Diese Methode gilt seit heute (8.9.19) als veraltet. Schau das folgende Posting, um die neue Methode zu erfahren.
1. Seit Ende der Rapsernte zähle ich täglich die Milben auf den weiß gestrichenen Bodeneinlagen (Windeln).
2. Ich tastete mich zu folgenden Grenzwerten (Schwellen) an: Ab 2 Milben täglich pro Zarge auf der Windel wird alle 4 Tage mit Milchsäure behandelt.
Ich habe nun folgende Regeln hinzugefügt:
3. Wenn bis zum 15. August kein Erfolg eingetreten ist - wenn am Tag nach jeder Behandlung WIEDER Dutzende bis Hunderte Milben auf der Windel liegen - wird mit Ameisensäure behandelt: 2 ml pro Wabe, Schwammtuchmethode, alle 3 - 4 Tage. Die Bodeneinlage wird zum Verschließen des offenen Bodens benutzt. Das Flugloch wird nicht eingeengt. Das Schwammtuch wird nach 2 Tagen entfernt.
Die mit AS behandelten Völker werden vorgemerkt als NICHT vermehrungswürdig. Sie werden kommendes Jahr umgeweiselt.
Ich habe heute ein befallenes Volk, das zudem bei einigen Bienen die Erkrankung der verkrüppelten Flügel aufweist, erstmals statt mit MS mit AS behandelt. Da das Volk auf 2 Zargen mit je 8 Waben sitzt, behandelte ich mit 32 ml AS 60 % auf Schwammtuch. Ich sah mich gezwungen, AS zu nehmen, weil der Wind so stark wehte, dass an ein Sprühen nicht zu denken war. So kam ich auf die Idee, generell AS zu nehmen ab eines bestimmten Stichtages, denn diese arg befallenen Völker können ohnehin nicht zur Vermehrung oder zur Drohnenproduktion verwendet werden. Bei ihnen spielt es eine untergeordnete Rolle, dass sie so sanft behandelt werden, dass sie Resistenz entwickeln können. Ich habe sie sozusagen aufgegeben und werde sie ausschließlich als Volk zur Umweiselung einplanen.
Da das Umweiseln nun fester Bestandteil meiner Betriebsweise wird, werde ich mir künftig Weiseln auf Vorrat zulegen müssen. Das heißt, ich muss mir ein paar weitere gut wärmeisolierte Ablegerkästen besorgen. Vllt auch MiniPlus und/oder Begattungskästchen.
Ich begann am 15.7.19 mit der täglichen Varroazählung. Sobald ein Volk die Schadschwelle überschritt, behandelte ich mit MS. Resultat:
V1 insgesamt 2 mal MS, V2 6, V3 3, V4 1, V5 3, V6 6, V7 2, V8 7, V9 0, V10 0 V11 1.
Mit AS wurden nur 3 Völker behndelt: V2 5, V6 2 und V8 3 mal.
Von meinen 11 Völkern sind Muttervölker mit Weiseln vom letzten Jahr: V2, V5, V6, V7 und V8.
Die Muttervölker V2, V6 und V8 waren so hoch belastet, dass sie schließlich mit AS behandelt werden mussten.
Die Muttervölker V5 und V7 wurden nur wenig mit MS behandelt und auch diese Behandlungen waren mehr Tests, als Notwendigkeit. (Ich wollte wissen, ob Null Milben auf den Windeln wirklich bedeuten, dass nur wenige Milben im Volk sind. Es fielen nach der Behandlung nur wenige Milben, sodass die Zählmethode bestätigt wurde.
Am 29.8. hatte ich noch 2 belastete Völker: V2 mit 50 gefallen Milben nach einer AS-Behandlung und V5 mit 60 gefallenen Milben nach der letzten MS-Behandlung. Da V5 lange Zeit ohne Behandlung auskam, ist es noch NICHT aus dem Vermehrungsprogramm gestrichen. Die Milben konnten allein durch 3 MS-Behandlungen in Schach gehalten werden. Das ist akzeptabel.
Dass meine Methode etwas für sich hat, erfahre ich aus YouTube-Clips diverser Imker, die derzeit zusammenbrechende Völker haben mit TAUSENDEN Milben auf den Windeln! Imker mit Hunderten Völkern können natürlich nicht täglich die Milben zählen, aber genau aus diesem Grund können sie kaum zur Resistenzzucht beitragen. Sie können nicht herausfinden, welche ihrer Völker eine Tendenz zur Resistenz aufweisen und genau diese vermehren. Die Berufsimker selektieren immer noch nach Stechunlust und Honigertrag. Sie akzeptieren keine Schwarm- und Nachschaffungszellen. Es müssen bei ihnen immer Reinzuchtweiseln sein! F1 und F2-Nachzuchten sind gerade noch akzeptiert, aber die Landbiene mit unbestimmter Ahnenreihe wird immer noch wie ein Schädling behandelt.