Vorwort: Neue genetische Untersuchungen an 152 heute lebenden Bienenarten haben ergeben, dass es die Honigbiene etwa seit 124 Millionen Jahre gibt. Demnach lebte die Biene 49 Millionen Jahre gemeinsam mit den Dinosauriern. Pollen von Blütenpflanzen wurden erstmals in 125 Millionen Jahre alten Gesteinsschichten gefunden. Blütenpflanzen und Bienen leben in einer Co-Evolution. Wenn man sich vorzustellen versucht, welch ungeheuren Aufwand die Natur getrieben hat, um eine heute lebende Spezies hervorzubringen, ist man erschüttert über die Torheit von Menschen, die bedenkenlos oder kleinlicher vermuteter finanzieller Vorteile wegen eine Spezies ausrotten.
http://www.nordbiene.de/niedergang-der-mellifera.htm
"Der Niedergang der Dunklen Biene"
Wer ist verantwortlich für die Ausrottung der Mellifera in Deutschland im 20. Jahrhundert?
Warum wurde in Deutschland die Dunkle Biene ausgelöscht? Wer hat sie ausgerottet? Und wer hat zu diesem Zwecke Carnica-Fremdbienen ins Land geholt? Wer ist verantwortlich?
In diesem Beitrag geht es nicht darum, die Apis mellifera carnica schlecht zu reden. Sie ist in ihrer Heimat, den Ostalpen und dem Balkan, die dort einheimische Biene und muss dort erhalten werden!
Die einheimische Dunkle Biene Apis mellifera mellifera war, wie wir heute wissen, bis in die 1850er Jahre flächendeckend in Deutschland rein vorhanden. Dies änderte sich zunächst nur vereinzelt und zögerlich mit dem zunehmenden Wissen um die Biologie der Biene, mit der Einführung von Mobilbaubeuten, der Fähigkeit zu Wanderung und nicht zuletzt mit dem zunehmenden Wissen über die Königinnenzucht und dem Versand von Bienenmaterial. So war es bereits im Jahre 1853 der schlesische Pfarrer Johannes Dzierzon (poln. Jan Dzierżon, 1811-1906) [» Foto-Link], der erstmals Königinnen der Italienischen Rasse nach Deutschland einführte und diese auf seinem Stand vermehrte. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte führten andere Bienenforscher allerlei Bienenmaterial aus dem Balkan, Zypern, Italien, der Türkei, Ägypten und Nordafrika ein. Alle diese mehr oder weniger erfolglosen, vereinzelten Bienenimporte hatten keine großen Einfluss auf die heimische Mellifera; genetisch gesehen hätte sie diese Fremdelemente absorbieren können, ohne dass dies Auswirkungen auf die weiteren Generationen gehabt hätte. Dies umso mehr, da das eingeführte Bienenmaterial bei weitem nicht an unser mitteleuropäisches Klima angepasst war. Wie konnte es also sein, dass die Dunkle Biene dennoch verdrängt und ausgerottet wurde?
Die NS-Zeit: Ist die Carnica ein NS-Erbe?
Dies änderte sich grundlegend mit der fanatischen Rassenideologie des Dritten Reiches und der gleichzeitig entdeckten Bestimmbarkeit der verschiedenen Rassen der Honigbiene anhand von Merkmalsanalysen. Die "Kärntner Biene" Carnica wurde mit dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland als allein zuchtwürdig auserkoren und seitdem "heim ins Reich" geholt. Ein Grund hierfür war, dass in Österreich von einigen Bienenzüchtern schon seit langem eine gewisse Linienzucht betrieben wurde, man denke nur an den "Stamm 47" von Guido Sklenar oder "Troisek" von Jakob Wrisnig. Die Carnica galt fortan als die Zuchtbiene für das deutsche Reich. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung war Zuchtideologe und damaliges NSDAP-Mitglied Dr. Gottfried Goetze, Landesanstalt für Bienenzucht in Mayen, der Methoden zur Erkennung und "Körung" der reinen Carnica entwickelte. Zur Seite standen ihm die Brüder Hans und Friedrich Ruttner, Lunz am See, Österreich. Die Carnica galt schlichtweg als die durchgezüchtete Biene und als "nachzuchtwürdig" für das gesamte deutsche Reich. Einzig Prof. Dr. Enoch Zander blieb stets seiner Dunklen Biene treu, die er jahrzehntelang in Erlangen züchtete. "Immer habe ich mich auf Grund der geographischen Verbreitung der Bienenrassen für die Zucht möglichst einheitlich dunkler Bienenstämme eingesetzt, weil sie von jeher bei uns heimisch waren", soweit Zander.
