Zusammenfassung des Wichtigsten




Hier wird das "Projekt Landbiene" ausführlich vorgestellt. Verbesserungsvorschläge bitte im Unterforum "Diskussion des Projektes" veröffentlichen..

Zusammenfassung des Wichtigsten

Beitragvon hanjoheyer » So 7. Apr 2013, 07:56

1.11.2019: In diesen ersten Beitrag der ersten Threads des Forums gebe ich alle wichtigsten Informationen über Struktur und Inhalt.
In diesem Forum wird in "Betriebsweise" zuoberst der aktuelle Stand meiner Betriebsweise angegeben. Es folgen Infos über Betriebsweisen anderer Imker und Erfahrungen damit. In "Neue Betriebsweise 2020" wird zuoberst der jeweils neueste Stand meiner geplanten Betriebsweise angegeben. Darunter sind ältere Beiträge, die die Entwicklung dieses Planes anzeigen, sowie Diskussionen mit anderen Imkern.
Unwichtige Threads werden nach und nach gelöscht.
NEBEN dem Thema "Betriebsweise" ist die Dunkle Biene, bzw. Nordbiene, bzw. Mellifera mein Hauptthema. ALLES, was ich über Herkunft, Geschichtliches der Nordbienenhaltung und -Ausrottungsversuche, sowie Rettung und Wiedereinführung finden konnte, ist hier dokumentiert.
Ein weiteres Thema ist die Landbiene - mein Projekt, dass sich gegen den übertriebenen Züchterwahn richtet. Selbst heute wird noch primär auf Honigleistung und Friedlichkeit gezüchtet, statt auf Varroaresistenz! Dem arbeite ich entgegen!
Viertes Hauptthema ist die Varroaresistenzzucht. Recherche und eigene Versuche.
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Diese Zusammenfassung stellt den neuesten Stand meines Wissens, meiner Erfahrungen, meiner Betriebsweise und meiner Ziele dar. Sie wird permanent aktualisiert.

Meine drei Ziele - Nordbiene + Landbiene + varroaresistente Biene = 1 Ziel: varroaresistente dunkle Landbiene wird beibehalten.

Keine Umstellung auf kleine Zellen (5,1 und später 4,9 mm pro Zelle) zwecks Varroabekämpfung. Dieses Konzept überzeugt mich (noch) nicht.

(29.7.19: Heute bin ich jedoch von diesem Konzept überzeugt. Außer John Kefuss arbeiten alle Imker und Bienenforscher, die nach der varroaresistenten Biene suchen, mit kleinzelligen Waben, die sie mittels kleinzelliger Mittelwände erreichen. Varroaresistenz ergibt sich m.E. nicht durch eine veränderte Genetik, sondern durch eine veränderte Betriebsweise des Imkers. als Wesentlich habe sich herausgestellt: kleinere Zellen (5,1 mm und kleiner bis 4,9) UND das Belassen des Honigs in den Völkern. Große Honigvorräte lösten den Putztrieb aus. Der Putztrieb wird durch den Sammeltrieb abgelöst, sobald dem Volk der Honig weggenommen wird und der Bien "glaubt", nicht genug Wintervorräte zu haben. Ich erachte es zudem für wichtig, das Absperrgitter wegzulassen, damit sich die Weisel ein Bild von den Futtervorräten machen kann. Auch erscheint es wichtig, die Weisel ALT werden zu lassen, denn die Intelligenz der Bienen STEIGT mit dem Alter, was sogar wissenschaftlich bewiesen werden konnte.) Ich werde das "stille Umweiseln" abwarten und ermitteln, ab welchen Lebensalters der Kö die Bienen die Umweiselung vornehmen.

Mein Ziel, die Bienen bienengemäß zu behandeln und nicht ausbeuterisch, wird beibehalten.
Mein Ziel, ökologisch zu imkern, wird beibehalten.

Ökologisches Imkern unterscheidet sich wesentlich von der Praxis der Bio-Imker (Naturland, Demeter usw.). Ökologisches Imkern ist ein Imkern, das es dem Bien erlaubt, seine eigene Evolution nach eigenen Kriterien fortzusetzen. Da der Bien lokale Ökotypen ausbilden will, muss ihm dies gestattet werden, indem der Imker seine Völker nicht über 25 km wandert und keine Weiseln, bzw. Völker über diese Distanz hinaus (ver)kauft. Hiermit wird die maximale Reichweite der Drohnen anerkannt. Ausnahme: Einkreuzung der Nordbiene.

Meine Betriebsweise in Kürze: Frühjahrserweiterung der Beuten um eine Zarge durch Unterstellen der neuen Zarge, so kann die Honigkappe von oben nach unten wachsen; das Brutfeld wird im Laufe der Zeit nach unten verlagert. Zur Rapsblüte wird eine Honigzarge obenauf gesetzt.
Alte Waben nicht allzufrüh aussortieren*, da die Bienen relativ alte Waben bevorzugen. Vllt liegt es daran, dass die Zellen alter Waben kleiner sind. Sehr alte Waben an den Rand versetzen und später aussortieren, wenn sie brutfrei sind. Kein Absperrgitter zwischen BR und Honigraum.
Kein Töten alter Königinnen. Stilles Umweiseln zulassen, Schwarmvorwegnahme (als TBE) statt Brutableger, Standbegattung.
TBE = Totale Brutentnahme und MS-Behandlung im brutfreien Stadium beider Volkshälften zur Völkervermehrung UND Varroabekämpfung.

(29.7.10: Keine Ameisensäure! Da kein Sommerhonig geerntet wird, kann bereits ab Juli mit dem Milbenzählen begonnen werden. Ab einer bestimmten, noch festzulegenden Schadschwelle, zB 5 auf die Windel gefallene Milben täglich, wird ausschließlich mit Milchsäure und/oder Oxalsäure, behandelt, im 4-Tage-Rhythmus, bis die Schadschwelle wieder unterschritten ist. Ich habe herausgefunden, dass die 15 %ige Milchsäure den Bienen nicht schadet. Bei der Oxalsäure (träufeln) bin ich mir noch nicht sicher.)

1.11.19: Da das Milbenzählen SEHR unsicher ist, werde ich bei allen Völkern nach der Rapsernte eine MS-Behandlung machen und DANN die Milben zählen und die Varroaresistenz-Auslese planen. NACH der 1. MS-Behandlung keine Honigernte mehr durchführen. Der Honig bleibt in den Völkern.

Biotechn. Varroabekämpfung, wie sie Büchler empfiehlt (2 x Brutwabenentnahme), lehne ich (vorerst) ab, da auch sie vermutlich die Entwicklung einer Varroaresistenz verhindert. Ebenso lehne ich ab die Methoden von Wolf Ingo Lau (beide Methoden sind im Forum beschrieben). Der "Doppelte Brutstopp" nach Mannfred (Mitglied des Forums) simuliert das häufige Schwärmen des Biens, besonders wenn die Brut befallen ist. Deshalb lehne ich diese Methode nicht ab, aber ich muss sie noch weiter testen. Diese Methoden müssen daraufhin geprüft werden, ob die Resistenzentwicklung zulassen.

(29.7.19: Stattdessen der Königinnenableger, bzw. TBE (Totale Brutentnahme) und einmalige Milchsäurebehandlung bei Brutfreiheit! Bekommt man dadurch zu viele Völker, kann man die überzähligen verkaufen, verschenken oder mit den Muttervölkern später wiedervereinigen.)

Bauerneuerung nicht mittels neuer Rähmchen mit kompletten Mittelwänden, sondern gedrahtete Rähmchen mit halben Mittelwänden.

