ich überall lese, unglaublich langlebig, großer Pollenkonsum.
Die Dunkle heizt demnach nicht das Kinderzimmer hoch, sondern zieht sich einen warmen Pollenmantel an.
Sie spart also beim Honig. Möglich, dass die insgesamt tieferen Temperaturen im Stock auch die Honigreife verzögern.
Sie frisst dafür viel Pollen, möglich, dass durch ein mehr an Futtersaft die Entwicklung der Brut dadurch auch nicht länger als bei anderen dauert.
Aus Pollen wird Futtersaft, erst wenn er zu Ende geht, wechselt die Biene in den Flugbetrieb (nicht zwingend, aber normale Entwicklung.
Großer Pollenvorrat = viel Futtersaft = Innendienst. Körperreserve ist auch Langlebigkeit.
Die Dunkle müsste demnach einen Großteil ihres Lebens im Inneren verbringen.
Die Langlebigkeit hieße auch, wenn angenommen, die Dunkle doppelt so alt würde wie andere, sie nur die Hälfte der Brut aufziehen müsste wie andere, um auch gleichviel Bienen zu haben.
Wie immer das Verhältnis ist, weniger Bienen, die in den Flugbetrieb gehen, werden weniger Honig bringen.
Die Dunkle hat m.M.n. in Langlebigkeit investiert, aus Sicht der Biene perfekt in kaltem Klima, sie muss nicht raus.
Wahrscheinlich gibt es viele lokale Ausprägungen, aber ich denke, die Dunkle unterscheidet sich da wesentlich von anderen, sie ist an sparsame Honigeinkünfte angepasst.
Sicher wurde auch hier schon gezüchtet, und vielleicht ist ihr Verhalten auch veränderbar, aber mir scheint sie eine robuste Biene, die perfekt an raues Klima angepasst ist, aber eben nicht durch eine große Honigleistung.
Wer viel Honig will, braucht eine schnelle Abfolge kurzlebiger Bienen.
Die Dunkle in diese Richtung zu verändern würde den Sinn der Eigenschaften dieser Biene aushebeln.
Diese Öl/Wasser Sache geht auf die Heilkunde zurück, wonach Pflanzen, die irgendwie Brennbares erzeugen, beim Verzehr Wärme verursachen, Wässrige hingegen dämpfen und kühlen, egal ob Tier oder Mensch.
Denkbar, dass in nördlichen Gegenden dünner wässriger Nektar die Dunkle diese Überlebenstrategie hat wählen lassen.
Ich meine, diese Eigenschaften sollten erhalten bleiben, mit der derzeitigen Leistungserwartung kann ich mir das schwer vorstellen. Hätte ich Dunkle, würde ich sie wo hinbringen, wo niemand ist, einen Zaun drummachen, die Tür zusperren und den Schlüssel wegwerfen.
Liebe Grüße
Irbis