Bienenwachse und ihre Signalwirkung




Hier kommt alles rein, was ich an Lesenswertem über Bienen im Internetz finde

Bienenwachse und ihre Signalwirkung

Beitragvon Mannfred » Mi 29. Sep 2010, 15:29

Mannfred
 
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von Anzeige » Mi 29. Sep 2010, 15:29

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Re: Bienenwachse und ihre Signalwirkung

Beitragvon hanjoheyer » Do 30. Sep 2010, 10:17

Danke für den überaus interessanten und informativen Link!

Wenn man erkennt, wie wichtig die Bienenwaben der Kommunikation der Bienen dienen, und wenn man weiß, dass diese Kommunikation Voraussetzung der Schwarmintelligenz des Biens ist, die wiederum wichtig für die Herausbildung von Strategien gegen die Varroamilben ist, sollte klar sein, dass der Imker möglichst wenig mit dem Wabenmaterial herumhantieren sollte. Selbst die Lehre, alte "Schwarten" hätten nichts im Bienenkasten zu suchen, muss überdacht werden, zumal bekannt (geworden) ist, dass die Bienen alte braune Waben den schönen hellen vorziehen.
Beim letzen Treffen unseres Imkervereins erzählte eine Jungimkerin, ihr habe ein alter Imker gesagt, die dunklen Waben seien besser, als die hellen! Sie konnte sich in unserem Kreise sicher sein, mit diesem "Witz" einen großen Lacherfolg zu ernten. Ich lachte mit, forderte sie jedoch hernach auf, noch mehr von diesem alten Imker zu erzählen; mich interessieren all diese "Erfahrungen" (Fehl- und Vorurteile?) aus alter Zeit sehr. Nachdem ich nun den verlinkten Artikel gelesen habe, bleibt mir das Lachen ein wenig im Halse stecken!

Der Artikel verdeutlicht zudem, dass die Ameisensäure - und erst recht die Thymolprodukte, die ich bisher immer verwendet hatte - aufgrund ihres starken Geruchs sicherlich jede Kommunikation unter den Bienen verhindert. Wir bringen zwar die Milben um, schwächen gleichzeitig jedoch die Immunabwehr und verhindern die Schwarmintelligenz dermaßen, dass wir mit jeder AS-Behandlung Grundsteine für spätere Misserfolge beim Imkern legen. Ameisensäure, Thymol usw verhindern geradezu den harmonischen Volksaufbau und die Organisation der Arbeitsteilung. Die bienen können nicht mehr richtig feststellen, wann sie genug Drohnen großgezogen haben, ob sie noch Weiselzellen anlegen sollen und ob die Brut Hunger hat. Sie können bei dem Gestank auch nicht mehr riechen, welche Puppen varroaverseucht sind und gegebenenfalls ausgeräumt werden müssen.

Gut, kein Imker kippt AS in seine Bienenbeuten, weil es ihm Spaß macht. Er will seine Völker vor dem Tod bewahren. Aber es schält sich immer mehr die Erkenntnis heraus, dass wir den Bien langfristig mit unseren Varroabehandlungen umbringen.
hanjoheyer
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