(29.7.19: Ich habe mich für breitere Anfangsstreifen entschieden: Kleinzellig (5,1, mm) und als obere Hälften von Mittelwänden. Die unteren Hälften können die Bienen als Drohnenwaben bauen.)

Varroabekämpfung:

AS-Behandlung nur für die Zucht ausgeschlossene Völker, die umgeweiselt werden sollen: 2 ml 60 %ige AS auf Schwammtuch. Nach 4 Tagen wird Schwammtuch entfernt. Am Tag 12 wird die Prozedur wiederholt. Thymolbehandlung lehne ich ab, weil sie zu lange dauert und die Kö zu lange aus der Brut geht. Ebenso lehne ich Langzeitbehandlungen mit AS ab.

* Ich glaube nicht mehr an die Mär, dass alte Waben unhygienisch seien. Präziser: Ich glaube, die meisten Menschen sind einem Hygienewahn verfallen, den sie dann den Bienen aufzwingen. Ab dieses Jahr werde ich schöne, dunkle Waben nicht mehr entsorgen. Ich habe genügend unschöne Waben, dunkle und helle, die eingeschmolzen werden, sodass ich stets Nachschub an neuen Waben haben werde. Selbstverständlich habe ich schon verwahrloste Völker gesehen, um die sich niemand mehr gekümmert hat. Dies ist natürlich nicht mein Ziel. Zu alt sollen die Waben auch nicht sein. Kümmern muss man schon, aber man darf dem Bien auch nicht alle Arbeiten abnehmen wollen. Sie müssen selbst für Sauberkeit sorgen.

Bauerneuerung im Internet (Beispiel): http://blog.imkereiobstwiese.de/bienen- ... fuetterung
Alte BW mehrerer Völker werden mit ansitzenden Bienen, aber ohne Kö in eine Brutscheune gegeben, wo die Sammelbienen abfliegen, die Brut schlüpft und die Waben leer werden. Die Waben werden dann eingeschmolzen, die Bienen mit anderen Völkern vereinigt oder man lässt eine Weiselzelle drin, sodass ein neues Volk entsteht.

Ab 2020 neue Methode der Bauerneuerung!

(29.7.19: Sollte das Wabenmateriall allzu alt sein, können Brutscheunen durchaus angelegt und bei Brutfreiheit die Bienen auf neue Waben und Mittelwände gegeben werden. Allerdings sollte man in dieser Zeit Weiseln "auf Vorrat" erzeugt haben, die dann eingesetzt werden. Ansonsten wäre das Volk der Brutscheune zu lange weisellos. Man kann durchaus Weiseln auf Vorrat erzeugen, indem man in kleinen Einheiten (Mini-Plusbeuten oder Begattungskästchen) Brutableger plaziert.)
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Re: Zusammenfassung des Wichtigsten

Beitragvon hanjoheyer » Sa 6. Jul 2013, 07:45

Eine andere Art der Zusammenfassung des Wichtigsten, da ich von der Leitung des Umweltcampus Neubrücke Nahe gebeten wurde, meine Definition des Ökologischen Imkerns kurz zu erklären.

Ökologisches Imkern ist ein menschlicher Umgang mit Bienen, der die selbstgesteuerte Evolution der Honigbiene nicht wesentlich behindert. Die imkerliche Betriebsweise soll zu einer nachhaltigen Umwelttechnologie entwickelt werden.

Der Bien ist keine für alle Zeiten fertige Spezies. Er muss, wie alle anderen Spezies auch, sich einer stets verändernden Umwelt anpassen und zudem dem Umweltdruck vorausgreifende Veränderungen an sich selbst (biologische Evolution) vornehmen, um seine Position in der Ökologie der Erde zu verbessern.

