Varroatoleranz




Hier wird das "Projekt Landbiene" ausführlich vorgestellt. Verbesserungsvorschläge bitte im Unterforum "Diskussion des Projektes" veröffentlichen..

Re: Varroatoleranz

Beitragvon hanjoheyer » Do 4. Aug 2011, 19:15

Hallo Mannfred,

ich glaube, du meinst, dass Büchler nur dann recht hat, wenn die Bienen so arg missbraucht werden, wie es heute in der Imkerschsft leider üblich ist.

Meine Bilanz für dieses Jahr ist:

- keine wöchentlichen Weiselkontrollen
- Keine Schwarmverhinderung gemacht
- keine Absperrgitter verwendet
- keine Mittelwände (nur Anfangsstreifen)
- nur bei 1 Volk, das ich entweiselt hatte, Drohnenwaben herausgeschnitten und auch (leider) mit AS behandelt.
- mindestens 3 Völker haben geschwärmt
- ca 75 kg Honig verfüttert
- 11 Völker Zwibodab gemacht - bei 9 Völkern keine AS-Behandlung
- 11 Völker keine Behandlung, da sie langen Brutstopp hatten
- alle Weiseln standbegattet
- nur bei oberen Volksteilen der Zwibodab: Nachschaffungsweiseln, sonst überall Schwarmzellen oder Umweiselungszellen.

Ich hoffe, dass diese Betriebsweise bienengerecht ist.
hanjoheyer
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von Anzeige » Do 4. Aug 2011, 19:15

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Re: Varroatoleranz

Beitragvon hanjoheyer » Sa 20. Apr 2013, 23:01

Nach allem, was meine Forschungen bezüglich Varroaresistenz und -toleranz betrifft, stellt sich als Gesamtergebnis folgendes heraus:

Varroaresistenz ergibt sich unter folgenden Bedingungen:

1. Das Volk verbleibt in dem Ökosystem, an das es angepasst ist. D.h.: Kein Transport über 25 km, keine Königinnen aus fernen Gegenden kaufen, keine Trachtanwanderungen über 25 km. Ein Volk, dessen Brutzyklus dem lokalen Klima, in dem es lebt, angepasst ist, hat keinen Streß, was das Immunsystem stärkt und die Biene befähigt, die Milbe abzuwehren. Ökotypen, die in jener Landschaft leben, an die sie angepasst sind, haben das gesündeste Immunsystem. Nicht angepasste Völker neigen zu Krankheiten.

2. Keine unnatürlichen Eingriffe in die Bienenvölker. 94856264nx35755/betriebsweise-f7/betriebsweise--t59.html Wird das Sozialgefüge eines Volkes gestört, wird das Immunsystem geschwächt. Die Bienen lernen nicht das Abwehrverhalten gegen die Milben. Umweiselungen, Brutableger usw. sind zu vermeiden. Bei der Völkervermehrung sollte man sich am natürlichen Schwärmen orientieren.

3. Nicht länger versuchen, die Milbe komplett auzurotten. Nur im permanenten Kontakt mit der Milbe lernt der Bien das richtige Abwehrverhalten, wie es die Apis Cerana bereits praktiziert. Aus diesem Grund empfehle ich eine 1 bis 2 malige AS -Behandlung. Keine Oxalsäure, keine biotechnischen Methoden (Drohnenwabenschneider, Brutwabenentnahmen).

zu 1.: als ich vor einigen Jahren Hartmut Schneider, der "seit 1993 keine Varroabehandlung mehr machte", kontaktierte, weil ich an seinen Erfahrungen interessiert war, schrieb er mir, er verkaufe keine Völker oder Weiseln mehr, weil diese andernorts ihre Resistenz verlören. Das habe ihm schon etliche Betrugsvorwürfe eingebracht.
In meinem alten Imkerforum veröffentlichte ich eine Kritik an Dr. Liebigs Überprüfung Alois Wallners varroaresistenten Bienen. Liebig hatte damals von Wallner 18 Weiseln gekauft, in eigene Völker eingeweiselt und einige Wochen später die Tests durchgeführt, die zu einem negativen Resultat führten. Der Test war in meinen Augen nur sehr bedingt brauchbar, da Liebig vorausgesetzt hatte, dass die Varroaabwehr genetisch bedingt und nicht gelernt war, und dass die neue Umwelt der getesteten Völker keine Rolle spiele. Wallners Immen waren nur auf Wallners Bienenständen varroaresistent. Der Test war unwissenschaftliuch, unseriös.
Ich lernte aus dieser Sache, dass nur ungestörte Völker gesund und wehrfähig sind. Das Sozialgefüge und die Umwelt eines Volkes darf nicht allzusehr gestört werden. Siehe hierzu Link unter 2.

zu 3.: Wir müssen dem Bienenvolk Zeit geben, damit er ein harmonisches Sozialgefüge aufbauen kann. Aus diesem Grund erachte ich diese Schnelltests a la Liebig für sinnlos und lehne biotechnische Eingriffe ins Brutnest (Drohnenwabenentnahme, Brutwabenentnahme, Absperrgitter, Fangwaben usw.) ab.
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