(Inhalt - unter Anderem: Auf S.2. werden wir über eine wissenschaftliche Arbeit informiert, die allem, was ich bisher über Bienenrassen und -unterarten gelesen habe, widerspricht: dass die Farbe der Bienen und die Struktur des Flügelgeäders nicht rasseabhängig sind, sondern abhängig von der Bruttemperatur. Auf S. 4 ein interessantes Posting über Humus)
Ich verfolge mit Hilfe dieses Forums drei Ziele:
1. Einen Weg zu einer neuen Landrasse einzuschlagen (siehe W. Golz: "Auf dem Weg zu einer neuen Landrasse")
2. Rettung und Wiedereinfühung der Dunklen Biene (Apis mellifera mellifera germanica Pollmann) in Deutschland
3. Züchtung einer varroatoleranten/resistenten Biene.
Alle drei Ziele sollen gleichzeitig erreicht werden. Die Varroamilbe zwingt die Imkerschaft zum generellen Umdenken. Die Freiheit, dass jeder Imker an seinem Bienenstand tun und lassen kann, was ihm beliebt, muss eingeschränkt werden. Diese Einschränkung gilt bisher nur bei der - meldepflichtigen - Amerikanischen Faulbrut und in Gestalt einer Behandlungspflicht bei Varroose. Eine weitere Einschränkung ist erforderlich: die Freiheit, dass jeder Imker nach Belieben jede Bienenrasse halten darf. Diese Freiheit verstößt gegen den Naturschutzgedanken, der jeder Spezies das Recht zubilligt, zu existieren, nach ihren Bedürfnissen zu leben und sich selbstbestimmt weiterzuentwickeln. Der Mensch hat nicht das Recht, eine Bienenrasse nach Belieben zu manipulieren oder gar auszurotten. Ein Imker, der ausländische Bienenrassen oder die Kunstrasse "Buckfastbiene" nach Deutschland einführt, zerstört die einheimische Nordbiene. Da es die Nordbiene noch gibt - sie wurde nicht überall gänzlich ausgerottet - muss die Einfuhr ausländischer Bienen (außer einigen Melliferapopulationen) ab sofort verboten werden (Einsicht der Imker wäre natürlich besser). Was da ist, darf meinetwegen bleiben, aber nur unter der Bedingung, dass die natürliche Zuchtwahl (Evolution) entscheidet, was hier heimisch wird oder bleibt.
Da es die Dunkle Biene noch gibt, und da die Imker nicht die Aufgabe haben, Bienenrassen auszurotten, sondern, im Gegenteil, zu beschützen, ist es unsere Pflicht, die Dunkle zu retten und ihr mittels der Methode der Landbienenhaltung die Möglichkeit zu geben, sich in ihrer ursprünglichen Heimat wieder auszubreiten. Die Landbienen-"Zucht" zeichnet sich ja darin aus, dass sie wieder viele Ökotypen des Biens zulässt.
Das von mir entwickelte "Projekt Landbiene" lässt offen, welche Biene wir am Ende bekommen werden. Die Landbiene könnte ja identisch mit der Carnica sein oder mit der Buckfast, aber nur, wenn sie sich gegenüber anderen Rassen durchsetzen kann, weil sie die robusteste, gesündeste ist, was ich jedoch für unwahrscheinlich halte. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Biene, die wir aktuell haben, im Verlauf ihrer Anpassung an Klima, Tracht und Schädlinge (Krankheitserreger) immer dunkler, also melliferaähnlicher wird, da das Genom unserer einst hier heimischen Biene noch nicht völlig ausgerottet ist. Es wird - momentan noch unterdrückt durch das Genom von Carnica & Co. -jedoch wieder zum Tragen kommen, sobald die ideologisch verengte Handlungsweise der Reinzüchter (=Inzüchter) beendet wird. Unterstützend kommt hinzu, dass die Mellifera wieder im Kommen ist. Immer mehr Imker setzen sich für den Erhalt der Dunklen Biene ein, und wenn dank des Landbienenprojektes das fast freie Spiel der Evolution wieder zu Tragen kommt, verbinden sich Landbiene und Dunkle Biene zur Neuen Deutschen Landrasse, wie Wolfgang Golz sie sich gewünscht hat.
Wenn wir einzig Standbegattung der Bienen zulassen und auf alles Künstliche verzichten, und wenn wir mit unseren Bienen nicht über das einstige Gebiet der Mellifera hinaus wandern, und wenn wir Bienen nur innerhalb von 25 km kaufen und verkaufen und die Medikamentengaben auf Null zurückfahren, wird sich wie von Zauberhand gesteuert wieder eine akklimatisierte Landrasse entwickeln - gesund, fleißig, varroatolerant/resistent - und heimisch! Und wahrscheinlich dunkel wie die ehemals hier heimische "Braune".
Varroabekämpfung als Chance: Die Varroamilbe kann nicht ausgerottet werden, aber die Biene kann es lernen, mit ihr zurechtzukommen. Wenn wir im Rahmen unserer Landrassenzucht immer schön die Milben zählen, können wir jene Völker in unseren Beständen ausfindig machen, die weniger Milben aufweisen. Diese werden bei der Vermehrung bevorzugt. (Bei nicht nachzuchtwürdigen Völkern werden die Drohnenwaben herausgeschnitten, wird gegen Milben behandelt, Kö umgeweiselt). Da unsere Bienen noch nicht über ausreichend Varroaresistenz oder Toleranz verfügen, müssen wir NOCH eingreifen, zB mit Ameisensäure oder biotechnioschen Verfahren, aber wenn wir die Schadschwellenmethode anwenden, können wir unsere Bienen am Leben erhalten und trotzdem die Entwicklung des Biens Richtung Varroaresistenz unbeeinträchtigt lassen. Die derzeitigen Varroabekämpfungsmethoden lassen es leider nicht zu, dass die Bienen eine Resistenz entwickeln.
Also: Nichtbehandeln bringt unsere Bienen um; Pauschalbehandlung aller Völker bringt sie langfristig um. Der goldene Mittelweg ist der Richtige: So viel Medizin wie nötig, so wenig wie möglich.
Alle drei Ziele mit einem Streich:
Alle drei Ziele lassen sich mit einer einzigen imkerlichen Betriebsweise erreichen: Wie diese aussehen könnte, ist in "Meine Betriebsweise" erklärt.
Als Basis meiner Idee dient der umfangreiche Stoff, den ich im Internet, Zeitschriften, Büchern und Broschüren über Varroaresistent/Toleranzzucht, über Dunkle Bienen, Landbienen und diverse Betriebsweisen gefunden habe. Hier ist alles versammelt, was ich über die Geschichte der Biene, die Ausrottung der Dunklen Biene in Deutschland und über varroaresistente Bienen finden konnte.