Die natürlich lebende Honigbiene passt sich eng an die lokalen Umweltbedingungen an. Bis vor rund 150 Jahren gab es allein in Deutschland über 100 lokale Unterarten der Apis mellfera mellifera. Wir müssen davon ausgehen,
- dass die Herausbildung dieser vielen Unterarten Vorteile hatte,
- dass eine lokal angepasste Biene innerhalb ihrer Heimat robuster war, als eine mit "Migrationshintergrund",
- dass eine lokale Unterart - ein Ökotyp - innerhalb seiner heimatlichen Grenzen erfolgreicher war, als alle Konkurrenz; sein Immunsystem war stärker, der Bien insgesamt gesünder.

Der Imker zerstört fast alle Ökotypen, indem er mit seinen Bienenvölkern weit entfernte Trachtquellen anwandert und indem er Bienenvölker oder Königinnen aus weiter Ferne kauft und/oder verkauft. Kurz: Handel und Wandel zerstören Ökotypen.
Damit sich wieder robuste Ökotypen herausbilden und später dann halten können, sollte der ökologische Imker auf Wanderungen über 20 km und den Bienenhandel über 20 km verzichten.

Es gibt eine weitere starke Evolutionsbremse, nämlich die medikamentelle Behandlung an Varroose erkrankter Bienenvölker. Die Imkerei könnte die in Europa übliche Behandlung an Amerikanischer Faulbrut erkrankter Völker zum Vorbild nehmen. Hier sind jegliche Medikamente verboten. Es wird lediglich sämtliche (erkrankte) Brut entnommen und vernichtet, sowie die Bienenbeuten desinfiziert. Die "nackten" Bienenvölker werden dann in die sauberen Beuten zurückgesetzt, wo die Bienen sich neues Wabenwerk bauen und das Brutgeschäft neu beginnen. Diese Methode simuliert das Verhalten natürlich lebender Bienen, die in Notzeiten ihre Bruthöhle im Stich lassen und sich eine neue Wohnhöhle suchen. Die Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut ist eine biotechnische Methode, die nötig ist, weil die Bienenvölkerdichte aufgrund wirtschaftlicher Nutzung durch den Menschen wahrscheinlich höher ist, als früher in freier Natur in hohlen Bäumen gegeben war, und deshalb einem höheren Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Dass die Imker aus ökologischen Gründen die Bienenvölkerdichte reduzieren, ist kaum sinnvoll. Deshalb sind einige Kompromisse nötig, die das Interesse des Imkers nicht völlig ignorieren.

Wie also könnte eine ökologisch vertretbare Bienenhaltung und eine bienengerechte Varroosebehandlung des Biens aussehen?

Als erstes bietet sich dieselbe Methode an, wie sie bei der Amerikanischen Faulbrut angewendet wird. Die Sanierung varroabefallener Bienenvölker wäre sogar mit weniger Aufwand verbunden, da die Bienenkästen nicht desinfiziert werden müssten.

Nachteil dieser von DR. Ralph Büchler (und in abgewandelter Form von Ingo Lau) empfohlenen Methode, die hier im Forum beschrieben ist) ist, dass sie jedes Jahr durchgeführt werden müsste. Sie würde zudem die Varroaresistenzbildung des Biens verhindern.

Aus diesem Grund bevorzuge ich eine andere Methode, die ich "Minimalbehandlung" nenne. Gegenwärtig werden alle Bienenvölker (nicht die meinen!) fünf mal jährlich mit Medikamenten behandelt (4 x mit Ameisensäure, 1 x mit Oxalsäure), womit man zwar die Varroamilben gut unter Kontrolle bringen kann, aber auch zunehmend die Bienen schädigt. Meine Minimalmethode schlägt deshalb eine nur zweimalige Behandlung mit Ameisensäure vor mit der Folge, dass nicht so viele Völker den Winter überleben, aber dass auch nicht alle Völker der Milben wegen eingehen. Mit dieser Methode ist bewusst eine Selektion Richtung Varroaresistenz beabsichtigt. Ohne Völkerverluste keine Selektion. Bei Totalverlusten ebenfalls keine Selektion.
Der Imker darf nicht mehr versuchen, alle Milben zu töten; er muss vielmehr Sorge dafür tragen, dass der Kontakt des Biens mit den Milben erhalten bleibt und stets störend ist. Es müssen also genug Milben überleben, um den Bien zu zwingen, Abwehrverhalten zu entwickeln. Aus diesem Grund die Minimalbehandlung, die weiter reduziert wird, sobald mehr als 65 % der Völker überleben.

