Re: Vorstellung Hans-Joachim Heyer
von hanjoheyer » Mo 25. Jul 2011, 09:13
Inzwischen pflege ich 25 Völker an 5 Standorten innerhalb der Gemarkung Dienstweiler.
Dieses Jahr ist das erste, in dem ich Ameisensäure nur noch in äußerst geringem Umfang einsetzte. Oxalsäure überhaupt nicht mehr. Bei Volk 25 in einer Trogbeute fällt mir nichts anderes als AS ein. Aus baulichen Gründen kann ich bei ihm keinen Zwischenbodenableger machen. Hier werde ich 1 x AS geben. Volk 21 hatte ich vor Monaten etwas vorschnell damit behandelt, da ich mir noch im Unklaren über meine künftige Vorgehensweise war.
Dieses Jahr werden also Zwischenbodenableger zur Varroaverminderung gemacht. Einige Völker hatten ohnehin längere Brutstopps (Weiselverluste, stille Umweiselungen, Brutstopps wegen Trachtlücke (!) oder sind Schwärme) und weisen so wenige Milben auf, sodass sie dieses Jahr überhaupt nicht behandelt werden müssen.
Mein größter Stolz, bzw. meine größte Hoffnung setze ich auf meine neue modifizierte Christbeute: Ein Kasten mit Oberträgern, statt mit Rähmchen. Der Fegling hängt darin in fußballgroßer Traube. Ich hoffe, eine Betriebsweise zu finden, in welcher die Bienen in ihren Bruträumen völlig unbeeinflusst ihren Wildbau erreichten können. Um Bauerneuerung zu erlangen, werden zwei Bruträume benötigt, die mit einem Draht auseinandergeschnitten werden können. Der Teil mit den Altwaben kann dann entnommen und eingeschmolzen werden. Den Honigraum muss ich nächstes Jahr noch basteln. Hier ist eine Flachzarge mit ungedrahteten, höchstens 10 cm langen Rähmchen vorgesehen.
Vorgestern hatte ich ein befremdliches Gespräch, das ich an dieser Stelle anfügen möchte, da ich keinen besseren Platz im Forum finden kann:
(Auszug aus meiner HP): Ein prägnantes Beispiel dieses Herdentierverhaltens, das zunehmend das eigene Denken ersetzt, ist eine Episode, die ich gestern erlebte: Ein aufgeklärter, modern denkender Mensch erzählte mir doch tatsächlich, er käme nie auf die Idee, seinen Honig unmittelbar beim Imker (damit meinte er selbstverständlich mich) zu kaufen; er kaufe ihn im Supermarkt, weil er dann sicher sein könne, dass die Ware von für Lebensmittelsicherheit zuständigen Behörden geprüft und für unbedenklich erklärt sei. Die aktuelle EHEC-Epidemie habe ihm gezeigt, dass es zu riskant sei, sich direkt beim Erzeuger zu bedienen. Ich habe langen keinen so dummen Menschen mit Abitur und abgeschlossenen Studium mehr erlebt. Die EHEC-infizierten Sprossen stammten aus Ägypten und nicht vom Biohof in Bienenbüttel. Statt zu kritisieren, dass ein Biobauernhof Sprossensamen aus Ägypten einführt, boykottiert dieser Irre nun die lokale Produktion von Lebensmitteln und hofft auf die globalisierte Großindustrie, der er die kleine Epidemie zu verdanken hat.
Aus derartigem Verhalten spricht Angst, Duckmäusertum und völlige Naturentfremdung. Menschen, die den Gemüsestand im Discounter einem eigenen Garten mit selbst angebautem Gemüse vorzieht, kann ich nicht mehr ernst nehmen. Sie machen sich freiwillig zu dem, was die Lumpenelite ihnen aufzwingen will. Alles unbedenklich zu machen - darauf kommt es den Lumpen an.