Ökologisch imkern




Hier wird das "Projekt Landbiene" ausführlich vorgestellt. Verbesserungsvorschläge bitte im Unterforum "Diskussion des Projektes" veröffentlichen..

Re: Ökologisch imkern

Beitragvon irbis » Mo 28. Mär 2011, 20:57

Alte Bäume lassen sich halt nicht verpflanzen.

Ich sehe das optimistischer - wir denken über eine freiwillige Selbstbeschränkung nach, und nach welchen Regeln das gehen sollte.
Die Bienenhaltung ist das einfachste der Welt, sie holen sich ihr Futter beim Nachbarn, der auch noch dankbar dafür ist, ausmisten muß man nicht, und vermehren tun sich die ganz von selber.
Bis jetzt habe ich auch noch nie was verlangt, habe aber mehr zurückbekommen, als ich gegeben habe.

Ich glaube, dass eh viele Anfänger Deine Meinung teilen, vielleicht melden sich die ja mal zu Wort.
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von Anzeige » Mo 28. Mär 2011, 20:57

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Re: Ökologisch imkern

Beitragvon Mannfred » Mo 28. Mär 2011, 21:44

Grüß Euch,

Ich muß Gott sei Dank auch nicht als blutender Novize, der sich berufen fühlt, den Imkern den einzig wahren Weg zu zeigen, agieren.

Die Interessierten kommen ganz von alleine und der Kreis ist zur Zeit schön am Wachsen.

Herzliche Grüße Manfred
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Re: Ökologisch imkern

Beitragvon hanjoheyer » Mo 28. Mär 2011, 22:26

Ich will gar nicht den "einzig wahren Weg" propagieren, aber ich will meine Idee* in diesem Forum diskutieren. Selbstverständlich sind mir Gleichgesinnte lieb, aber auch Imker mit anderen Ideen sind hier willkommen.

* Meine Idee hat viele Vorreiter. Es gibt unzählige Seiten über bienengerechtes und naturnahes imkern, es gibt Demeter und Bioland, es gibt Wolfgangs Golz' Schriften über die Landbiene uvam. Auch das Konzept zur Varroatoleranzzüchtung ist ja nicht von mir, sondern von John Kefuss, aber auch von einigen anderen Imkern, die ähnliche Wege beschritten. Das absperrgitterlose Imkern fand ich bei Pfefferle usw.. Ich habe nur alles Gute zusammentragen und Schlüsse daraus gezogen.
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Re: Ökologisch imkern

Beitragvon irbis » Mo 28. Mär 2011, 23:55

Die wahren Wege, die sind halt schwer zu finden im Märchenwald.

http://de.wikipedia.org/wiki/Novize

Es soll auch eine Welt ausserhalb geben ...

Liebe Grüße
Irbis
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Re: Ökologisch imkern

Beitragvon Mannfred » Di 29. Mär 2011, 08:12

Wie immer und auf allen Wegen geht es leichter sich dafür als dagegen.

http://www.youtube.com/watch?v=he2XSjpAg8s

Herzliche Grüße Manfred
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Re: Ökologisch imkern

Beitragvon hanjoheyer » Di 29. Mär 2011, 09:06

Es gibt ein weiteres Argument, das gegen das Landbienenprojekt vorgebracht wurde: das Argument der Aussichtslosigkeit, das Argument der Resignation: "Unsere heimische Biene gibt es nicht mehr und wir werden sie nie wieder zurückbekommen!"

Hierzu fällt mir folgendes ein:

1. Ich las irgendwo, dass es einem Züchter - nur, um zu zeigen, dass es geht - gelungen sei, aus einer nicht ganz erbreinen Carnicabiene eine Ligustica zu züchten.
2. Unsere Biene hier im Hunsrück soll angeblich zu 80 - 90 % Carnica und zu 10 - 20 % Mellifera sein.
3. Wolfgang Golz schrieb, dass nach wenigen Jahren Landbienenhaltung (Standbegattung, Minusauslese, keine Rein- und Kreuzungszucht) die Bienen wieder dunkler würden, da das Mellifera-Erbgut aufgrund besserer Akklimatisation (Anpassung an Umwelt) wieder hervortreten würde.
4. Es gibt bereits eine Reihe von Imkern, die wieder die reinrassige Dunkle Biene halten.

Wenn wir jetzt flächendeckend zur Landbienenhaltung wechseln, werden die Bienen aus zwei Gründen wieder dunkel: Einmal, weil das dunkle Erbgut wieder hervortreten würde und einmal, weil sich die Dunklen, die hier wieder punktuell eingeführt wurden, überduchschnittlich gut ausbreiten würden.