Außer der Einschränkung des Wanderns und der Behandlungshäufigkeit mit Medikamenten gibt es ein drittes Gebot an die Ökoimker: Landbienenhaltung! Das heißt: Keine fremden Bienenrassen ein- oder ausführen (keine Buckfastbienen, keine Italienischen Bienen in Deutschland), keine Belegstellennutzung, keine Künstliche Befruchtung, keine positive Selektion (Inzucht). Die Zuchtziele "Sammelfleiß" und "Stechunlust" sollten zurückgestellt werden, bis Varroaresistenz erreicht ist. Die Bienen werden auf natürliche Art und Weise am Bienenstand vermehrt, indem man die Bienen schwärmen lässt oder das Schwärmen "simuliert" (Schwarmvorwegnahme etc), aber auch Brutableger mit Nachschaffungsköniginnen sind empfohlen.

Der heikelste Punkt zum Thema "ökologisches Imkern" ist die Widergutmachung unverzeihlicher schwerer Fehler der Vergangenheit, nämlich die Rückgängigmachung versuchter systematischer Ausrottung der einst hier heimischen Honigbiene, der Apis mellifera mellifera. Um die einst heimische Dunkle Biene wiederzubekommen, sollte das Instrument ihrer Ausrottung, die landesweit verteilten Belegstellen, nun zu ihrer Widereinfühung genutzt werden. Dunkle Bienen aus den allerletzten winzigen Rückzugsgebieten in Norwegen und in kleinen Tiroler Tälern, sowie aus Polen, könnten an unsere Belegstellen gebracht werden und vorn dort aus unsere Carnica-Königinnen begatten.

Binnen weniger Jahre könnten wir auf die hier geschilderte Weise unsere gute alte Dunkle Biene wiederbekommen, die zudem Varroaresistenz entwickelt und im Rahmen ökologischer Imkerei ihre eigene Evolution weiterführen kann.

Mir ist klar, dass die Ökologische Imkerei auf Widerstand stößt. Die Landbiene hat keinen guten Ruf, obwohl der Bienenexperte Dr. Gerhard Liebig vom Bieneninstitut der Universität Hohenheim mit diesem und anderen Vorurteilen, zB dass Nachschaffungsköniginnen minderwertig seien, aufgeräumt hat. Die Landbiene ist nicht schlechter, als die hochgezüchteten "Superbienen". Auch diese beliebten Umlarvaktionen und die Vesendung seiner "Besten" zu möglichst abgelegenen Belegstellen sind nichs als eine Modeerscheinung. Der Glaube an die höhere Qualität des Reinrassigen ist immer noch ungebrochen.

Ich kann mir vorstellen, dass der Verzicht auf das Anwandern Sortenhonig versprechender Trachtgebiete Berufsimkern am schwersten fällt. Möglicherweise greife ich zu weit in die Zukunft. Vielleicht will ich zu viel auf einmal. Vielleicht sollte man nicht versuchen, alle Ziele gleichzeitig anzugehen, sondern sich erst einmal mit einem einzigen Ziel begnügen. Aber wie soll das funktionieren? Erst die varroaresistente Biene züchten und sie dann abschaffen, um die Dunkle Biene wiedereinzuführen? Das wäre Unsinn. Ebenso unsinnig wäre es, lokale Unterarten - Ökotpen - zu "züchten", um diese dann durch die Dunkle Biene zu ersetzen. Derzeit sehe ich nur eine mögliche Einschränkung , nämlich der vorläufige Verzicht auf die Herausbildung von Ökotypen.