Zurück zur Carnica. Insbesondere die Zuchtlinien der Österreichischen Zückter Guido Sklenar, Hans Peschetz und Jakob Wrisnig (Troisek) wurden favorisiert; Königinnen wurden zu Tausenden eingeführt. Gerade diese drei Züchter hatten bereits jahrzehntelange Erfahrungen in der Zucht ihrer eigenen Linie, worüber sie auch in Veröffentlichungen berichteten. Während der NS-Herrschaft fungierte Mayen als "Reichskörstelle", seit 1932 unter der Leitung von Reichskörmeister Goetze. Hier wurde der Kubitalindex entwickelt zur sauberen Trennung von Carnica und Mellifera, hinzu kamen verbesserte Untersuchungsmethoden der Haarlänge, des Fersenindizes, der Rüssellänge und der Chitinfarbe. Gleichzeitig wurde der Wert von sicheren Belegstellen erkannt, ohne die eine flächendeckende Auslöschung der Mellifera nicht möglich erschien. Die österreichischen Vorarbeiten und Erfahrungen wurden übernommen und vervollkommnet. Die Reichskörstelle Mayen mit seinem Zuchtideologen Goetze spielte damit eine Schlüsselrolle für den Erfolg der Verdrängungszucht und Ausrottung der Mellifera durch die Carnica-Anhänger. Goetze brachte in Mayen später einen weiteren Bienenforscher und "wichtigen" Zuchtideologen der NS-Zeit ins Spiel: Dr. Karl Dreher, ebenfalls seinerzeit NSDAP-Mitglied und Parteisoldat für die reine Carnica. Goetze verblieb nach Ende des 2. Weltkrieges noch bis 1950 in Mayen.
In der Zeit von 1954 bis 1974 übernahm Dreher dann die Leitung des Institutes in Mayen, das sich fortan "Landeslehr- und Versuchsanstalt für Bienenzucht" nannte. Hier konnte Dreher die Rassenideologie Goetzes und somit die Ausrottung der Mellifera fortführen. Ziel war und blieb die Auslöschung der Dunklen Biene durch Verdrängungszucht der "zuchtwürdigen" Carnica. Dreher war zuvor bereits seit 1937 tätig in der "Lehr- und Versuchsanstalt für Bienenzucht bei dem Zoologischen Institut der Universität Marburg" in Kirchhain, der späteren Landesanstalt für Bienenzucht in Kirchhain, die er noch bis zum Jahre 1954 leitete, bevor er nach Mayen wechselte. Er war wie sein Vorgänger und Parteifreund Goetze besessen von dem Gedanken, die Dunkle Biene auszurotten und durch die Carnica zu ersetzen. Es wurde alles unternommen, um dieses Ziel zu erreichen; Kritik wurde nicht geduldet.
Kirchhain und Mayen brachten somit zwei für die Auslöschung der Dunklen Biene sehr "wichtige" Zuchtführer hervor, die fortan ihr rassenideologisches Wirken in der neuen Bundesrepublik Deutschland fortsetzen konnten. Zusammen mit den Brüdern Hans und Friedrich Ruttner, Lunz am See (Österreich), wurde die Linienreinzucht der Carnica aus der Taufe gehoben und als Instrument erkoren mit dem "Endziel", die Mellifera in allen "deutschen Landen" endgültig auszurotten.
Neuanfang?
In den Nachkriegsjahren avancierte Dreher zum langjährigen Zuchtchef des Deutschen Imkerbundes. Hier hat er maßgeblich die Zuchtrichtlinien des D.I.B. und die gängige Zuchtpraxis zu verantworten. Außerdem war er viele Jahrzehnte lang Redakteur der bis zur Wiedervereinigung wichtigsten deutschen Imkerzeitschrift, der "biene" (bis 1996). Entscheidende Positionen also, wenn es darum geht, die Zuchtrichtung in Deutschland auf Carnica festzulegen und die Imkerschaft hierauf einzuschwören. Von dieser Position aus erschuf und unterhielt Dreher ein "System Carnica", ein durchorganisiertes Netzwerk im Sinne seiner Ideologie. Als Redakteur der "biene" agierte er eindeutig im Sinne der Carnica-Zucht; Beiträge anderer "Coleur" wurden stets kategorisch abgelehnt. Die Dunkle Biene wurde immer im schlechtesten Licht dargestellt. In seinem Netzwerk unterhielt er beste Kontakte zu Gefolgsleuten (z.B. Dr. Wolfgang Keßler, Hamburg), die "vor Ort" für die Verbreitung der Carnica verantwortlich waren und aktiv gegenüber anderen Bestrebungen auftreten sollten. Fortan traten bundesweit Bienenwissenschaftler und Landesverbände für die Verbreitung der Carnica ein, um die mittlerweile "verkreuzte stechlustige und unproduktive Landrasse endgültig zu verdrängen". Insbesondere die bereits erwähnten Bieneninstitute Mayen und Kirchhain waren wieder einmal führend in der weiteren Zuchtarbeit. Die alten Verbindungen schienen noch zu funktionieren. Es wurden bundesweit Carnica-Züchter ausgebildet, Zuchtobleute in den Landesverbänden installiert und sogenannte "Bienenzuchtberater" auf Staatskosten angestellt, die hauptsächlich einen Zweck verfolgten: die Verbreitung und dauerhafte Herrschaft der Carnica-Zucht. Unter der Regie von Landesverbänden und Carnica-Züchterringen wurden Land- und Inselbelegstellen eingerichtet und unter Länderhoheit gestellt. Jede dieser Belegstellen diente der Carnica-Zucht, keine einzige wurde für die Dunkle Biene reserviert. Während dieser gesamten Zeit war Dreher DIB-Zuchtobmann und Chefredakteur der "biene".
Neben Dr. Dreher entwickelte sich einer seiner Nachfolger in Kirchhain, Dr. Volprecht Maul, zum Carnica-Hüter der Nation bis in die 1990-er Jahre hinein. In seiner Funktion als Leiter des Bieneninstituts Kirchhain warf er (neben Dreher) stets ein wachsames Auge auf "abweichlerische Umtriebe" in der deutschen Bienenhaltung, die dazu führen könnten, dass die Carnica-Zucht auch nur kritisiert würde. Die Buckfast-Imker könnten hiervon ein Wort berichten. Selbst auf der Gründungsversammlung der "Gemeinschaft zum Erhalt der Dunklen Biene e.V." im Jahre 1994 in Kiel kam Volprecht extra aus Hessen angereist, wohl um diese Versammlung bzw Vereinsgründung zu unterbinden. Seine Agitationen in deutschen Imkerzeitschriften warnten eindeutig alle Imker vor der Mellifera. Scheinbar wurden auch weitere "Strohmänner" nach Kiel geschickt, wie die Herren Wörsching und Steffan, um dieses Ziel zu erreichen. Zumindest die GEDB e. V. hat sich von diesen beiden Figuren eindeutig distanziert.
Noch heute müssen Imker, die sich zur Dunklen Biene bekennen, um das Wohl ihrer Völker und Stände fürchten. Androhungen und sogar Überfälle und Zerstörungen durch fanatische C-Imker finden auch heute noch statt. Landauf landab wird in Ortsimkervereinen gegen die "Dunkle" Stimmung gemacht, Anhänger der Mellifera werden ausgegrenzt und beschimpft. Man mag es kaum glauben, aber es ist so.
Doch zurück zu den Carnica-Funktionären und ihren Machenschaften. Ging es ihnen in den 1960 und 1970 Jahren darum, die Carnica zur "neuen Landrasse" zu machen und die letzten Mellifera-Reste (die es bislang durchaus in Deutschland immer noch rein gab, z. B. in den Heidegebieten) auszulöschen, so hieß in den 1980 und 1990 Jahren die Devise, mittels Belegstellen und Instrumenteller Besamung die Carnica nun zur "perfekten Frühtrachtbiene par exellence" zu machen. Die Argumente sind auch heute noch zu vernehmen: so sei die Carnica die einzige Biene, die im dichtbesiedelten Land wie Deutschland gehalten werden könne; außerdem hätten sich ja die Trachtverhältnisse geändert, so dass man auf eine Frühtrachtbiene angewiesen sei. Dass diese Behauptungen nicht stimmen, hat die Zeit gezeigt, denn trotz aller Propaganda verliert die Carnica-Zucht in Deutschland seit dem Jahre 2000 in etwa an Substanz; und: sie hat mächtige Konkurrenz bekommen, zunächst von den Anhängern der Buckfastbiene, und seit einigen Jahren ganz intensiv von den Befürwortern des Erhalts unserer einheimischen Dunklen Biene. Heute, im Zeichen der Varroa und der Konkurrenz mit Andersdenkenden, hat sich die Carnica-Lobby ein weiteres, vielleicht ihr letztes, Schlachtfeld ausgesucht: die Erzüchtung einer varroaresistenten Carnicabiene auf der Mittelmeerinsel Unije bzw. neuerdings auf Mali Drvenik im Rahmen der so genannten "AG Toleranzzucht". Es lässt sich erkennen, dass die Zucht der Carnica in Deutschland wohl immer weniger ein "rassisch-ideologisches" Interesse verfolgt, sondern ein mehr finanzielles.
Die folgende Auflistung zeigt uns eine Auswahl der heutigen Vertreter der Carnicazucht in Deutschland und ihre Interessen:
* Dr. Volprecht Maul: ehem. Leiter der Abteilung für Bienenzucht in der Landesanstalt für Tierzucht in Kirchhain ab 1970, Artikelschreiber, Carnica-Reinzüchter und Verkäufer von Königinnen
* Bruno Binder-Köllhofer: Bienenzuchtberater Kirchhain, Artikelschreiber, Carnica-Reinzüchter und Verkäufer von Königinnen und Ablegern, Schulungsreferent, Carnica-Züchter bei der AG Toleranzzucht
* Friedrich-Karl Tiesler: Zuchtobmann des Deutschen Imkerbundes, Vorstandsmitglied der Arbeitsgruppe Bieneninstitute, Mitglied der Freunde des Bieneninstitutes Celle und Hohen Neuendorf, Vorsitzender der AG Toleranzzucht mit Sitz in Kirchhain, Reinzüchter, Verkaufzüchter, Buchautor
* Geert Staemmler: ehem. Bienenzuchtberater Schleswig-Holstein, Artikelschreiber, Carnica-Reinzüchter und Verkaufszüchter, Buchautor, Vortragsveranstalter
* Dr. Ralph Büchler: Leiter des Bieneninstitutes Kirchhain, wissenschaftliche Mitarbeit und Koordination der AG Toleranzzucht, Vortragsveranstalter
* Jörg Pardey: Bienenzuchtberater S-H, Carnica-Reinzüchter, Verkaufszüchter, Vortragsveranstalter, Artikelschreiber
* Dr. Winfried Dyrba: Bienenzuchtzentrum Bantin, Mitglied der AG Toleranzzucht, Carnica-Reinzüchter und Königinnenverkäufer
* Peter Maske: Präsident des Deutschen Imkerbundes, Carnica-Reinzüchter und Königinnenverkäufer im Landesverband Bayern, Vorsitzender des Imkerverbandes Unterfranken, Unterstützer der AG Toleranzzucht
Die Liste ließe sich noch beliebig erweitern um wichtige und unwichtige Personen in dem C-Netzwerk.
Es bleibt festzuhalten, dass die Carnica nicht auf natürlichem Wege die Mellifera in Deutschland verdrängt hat. Verantwortlich für die Ausrottung der einheimischen Honigbiene war eine handvoll rassenideologisch geprägter Zuchtleute, die mit großem Aufwand eine Fremdbiene zur neuen "deutschen" Biene erklärte und auf diese Weise gezielt die ursprünglich einheimische Honigbiene auslöschte. Unter menschlichen Gesichtspunkten könnte man dies als Völkermord bezeichnen.
