Ökologisch imkern




Hier wird das "Projekt Landbiene" ausführlich vorgestellt. Verbesserungsvorschläge bitte im Unterforum "Diskussion des Projektes" veröffentlichen..

Re: Ökologisch imkern

Beitragvon klaus25 » So 19. Aug 2012, 19:08

moin,

was für AS 60% oder 85%? Was nimmst du zur Applikation, (ich habe einen nassenheider Verdunster für 3 Völker), ich behandle gerade ein Volk, das mäßig befallen war (3-4 Milbenfall am Tag) aber es ist wohl zu heiß dafür.

Was ist den der Unterschied zwischen Apis Mellifera Mellifea und Landbiene? Wenn du in deinem Ort nur Carnica bekommst, was in D fast immer der Fall ist, wie bekommst du die Bienen dann zur Landbiene, wenn du keine Kö kaufst?

vg klaus
klaus25
 
Beiträge: 9
Registriert: Mo 16. Jul 2012, 15:06

von Anzeige » So 19. Aug 2012, 19:08

Anzeige
 

Re: Ökologisch imkern

Beitragvon hanjoheyer » Sa 25. Aug 2012, 11:30

Ich werde voraussichtlich 2 x mit AS 60 % behandeln, aber derzeit sind auf den Bodeneinlagen so gut wie keine Milben zu finden. Also warte ich noch, und ich werde an einem Außenstand keine Behandlung vornehmen.

Der Unterschied zwischen der Dunklen Biene und der Landbiene ist der, dass die Landbiene derzeit keine Rasse ist, sondern das Produkt einer natürlichen Art, Bienen zu halten, nämlich so, dass die Biene, die wir haben, sich selbst entwickeln kann. Sie wird nicht züchterisch bearbeitet, damit keine menschlichen Theorien und Spekulationen in die Auslese Einzug halten. Die Betriebsweise der Landbienenhaltung ist in diesem Forum erklärt. Damit sich der Bien selbst entwickeln und an die äußeren Bedingungen anpassen kann, ist es erforderlich, dass ausschließlich Standbegattung zugelassen wird, dass nicht über 25 gewandert und Bienenhandel betrieben wird, und dass die Zellengröße nicht vorgeschrieben ist.

Die Dunkle Biene ist die Biene, die hier einmal heimisch war, ehe sie von ach so bienenliebenden Züchtern systematisch ausgerottet wurde. Diese Züchter liebten offensichtlich das Geld noch mehr, als die Bienen, denn sie folgen ihrem (von der Werbung vermittelten) "Gefühl", dass eine Biene, die man nicht hat, einträglicher sein müsse, als die, die man hat. Also holten sie sich die teure Carina - und einige österreichische Züchter freuten sich ob einer neuen Einnahmequelle, für die sie natürlich ordentlich Werbung machen mussten. Die NAZIS erklärten dann die Carnica als Reichsbiene, was der Dunklen (die ja auch die Braune genannt wurde) dann den Garaus bereitete. Ihr Name hat ihr bei der Beurteilung durch die politisch Braunen nichts geholfen. Geldgier, Dummheit und ideologische Verbohrtheit gingen hier eine herrliche Symbiose ein, der die Dunkle nicht viel entgegenzusetzen hatte. Im Forum ist das alles genauer (und weniger polemisch) erklärt.
hanjoheyer
Administrator
 
Beiträge: 636
Registriert: Mi 29. Apr 2009, 08:53

Re: Ökologisch imkern

Beitragvon klaus25 » Sa 25. Aug 2012, 19:56

hm, du meinst also, wenn ich einfach nur ökoloigisch in deinem Sinne imkere, egal, was ich für eine Rasse habe, die Bienen dann automatisch nach einer Zeit zur Landbiene werden, und theretisch, weil wir ja hier Mellifera Gebiet sind, irganwann dunkel werden müßten?

Na dann bin ich mal gespannt...

vg klaus
klaus25
 
Beiträge: 9
Registriert: Mo 16. Jul 2012, 15:06

Re: Ökologisch imkern

Beitragvon hanjoheyer » Di 2. Okt 2012, 15:35

Ja, es würde zwar etliche Jahrzehnte dauern, aber die Gene der Dunklen (4 - 10 % des Genoms der hier aktuell vorhandenen Biene ) würden immer mehr in den Vordergrund treten und auf den Phänotyp wirken. Die nicht heimischen Anteile des Genoms würden nach und nach wegselektiert werden.
hanjoheyer
Administrator
 
Beiträge: 636
Registriert: Mi 29. Apr 2009, 08:53

Re: Ökologisch imkern

Beitragvon klaus25 » Di 2. Okt 2012, 21:50

und wovon lebst du in der zwichenzeit, wenn alle deine Bienen untergehen, weil sie das Klima nicht vertragen?