Wir reformieren die deutsche Imkerei Richtung Landbienenhaltung und gleichzeitiger Varroaresistenzzucht (Minimalmethode). Parallel hierzu werden auf den Belegstellen Dunkle Bienen gezüchtet und als "Vatervölker" verwendet. Unsere Landbienen würden dann allmählich dunkler werden und außerdem Varroaresistenz entwickeln.

Oft wird häufig argumentiert, dass aufgrund der Klimaerwärmug die Carnica-Biene für Deutschland besser geeignet sei, als die Dunkle Biene. Meine Antwort lautet: Würden wir flächendeckend ökologisch imkern, bräuchten wir nicht spekulieren, sondern könnten ganz einfach den Bienen die Entscheidung überlassen. Würden wir ökologisch imkern, bräuchten wir nicht einmal die Dunkle Biene wieder einführen; die einzelnen Arten und Ökotypen würden von sich aus ihre Verbreitungegebiete finden. Die Dunkle käme von ganz allein wieder nach Deutschland zurück oder - falls die Klimaerwärmungspropheten recht haben - die Carnicabiene würde bei uns bleiben. Es wäre auch möglich, dass sich die Dunklen im kühlen Norddeutschland wieder etablieren könnten.
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Re: Zusammenfassung des Wichtigsten

Beitragvon hanjoheyer » Fr 26. Jul 2013, 08:03

http://www.toleranzzucht.de/zuchtprogra ... zpruefung/

http://www.toleranzzucht.de/fileadmin/w ... ericht.pdf

Diese Toleranzprüfung ist ihrer Kompliziertheit wegen vom Hobbyimker kaum durchführbar. Außerdem wird dem Bien eine ganz spezielle Theorie der Varroatoleranz-Entwicklung aufgezwungen. Warum nicht meine simple Methode anwenden? Man vermehrt die Völker, behandelt sie minimalistisch 2 x mit AS, und was den Winter überlebt, wird wieder vermehrt. Steigt die Überlebensquote auf über 70 %, wird die Ameisensäure bei einem Teil der Völker auf 1 x reduziert, um die Überlebensrate auf 50 % zu senken.

Im obigen 2. Link heißt es:

"Um eine effektive genetische Verbesserung der Varroatoleranz zu erreichen, soll ein Gesamtindex mit geeigneten Gewichtungsfaktoren der Einzelmerkmale (Honig, Sanftmut, Wabensitz, Schwarmneigung und Varroatoleranz) entwickelt werden. Dazu waren die genetischen Parameter eines 6 - Mehrmerkmalsmodells zu bestimmen, einschließlich der genetischen Korrelationen zwischen den Leistungsmerkmalen."

Wen man gleichzeitig mit der Resistenzzucht auch noch nach Sanftmut, Wabensitz usw. selektiert, sinken die Erfolgsaussichten enorm. Ich schlage deshalb den Verzicht auf die anderen Zuchtziele vor, bis Varroaresistenz erreicht ist.

(29.7.19: Diese Methoden der Toleranzzucht setzen auf die genetische Veränderung des Biens. Ich hingegen setze auf die Aktivierung bestehender Gene durch Optimierung der Haltungsbedingngen des Biens! Meines Ermessens verhindert die große Völkerzahl der Berufsimker, der Arbeitskräftemangel und die vom Imker geforderte hohe Honigleistung die Herausbildung von Varroaresistenz. Berufsimker können sich wegen des hohen Arbeitsaufwandes wegen eine Milchsäurebehandlung aller Völker kaum leisten, und ebensowenig können sie es sich leisten, dem Bien den Großteil ihres Honigs zu überlassen. Ameisensäure und zu starke Honigentnahme verhindern Varroaresistenz!)
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Re: Zusammenfassung des Wichtigsten

Beitragvon hanjoheyer » Mo 29. Jul 2019, 07:50

Ich habe im 1. Posting dieses Threads meine Änderungen bekanntgemacht.
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