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Quellenangaben:
"Die Zucht der Biene aus praktischer Sicht", Wolfgang Golz, ADIZ, 1980er Jahre
"Imkerpraxis", Guido Sklenar, Ausgabe 1938
"Die Zucht der Biene", Enoch Zander, 1944
http://www.npz-ev.de/
http://www.llh-hessen.de/cms/bienen/2531.php
http://www.imkerverbandrheinland.de/WIR.html
http://www.staff.uni-marburg.de/~ag-biene/dMayen.html
http://imker-in-mv.de/zuchtangebote.htm
http://www.bienenzucht.de/
http://www.deutscherimkerbund.de/phpwcm ... dt2009.pdf
http://www.deutscherimkerbund.de/phpwcm ... in2009.pdf
http://www.toleranzzucht.de/home/newsde ... 4112009/2/
http://www.dunklebienen.de/distanzierungen.shtml
http://imkerhohenneuendorf.de/index.php ... &Itemid=16
Mein Kommentar (21.3.2010):
Anhand dieses sehr wichtigen Artikels kann man unschwer erkennen, dass die Ausrottung der Dunklen Biene - die zugleich ja auch die Landrasse war - aus finanziellen und vielleicht auch rasseideologischen Interessen betrieben wurde. Die drei oben genannten Züchter sahen ein riesiges Geschäft mit dem Verkauf ihrer Weiseln voraus, falls es ihnen gelänge, die in Deutschland etablierte Biene als minderwertig zu deklarieren. Dazu brauchten sie die Hilfe der Bienenwissenschaft, die ihnen die nötigen Gefälligkeitsgutachten schrieben. Die Bienenwissenschaftler hatten zudem eine neue (und sicher anständig bezahlte) Lebensaufgabe für sich gefunden: Das große Projekt der Ausrottung, genannt "Verdrängungszucht".
Auch heute ist die Wissenschaft das Hauptproblem für den Bien und eine gute, naturverbundene Imkerei. Der Wissenschaft haben wir die unfreiwillige Einfuhr der Varroamilbe im Jahre 1979 zu verdanken. Außerdem verdanken wir ihr die die immunsystemschwächende Inzucht, Reinzucht genannt.
Mein Landbienenprojekt ist der Versuch, die schädigenden Einflüsse der Wissenschaft und der wirtschaftlichen Ausbeuter* zurückzudrängen. Mein Problem ist derzeit die unbeantwortete Frage, ob es nun besser wäre, mir bei Züchtern Weiseln der Dunkeln Biene zu kaufen oder ob ich aus den Bienen, die ich nun einmal mehr oder weniger zufällig habe - vermutlich Carnica - die Entwicklung einer Landbiene zulassen soll.
* Unter wirtschaftlicher Ausbeutung verstehe ich nicht, dass der Imker den Bienen Honig und Wachs stiehlt, denn er gibt dem Bien im Gegenzug Wohnung und ausreichend Winterfutter. Zur Ausbeutung wird das Imkern erst, wenn der Bien durch Inzucht die generische Varianz verliert, was eine Verminderung seiner Anpassungsfähigkeit führt und das generelle Überleben des Biens gefährdet.
31.3.10: Aus http://www.bienenzucht.de/linie_sklenar.htm : "Mit den Erkenntnissen zur merkmalsmäßigen Unterscheidung der Rassen wurde im 3. Reich 1937 das Zuchtwesen ausgebaut und neu organisiert. Es wurde auf die Hochzucht und Anerkennung der heimischen, dunklen Mellifera-Biene abgestellt. Die Carnica und so auch der Stamm 47 gehörten nicht dazu, so dass deren Einfuhr offiziell nicht zugelassen war. Dies änderte sich erst 1938 mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Sklenar wurde im Mai 1939 mit der höchsten imkerlichen Auszeichnung, der ,,Silbernen Wabe' geehrt und von der Reichsfachgruppe Imker als Reinzüchter anerkannt. Sein Stamm 47 hieß fortan 47 Stamm Sklenar."