Die einzigen Bedingungen, die erfüllt werden müsste, um diesen Zustand deutschlandweit wiederzubekommen, lauten: Standbegattung, keine Bieneneinfuhr aus Gebieten außerhalb des Lebensraumes der Mellifera, keine Reinzucht, keine Kreuzungszucht, keine Belegstellen.

Die anderen Bedingungen, die ich nannte, könnten sogar außen vor bleiben. Wir sehen, es ist denkbar einfach und preiswert , die Dunkle wiederzubekommen. Die neue Dunkle wird nicht identisch mit der alten Dunklen sein, aber sie wird ihr sehr ähnlich sein.
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Re: Ökologisch imkern

Beitragvon hanjoheyer » Di 29. Mär 2011, 20:02

Und noch ein Argument gegen das Landbienenprojekt, das ich beinahe vergessen habe, zu erwähnen:

"Würde man dein Projekt realisieren, würden wir Stecher bekommen, die man ohne Raumanzug nicht bearbeiten könnte."

Hierzu ist anzumerken, dass das Argument kein Argument ist, sondern pure irrationale Polemik. Woher weiß der Mann, dass das Landbienenprojekt zu Stechern führt? Der Verzicht auf Transporte über 25 km und und Standbegattung führt zur Harmonisierung des Erbgutes und damit zu Friedlichkeit des Biens. Die Stechlust des Biens ist der Kreuzungszucht geschuldet, als vor 100 Jahren begonnen wurde, die Dunkle Biene aus Liebhaberei an ausländischen Rassen zu verhunzen und später mit wissenschaftlicher Systematik auszurotten. Während dieser Übergangsphase waren die Bienen genetisch sehr disharmonisch und demzufolge sehr stichfreudig. Diese Stichfreudigkeit wurde später fälschlich der autochthonen (ursprünglich einheimischen) Rasse angedichtet. Eine ausführliche Darstellung meiner Argumentation ist an anderen Stellen dieses Forums nachzulesen.

Es gibt genügend Quellen, die belegen, dass die alte Deutsche Braune friedlich und schwarmträge war.
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Re: Ökologisch imkern

Beitragvon irbis » Di 29. Mär 2011, 20:28

... und die Welt ausserhalb dreht sich um die Sonne. Das wollen manche auch bis heute nicht wahrhaben.

http://www.n24.de/news/newsitem_4803402.html

Auch so ein dagegen - gehender Ketzer. Weiß schon, nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.
Ironie aus.

Vor ziemlich genau 100 Jahren haben Biologen Erstaunliches festgestellt: eine ganze Reihe von Pflanzen, die für verschiedene Unterarten gehalten wurden, sind in Wirklichkeit ein und dieselbe Pflanze. Änderte man den Untergrund, Lichtverhältnisse, Wasser, etc. , veränderte sich auch die Pflanze, bis zur Unkenntlichkeit des ursprünglichen Aussehens. Bis zur optimalen Anpassung dauerte es im Schnitt sechs Generationen, bei einjährigen also relativ schnell, bei anderen langsamer. Dies ist nicht bei allen Pflanzen der Fall - manche kommen mit allem zurecht und verändern sich nicht, andere, z.b. auf Serpentin gedeihende Spezialisten, sehen auf verschiedenen Kontinenten gleich aus, lassen sich aber überhaut nicht verpflanzen.

Ich frage mich, ob das bei den Bienen nicht auch so ist, dass man bestimmte Ökotypen einfach zur Rasse ernannt hat, ob das normale nicht eine stetige Anpassung wäre, und was hätte es dann für einen Sinn, dass eine Biene genau so und nicht anders auszusehen hat?

Die Gene der Biene lassen sich ja leicht bedüddeln

http://translate.google.de/translate?hl ... rmd%3Divns

Liebe Grüße
Irbis
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Re: Ökologisch imkern

Beitragvon hanjoheyer » Di 29. Mär 2011, 23:11

Sind denn nicht zwischen den Bienenrassen (Carnica, Ligustica, Mellifera, Kaukasika usw) genetische Unterschiede festgestellt worden? Ich meine, von der bejahenden oder verneinenden Antwort hängt es ab, ob die Unterschiede der Bienen rassisch bedingt sind oder von der Umwelt abhängen.
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Re: Ökologisch imkern

Beitragvon irbis » Di 29. Mär 2011, 23:27

Du stellst die richtige Frage.
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