Re: Ökologisch imkern
von hanjoheyer » Di 29. Mär 2011, 09:06
Es gibt ein weiteres Argument, das gegen das Landbienenprojekt vorgebracht wurde: das Argument der Aussichtslosigkeit, das Argument der Resignation: "Unsere heimische Biene gibt es nicht mehr und wir werden sie nie wieder zurückbekommen!"
Hierzu fällt mir folgendes ein:
1. Ich las irgendwo, dass es einem Züchter - nur, um zu zeigen, dass es geht - gelungen sei, aus einer nicht ganz erbreinen Carnicabiene eine Ligustica zu züchten.
2. Unsere Biene hier im Hunsrück soll angeblich zu 80 - 90 % Carnica und zu 10 - 20 % Mellifera sein.
3. Wolfgang Golz schrieb, dass nach wenigen Jahren Landbienenhaltung (Standbegattung, Minusauslese, keine Rein- und Kreuzungszucht) die Bienen wieder dunkler würden, da das Mellifera-Erbgut aufgrund besserer Akklimatisation (Anpassung an Umwelt) wieder hervortreten würde.
4. Es gibt bereits eine Reihe von Imkern, die wieder die reinrassige Dunkle Biene halten.
Wenn wir jetzt flächendeckend zur Landbienenhaltung wechseln, werden die Bienen aus zwei Gründen wieder dunkel: Einmal, weil das dunkle Erbgut wieder hervortreten würde und einmal, weil sich die Dunklen, die hier wieder punktuell eingeführt wurden, überduchschnittlich gut ausbreiten würden.
Die einzigen Bedingungen, die erfüllt werden müsste, um diesen Zustand deutschlandweit wiederzubekommen, lauten: Standbegattung, keine Bieneneinfuhr aus Gebieten außerhalb des Lebensraumes der Mellifera, keine Reinzucht, keine Kreuzungszucht, keine Belegstellen.
Die anderen Bedingungen, die ich nannte, könnten sogar außen vor bleiben. Wir sehen, es ist denkbar einfach und preiswert , die Dunkle wiederzubekommen. Die neue Dunkle wird nicht identisch mit der alten Dunklen sein, aber sie wird ihr sehr ähnlich sein.