Mal eine andere Frage, wie würdest du das im Sinne der Landimkerei angehen:

Eines meiner Völker ist vvlt durch die AS Behandlung weisellos geworden, was ich sehr spät gemerkt habe. Gestern habe ich die junge Kö schlüpfen sehen, und es gab auch schon Anzeichen von Räuberei.

Das Volk ist natürlch brutfrei und relativ schwach auf einer Zarge auf ca 8 Waben.

Was würdest du tun, auflösen, oder warten, ob die Kö noch zur Eiablage kommt?

vg klaus
klaus25
 
Beiträge: 9
Registriert: Mo 16. Jul 2012, 15:06

Re: Ökologisch imkern

Beitragvon hanjoheyer » Do 8. Nov 2012, 11:38

Ich hoffe, du bist einfach nicht eingeschritten. Die neue Kö kann durchaus noch befruchtet worden sein - es gibt immer ein paar Drohnen. Und nächstes Jahr weiseln die Bienen selbst um, falls die neue Kö nichts taugt.
hanjoheyer
Administrator
 
Beiträge: 636
Registriert: Mi 29. Apr 2009, 08:53

Re: Ökologisch imkern

Beitragvon klaus25 » Do 8. Nov 2012, 18:06

jupp, ich habe erstmal nichts gemacht. Nur ein Mäusegitter vor das verengte Flugloch, und da ich 8 mm Maschen hier nicht auftreiben konnte, habe ich 6 mm genommen.Die Arbeiterinnen gehen gerade mal so durch, die Kö und die Drohnen werden aber ihre Probleme damit haben. Aber bis Mrz wird wohl eh kein Hochzeitsflug mehr stattfinden.

Mitte Dez mache ich noch die Oxalslurebahlndlung, und dann erstmal nicht mehr.

vg klaus
klaus25
 
Beiträge: 9
Registriert: Mo 16. Jul 2012, 15:06

Re: Ökologisch imkern

Beitragvon Horst » Di 13. Nov 2012, 08:14

Hallo Klaus,
Mitte Okt. kann es noch zu einer Begattung kommen und Drohnen gibt es evtl. noch. Ich hätte das Volk einem anderem Volk zugegeben; ist ja nicht natürlich aber was ist schon in der Imkerei natürlich?
Ich halte einige meiner Bienen mittlerweile in der 14 Gen. und sie sind dunkel, allerdings auch mit schönen grauen Binden -alles standbegattet.

Noch etwas zum Genpool einer Region. Als langjähriger Hautflügler-Freund beschäftige ich mich mit der Morphologie der Insekten allgemein und gerne mit der Morphometrie unserer Honigbiene zur Bestimmung ihrer Variationen. Habe vor einiger Zeit eine Honigbiene von 1970, Fundort Münster von einem Entomologen erhalten. Meine Untersuchungen ergaben rund 80% mellifera Anteil; meine früheren Recherchen ergaben das die Umstellung auf die carnica in unserem Raum etwa um 1950 bis 1960 abgeschlossen war (Festzeitschrift des Westfälischen Imkerbunds).
Grüße Horst
Horst
 
Beiträge: 25
Registriert: Do 15. Dez 2011, 16:44

Re: Ökologisch imkern

Beitragvon hanjoheyer » Do 4. Apr 2013, 07:26

Ich denke, dieser Thread sollte vorerst als geschlossen betrachtet werden. Sollte es neue Erkenntnisse zum Thema "Ökologisches Imkern" geben, werden sie selbstverständlich hier kundgetan.
hanjoheyer
Administrator
 
Beiträge: 636
Registriert: Mi 29. Apr 2009, 08:53

Re: Ökologisch imkern

Beitragvon klaus25 » Do 4. Apr 2013, 10:18

nur zur Info,

das oben erwähnte Volk ist leider aufgurnd des kalten Frühlings erfrohren, obwohl noch Futter in den Waben war. Schade.

Inzwischen habe ich etwas sehr interssantes endeckt, wie man Milbenresistente Bienen ganz ohne Chemie bekommt. Das ist Warhscheinlich ein Kapitel für sich:

http://resistantbees.com

aber gucks dir mal in ruhe an. Ich findes das zumindest sehr interssant, und einen KLick wert.

vg klaus
klaus25
 
Beiträge: 9
Registriert: Mo 16. Jul 2012, 15:06

VorherigeNächste

TAGS

Zurück zu Vorstellung "Projekt Landbiene"

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron