Meine Milbenzählungen - siehe http://www.hanjoheyer.de/varroa2011.html ergaben, dass die Völker 18 und 19 sehr hoch mit Milben belastet sind. Da ich Ansteckung der anderen Völker befürchtete, wollte ich die Honigzarge von V19 abernten oder einem anderen Volk geben und mit AS behandeln.
Zuerst fand ich 8 volle Honigwaben! Unglaublich! Hab ich von diesem Volk doch bereits 30 kg geerntet. Kämen noch einmal 12 kg hinzu.
Auch in den beiden Bruträumen fand ich viel Honig, viel Pollen, viel Brut, die blau gezeichnete Königin (2010), nur wenige Drohnen, sehr wenig Drohnenbrut (handtellergroße Fläche) und vor allem fand ich: Keine einzige auf Bienen aufsitzende Milbe!
Wozu sollte ich dieses Volk mit AS behandeln? Ich verzichtete darauf. Die hohe Milbenzahl interpretiere ich nun als Beleg erfolgreicher Milbenbekämpfung des Bienenvolkes, nicht mehr als Beleg hohen Milbenbefalls.
Nachtrag: Bei V18 ist die Situation dieselbe: Keine aufsitzenden Milben gefunden. Stattdessen 14 volle, unverdeckelte Honigwaben.
Auch bei Volk 23 erlebte ich gestern Seltsames! Ich machte diesen Ableger am 6.5.2011: Ich entnahm dem Volk 8 Brutwaben mit Königin. Das Restvolk, das einige Weiselzellen aufwies, wurde zu V23.
Am 20.5. notierte ich: Kö geschlüpft, aber nicht gefunden. Das bedeutet, dass die Weiselzellen aufgebrochen waren. Ob zusätzlich ein Schwarm abgegangen ist, weiß ich nicht.
Am 15.6. notierte ich: Keine Stifte. Testwabe aus V8 eingehängt.
22.6.: Testwabe wurde nicht angenommen (keine WZ gefunden).
30.6.: Kö gefunden, weiß gezeichnet, Stifte gefunden, keine ältere Brut.
Die neue Kö hätte Anfang Juni zu stiften beginnen müssen, aber sie begann erst um den 27.6. damit. Sie hat fast 4 Wochen keine Eier gelegt. Erklärung: Trachtlücke?
Nachtrag: Nachdem ich Obiges geschrieben hatte, bekam ich den monatlichen Rundbrief vom Bieneninstutut Mayen mit den üblichen monatlichen Ratschlägen. Diesmal wie nicht anders zu erwarten: Ratschläge zur Varroabekämpfung: Pauschalbehandlung aller Völker. Die Ratschläge, die Dr. Büchler vorletzten Donnerstag in seinem Vortrag gegeben hat, haben noch keinen Eingang in diese Monatsrundbriefe gefunden. Bücher hatte gesagt, dass das Imkerwesen in der Katastrophe landen werde, wenn weiter pauschalbehandelt würde. Er empfahl die Ermittlung des tatsächlichen Milbenbefalls und die individuelle Milbenbehandlung, sodass eine Entwiclung des Biens Richtung Varroaresistenz nicht unterbunden wird. Kein Wort davon in diesen Rundbriefen. Kein Wunder, dass das Groß der Imkerschaft nicht von der Pauschalbehandlung abrückt.