Gekaufte Wahrheit




Hier kommt alles rein, was ich an Lesenswertem über Bienen im Internetz finde

Re: Gekaufte Wahrheit

Beitragvon irbis » Mo 11. Apr 2011, 17:52

Hallo Joachim,

wir experimentieren mit allen möglichen Beutenformen und -größen, dass einzige Mal, wo sie mir wieder ausgezogen sind, war eine Thür - Beute. :shock:
(Mir erscheint sie auch zu klein)

Und ja, wir sind beim Aufwachen schon daneben gestanden: man hat nichts gehört, nur der bekannte Geruch war auf einmal da, mit dem Arzt - Horcherl haben wir ein leises Flirren gehört, später haben sie sechs Tote rausgeworfen, und es ist immer lauter geworden. Die ersten Tage haben sie nur Wasser geholt, und nach und nach ist das Werkl im Betrieb gegangen. Bei anderen war das auch der Fall, nur waren wir nicht direkt dabei.

Über den Winterverbrauch kann ich nichts Verbindliches sagen, manche haben fast gar nichts verbraucht, andere mehr.

Heuer waren sie im Frühling alle wach, vielleicht gibt es einen Rhythmus für dieses Verhalten.

Dass darüber nichts zu lesen ist, bzw. wie auf wikipedia ganz offensichtlich ein falsches Bild suggeriert wird, erkläre ich mir so, dass auf diese Weise die etwas Gescheiteren schon immer die etwas Dümmeren veräppelt haben. Es haben sich ja aussergewöhnlich viele Pfarrer an den Bienen zu schaffen gemacht - die konnten Latein lesen -, und die Bauern waren nur so weit über die Vorgänge im Bienenvolk zu unterrichten, damit sie ihre Arbeit halbwegs anständig verrichten konnen. (Eine Freundin bezeichnet es etwas respektlos als Beweis für den horizontalen Transfer des Pfaffen - Gens)
Manche Traditionen halten sich vielleicht einfach zäh.
Und dass Bienen, die die halbe Frühtracht verpennen, nicht ganz oben auf der Wunschliste stehen, kann ich mir auch vorstellen.
irbis
 
Beiträge: 177
Registriert: Di 9. Nov 2010, 19:55

von Anzeige » Mo 11. Apr 2011, 17:52

Anzeige
 

Re: Gekaufte Wahrheit

Beitragvon Mannfred » Di 12. Apr 2011, 07:30

Grüß Euch,

Daß Bienenvölker in unseren Breiten winters in einen Zustand tiefer Ruhe versinken, betrachte ich als eine erstrebenswerte Eigenschaft. Zucht und unzeitgemäße, unnatürliche Vermehrung können die innere Uhr stören.

"Winterstarre" habe ich noch nicht erlebt.

Das "Lieb Immlein Gesülze" des Bildungsbürgertums, das sich romantisierend der Bienen annahm, geht mir schwer auf den Geist.

Herzliche Grüße Manfred
Mannfred
 
Beiträge: 158
Registriert: Di 8. Jun 2010, 20:58

Re: Gekaufte Wahrheit

Beitragvon hanjoheyer » Di 12. Apr 2011, 08:28

Würden die Bienen in Winterstarre verfallen, hätten es auch die Milben schwer!

Was mich am meisten beschäftigt, ist, dass von dieser Winterstarre nichts in Fachbüchern steht, zB in Ruttners "Naturgeschichte der Honigbiene" oder in Tautz' "Phänomen Honigbiene".

Ist es möglich, dass die Bienenwissenschaft in ihren Massenpublikationen (in Fachpublikationen, die kein normaler Imker liest, könnte es anders sein), eine wichtige Eigenschaft der Bienen systematisch verschweigt? Und wozu? Wer profitiert davon?

Dass in der Wissenschaft massiv gelogen und betrogen wird, ist mir bestens bekannt. Beispiel Klimalüge, Erdöllüge, Geschichtslüge, Evolutionstheorielüge, die Medizin ist großteils ein Schwindel, da nie die Ursachen von Krankheiten berücksichtigt werden, denn nur chronisch Kranke machen die Pharmaindustrie reich. Auch die modernen Wirtschaftstheorien sind Lüge, da sie angeblich ein stabiles Wirtschaftssytem avisierern, in Wahrheit jedoch heimlich zyklische Finanz- und Wirtschaftskatastrophen planen, weil nur bei massiven Wohlstandsungleichgewichten die Reichen massiv profitieren und diese ihre langersehnte Sklavengesellschaft wieder zurückbekommen. In meiner HP http://www.hanjoheyer.de entlarve ich seit Jahrzenten all diese Wissenschaftslügen. (Über den Schwindel in Politik und Wirtschaft finden wir Erhellendes in den http://www.NachDenkSeiten.de/ )

Aber dass die Bienenwissenschaft beim Thema "Winterstarre" lügt, kann ich kaum glauben. Welches Profitinteresse könnte das Motiv sein?

Dass die Bienenwissenschaft bereits massiv gelogen hat, ist uns ja bekannt: die Dunkle Biene wurde aus Profitinteresse in Deutschland unter wissenschaftlicher Leitung systematisch ausgerottet. Die Wissenschaft lieferte die Begründung des Ausrottungsmotives und die Methoden der Ausrottung.

@ Mannfred, zu: "Das "Lieb Immlein Gesülze" des Bildungsbürgertums, das sich romantisierend der Bienen annahm, geht mir schwer auf den Geist."

Ich finde es schon abenteuerlich, dass man Rudolf Steiners romantisches Phantasie-Gesülze über Bienen, diese Sonnenvögelein, als Grundlage der DEMETER-Imkerei nimmt.
hanjoheyer
Administrator
 
Beiträge: 636
Registriert: Mi 29. Apr 2009, 08:53

Re: Gekaufte Wahrheit

Beitragvon irbis » Di 12. Apr 2011, 14:26

Es ist ja publiziert.
http://www.sciencedirect.com/science?_o ... archtype=a
Der link wird wahrscheinlich nicht funktionieren.

Warum es verschwiegen wird? Immer wiederkehrendes ungeklärtes "Bienensterben" sichert den Arbeitsplatz. Wenn ich am Fachforum lese ' .... da ist man schon irritiert, wenn sich so gar nichts regt '.... oder: .... 'im Dezember hab ich vergessen dicht zu machen, und jetzt tragen sie Pollen ein'... will mir scheinen, dass diese Eigenschaft dem einen oder anderen so ganz unbekannt nicht sein kann.
Nicht zu vergessen, dass ein kleiner Handel ja auch was Schönes ist.
irbis
 
Beiträge: 177
Registriert: Di 9. Nov 2010, 19:55

Re: Gekaufte Wahrheit

Beitragvon hanjoheyer » Di 12. Apr 2011, 19:26

Übersetzung:

Experimente während dreier Winter haben eine Metabolismussteuerfunktion der Biene-verursachten Hypoxie (Sauerstoffmangel) in der Wintertraube aufgedeckt. Dauerhafte niedrige Sauerstoffniveaus um 15% wurden in seinem Kern gefunden. Diese Hypoxie wurde aktiv, vermutlich über indirekte Mechanismen gesteuert. Unterschiedliche umgebende Sauerstoffniveaus zeigten ein verursachendes Verhältnis zwischen gesenktem Sauerstoff und verringerten metabolische Rate (MR). Unter tieferer umgebender Hypoxie schalteten die Bienen zum ultra niedrigen MR (ULMR), wahlweise freigestellt- bei 15% Sauerstoff, bei Sauerstoff 7.5% obligatorisch. Dieser Ruhestatus ähnelte tiefer Diapause bei den Insekten. Er blieb nach mindestens einigen Tagen umschaltbar, und wurde unter normalem Sauerstoff an 15°C. verringertem MR über Kernhypoxie ist wesentlich in konservierenwärmeregulierung des Wassers des Wintertraube beendet. Er lässt Bienen warmen Wintering im Alarm Zustand-für Verteidigung speichern-mit der Energieeinsparung und der Langlebigkeit versöhnen. Zwei weitere besprochene Hypothesen sind, dass Winter MR der Bienen mit Insekt diapause zusammenhängen konnte und dass körperinterne Hypoxie im Insekt Diapause funktionell sein konnte.

Original:

Experiments during three winters have revealed a metabolism controlling function of bee-induced hypoxia in the winter cluster. Permanent low oxygen levels around 15% were found in its core. This hypoxia was actively controlled, probably via indirect mechanisms. Varying ambient oxygen levels demonstrated a causal relationship between lowered oxygen and reduced metabolic rate (MR). Under deeper ambient hypoxia the bees switched to ultra low MR (ULMR), optional-occasional at 15% oxygen, obligatory at 7.5% oxygen. This dormancy status resembled deep diapause in insects. It stayed reversible after at least several days, and was terminated under normal oxygen at 15°C. Reduced MR via core-hypoxia is essential in water conserving thermoregulation of the wintering cluster. It allows bees to reconcile warm wintering in alert state—for defence of stores—with energy saving and longevity. Two further hypotheses discussed are that winter MR of bees might be related to insect diapause, and that in-body hypoxia might be functional in insect diapause.
hanjoheyer
Administrator
 
Beiträge: 636
Registriert: Mi 29. Apr 2009, 08:53

Re: Gekaufte Wahrheit

Beitragvon irbis » Di 12. Apr 2011, 22:38

Die Aufwach - Temperatur lag hier bei uns teilweise wesentlich höher, 18 Grad/+
irbis
 
Beiträge: 177
Registriert: Di 9. Nov 2010, 19:55

Re: Gekaufte Wahrheit

Beitragvon Mannfred » Mi 13. Apr 2011, 06:58

Grüß Euch,

Der Thür-Stock, wie hier dargestellt, mit 3 Zargen + 6cm hohem Bodenbrett bietet meiner Meinung ausreichend Volumen für ein Volk im Naturbau.

http://www.selbstversorgerforum.de/bien ... rbeute.png

Herzliche Grüße Manfred
Mannfred
 
Beiträge: 158
Registriert: Di 8. Jun 2010, 20:58

Re: Gekaufte Wahrheit

Beitragvon hanjoheyer » Mi 13. Apr 2011, 09:17

Meine dreistöckigen DN-Beuten haben ein Volumen von 101 Liter (incl. Honigraum)

Meine Testbeuten mit je 8 DN-Waben pro Zarge haben ein Volumen von 74 l. Ich fertigte diese Beuten, da Wolfgang Golz in einer seiner Broschüren geschrieben hatte, dass seine Bienen (auf DN-Maß umgerechnet) nicht mehr als 1,5 Zargen für den Brutraum bräuchten, das wären 16,5 DN-Waben. Da ich wusste, dass Bienen lieber in die Höhe bauen, als in langen, horizontalen Röhren, wählte ich zwei Achterzargen für den Brutraum. Ich hoffte, es würde mir das Imkern ohne Abspergitter erleichtern.

Die Trogbeuten mit 30 Waben in einer Reihe stellte ich nach dreijährigem Test wieder außer Betrieb.

Ein Imkerkollege imkert mit 1,5 fach hohen DN-Waben in einem Brutraum und einen normalhohen Honigraum. Allerdings mit Absperrgitter. Er sagt, dass der Brutraum ausreichen würde.

Wenn ich sehe, dass im Juni beide 8er-DN-Bruträume komplett voller Bienen sind und auch im HR die Bienen überquellen, kann ich mir nicht vorstellen, dass 37,6 l einer Christbeute, bzw. Thür.-Stock ausreichen sollen.

Liegt dem Imkern mit dem kleinem Thür.-Stock eine völlig andere Art des Imkerns vor? Eine Art des Imkerns aus alten Zeiten etwa, als man noch keinen Zucker hatte? Wenn man ohne Zuckerwasser imkert und trotzdem viel Honig haben will, muss man wohl mit "Hünglern" arbeiten oder die Bienen zT abschwefeln, nachdem man sie des Honigs beraubt hat. Dann ist es auch sinnvoll, auf Naturbau zu setzen, um die Winterstarre zu erreichen, in der die Bienen gar kein Futter verbrauchen.

Ich könnte mir vorstellen, dass man, nachdem es billigen Zucker gab, die Bienen so reichlich fütterte, dass sie volksstark überwinterten und somit frühtrachttauglich wurden. Dann wurden die beweglichen Rähmchen erfunden. Sie beendeten die Ära des Naturbaues und beendeten damit auch (ungewollt?) die Ära der futtersparenden Winterstarre.
Im Laufe der Zeit vergaß man dann, dass die Bienen auch in Winterstarre verfallen können.

Sind die großen Volumina der heute gängigen Beuten eine Konsequenz aus der Winterfütterung und den beweglichen Rähmchen?
hanjoheyer
Administrator
 
Beiträge: 636
Registriert: Mi 29. Apr 2009, 08:53

Re: Gekaufte Wahrheit

Beitragvon Mannfred » Mi 13. Apr 2011, 12:37

Grüß Dich, Joachim

Der Thür-Stock ist durch Untersetzen erweiterbar.

Beim Imkern mit Nutzung des Schwarmtriebs braucht der einzelne Stock nicht so groß zu sein. Das Volumen verteilt sich auf 2 - 3 Stöcke.

Mit schwarmvernindernden Maßnahmen füllen die Bienen auch größere Stöcke.

Herzliche Grüße Manfred
Mannfred
 
Beiträge: 158
Registriert: Di 8. Jun 2010, 20:58

Re: Gekaufte Wahrheit

Beitragvon irbis » Mi 13. Apr 2011, 13:48

Die Zuckerfütterung unterlasse ich gänzlich.

http://www.springerlink.com/content/g7u6715733101872/
irbis
 
Beiträge: 177
Registriert: Di 9. Nov 2010, 19:55

VorherigeNächste

TAGS

Zurück zu Interessante Links

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron