Mein Forschungsansatz ist, dass ein Volk, je mehr Milben es in einer Saison hervorgebracht hat, es umso weniger milbenresistent es ist. Ein varroatolerantes Volk verliert auch dann nur relativ wenige Milben, wenn es zu wenig und/oder zu spät mit Ameisensäure (AS) behandelt wird. Erst bei extrem ungleicher Behandlung der miteinander verglichenen Völker kann die Diagnose - gute/geringe Resistenz - verfälscht werden. Wird zB ein nichtresistentes Volk nach der 2. Ernte mehrfach mit AS behandelt, bis alle Milben tot sind, wird des den gesamten Beobachtungszeitraum über gegenüber nichtbehandelten resistenten Völkern als gleichwertig erscheinen, obwohl es das nicht ist.
Damit es keine Missinterpretationen nach der Milbenauszählungen gibt, empfiehlt sich eine gewisse Gleichbehandlung aller Völker. Es könnte sich als Glücksfall erweisen, dass ich zu Beginn meiner AS-Experimente kurz nach der 2. Honigschleuderung und einer ersten Teilauffütterung alle Völker mit AS behandelte. Erst danach realisierte ich die Idee, erst nach Überschreiten einer gewissen Schadschwelle eine AS-Behandlung zu wiederholen.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich in den kommenden Jahren diese Erstbehandlung aller Völker wiederholen sollte oder ob ich sofort ab 2. Hinigschleuderung nur noch Milben zähle und erst nach Überschreiten der Schadschwelle von 10 Milben täglich behandele.
Ich habe von 16 meiner 21 Völker die auf die Bodeneinlagen gefallenen Milben zählen können. Siehe
http://www.hanjoheyer.de/varroa.html . Bei 5 weiteren Völkern (4 Ableger, 1 Wirtschaftsvolk) konnte ich keine Milben zählen, da es die Konstruktion der Beuten nicht zuließ. Nächstes Jahr werden diese Völker in "richtige" Beuten umlogiert.
Auf PLatz 1 meiner Resistenzrangliste steht Volk 4, ein kleiner KS-Ableger von V8. V4 hat insgesamt nur 26 Milben gehabt. Trotz der niedrigen Zahl will ich es nicht als varroaresistent betrachten, da es sehr klein ist (4 BW) aufgrund der alten Weisel seit seiner "Gründung" wenig Brut hatte.
Platz 2 nimmt Volk 20, ein Brut-Ableger (BA) ein. Nur 46 Milben. Ob Ableger wie dieser varroaresistent sind, wird sich erst nächstes Jahr erweisen.
3. Volk 7, BA, 52 Milben.
4. V3, Wirtschaftsvolk (W), aber: geschwärmt, danach lange ohne Kö! 60 Milben.
5. V11, W, 73 Milben. Mein Hoffnungsträger in Sachen Resistenzzucht.6. V16, BA, 203 Milben
7. V1, W, 213 Milben. Hat still umgeweiselt. V1 könnte für die Resistenzzucht in Frage kommen.
8. V19, BA, 243 Milben
9. V9, W, 240 Milben. gute Honigergebnisse, Große Volksstärke. Trotzdem rel. wenig Milben! Macht Hoffnung! 10. V12, W, 341 Milben. Anfangs waren die Milbenzählungen ungenau. Erst nach Beutenumbau wurde es besser. Ergebnis unsicher.
11. V6, W, 458 Milben. Mittelfeld.
12. V14, W, 486 Milben. Mittelfeld
13. V21, S, 511 Milben. Eingefangener Schwarm. 10 % der Bienen gelb. Mittelfeld.
14. V8, W, 1275 Milben. Hier begoinnt die "Abstiegszone"
15. V5, W, 1531 Milben. Brachte 44,5 kg Honig. Nicht resistent, wie es aussieht.
16. V13, W, 7116 Milben. Wg Konstruktionsmangel der Beute (offener Schlitz bei geschlossenem Unterboden) schlugen erste AS-Behandlungen nicht an. Daher verzerrtes Ergebnis. Trotzdem ist dieses Volk sicher nicht varroatolerant/resistent.
Die Völker 11 und 9 sind meine Hoffnungsträger.