Varroabekämpfung




Hier können Mitglieder und Gäste des Imkervereins, dem auch ich angehöre, über ihre Bienen und Betriebsweisen diskutieren.

Re: Varroabekämpfung

Beitragvon irbis » So 17. Jul 2011, 22:43

Hallo Jo,

ein paar grundsätzliche Gedanken zu dem allem.
Ich bin inzwischen zu der Überzeugung gelangt, dass nach der varroaresisten Biene in Wahrheit kein Hahn kräht.
Zuletzt geändert von irbis am Do 11. Aug 2011, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.
irbis
 
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von Anzeige » So 17. Jul 2011, 22:43

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Re: Varroabekämpfung

Beitragvon hanjoheyer » Mo 18. Jul 2011, 07:35

Hallo Irbis,

ich fürchte, Erfahrungen wie du macht wohl jeder, der seinen eigenen Kopf gebraucht - egal ob es sich um das Imkerwesen handelt oder irgendetwas anderes. Die große Masse Mensch läuft irgendwelchen Leitbullen hinterher. Sie sucht und geht keine eigenen Wege. Wären diese Leitbullen echte Vorbilder, wäre dagegen nicht einmal etwas einzuwenden, aber in unseren "modernen" Zeiten werden uns falsche Vorbilder präsentiert: Sportler und Schauspieler, auch Politschauspieler - irgendwelche hohlen Nüsse, die mit ein paar Millionen Euro aufgepäppelt werden, damit sie als Vorbilder angenommen werden. Sie bekommen vom Pheromonduft des Geldes etwas ab - und schon läuft die Masse hinter ihnen her. Wenn du meine HP www.hanjoheyer.de liest, weißt du, wovon ich spreche.

Meine Erfahrng ist, dass Selberdenken eine langsame Tätigkeit ist, die in unserer schnellebigen Zeit keinen Platz hat. Jeder wirklich wichtige Gedanke braucht Jahre, um wirklich reif zu werden. So bin ich davon überzeugt, dass die optimale Methode der Bienenhaltung, die wirklich bienengemäß ist und auch dem Menschen entgegenkommt, sehr einfach ist. Aber es ist offenbar sehr schwer, diese Methode als die Tragfähigste zu erkennen.

Ich persönlich habe sehr viel mit dem Bien gemein. Ich denke ähnlich wie die Bienen, die geschwärmt sind und eine neue Wohnung suchen. Sie schicken Hunderte Spürbienen aus, die alle Möglichkeiten austesten. Sie machen Werbung für ihren Fund - um am Ende fliegt der Schwarm zum größten Favoriten. Das dauert seine Zeit. Ich bin ja auf der Suche nach der besten Imkermethode, die auch die Interessen des Biens berücksichtigt. Die Biene ist vielleicht 80 Millionen Jahre alt und noch längst nicht am Ende ihrer Entwicklung angelangt. Wir Menschen müssen den unendlichen Wert dieser 80 Milionen Jahre währenden optimierten Biene erkennen und haben nicht das Recht, ihr unseren Willen aufzuzwingen. Die Biene hat die Schwachstelle, dass sie auf Baumhöhlen angewiesen ist. Die Wespe hat ihr Problem gelöst. Sie baut sich selbst ihre papiernen Höhlen. Die Hummel begnügt sich mit unterirdischen Mäusenestern, die sie umfunktioniert, ber dafür müssen die Völker sehr klein bleiben. Die Biene ahmt große Warmblüter nach! Ein phantastisches Insekt. Seine Schwarmintelligenz übersteigt weit die Intelligenz der Einzelbiene.

Sie ist dabei, in weiteren Millionen Jahren zu lernen, sich ihre eigenen Baumhöhlen zu bauen - aus Holzspänen, Baumharz und Wachs. Ich finde diese Tiere einfach nur unglaublich! Und die Menschern, die daran desinteressiert vorbeigehen und sich ihres Lebens langweilen, finde ich bemitleidenswert.

Ich hoffe, du gibst nicht auf!

viele Grüße
dein joachim
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Re: Varroabekämpfung

Beitragvon irbis » Mo 18. Jul 2011, 22:18

Hallo Joachim,

in der hiesigen Imkerzeitschrift wurde vor einiger Zeit von einem Volk berichtet, das völlig im Freien, unter einem Brett, gut überwintert hatte.

Meine Vorstellung von Bienenhaltung geht eigentlich mehr dahin, die natürlichen Eigenschaften der Bienen zu erhalten. Mit der Imkerei habe ich wenig am Hut, ich möchte vor allem das Geld - Pheromon von den Bienen fernhalten.

Die Bienenhaltung ist watscheneinfach, ohne den ganzen Klimbim. Wer viel Honig will, der muss es halt anders machen.

Der Bien ist für mich die Gesamtheit aller Teile, die nicht verändert werden. Ich betrachte das Wabenwerk als eine Art Gedächnis, die eingelagerten Stoffe als Erfahrung. Bienen vermehren sich, indem sie schwärmen, das ist die Geburt eines neuen Biens. Da ich die duftenden Liebesbriefe der Bienen nicht lesen kann, habe ich auch nicht zu stören. Drohnen sind Teil des Biens, und nicht zu amputieren. Füttern nur in Ausnahmefällen.

Und wenn ich unbedingt Honig will, klau ich ihnen eine fette Wabe, zu einem Zeitpunkt, wo ihnen eh grad fad ist.
Wenn sies wieder aufgefüllt haben, denk ich drüber nach, ob ich nochmal zulange.

Jeder kann das.

Ist keine Arbeit, hab mehr Zeit zum Schauen. Fang ich einen Schwarm, freu ich mich, haut einer ab, freut sich wer anderer.
Und solang es nicht gesetzlich verboten ist, Bienen so zu halten, mach ich das so.

Ich war heute bei einem Arzt, der mittlerweile auch drei Völker pflegt. Wir haben den Bienen beim Putzen zugeschaut. Jeweils zwei oder drei Bienen haben eine andere gründlich abgesucht, der betreffenden Biene schien die Prozedur nicht gerade angenehm zu sein. Der Arzt sagte auch, dass den Bienen viel zu viel Stress zugemutet wird. Sein verstorbener Vater war Imker, er sagte, diesem seien die Völker vor der Varroa auch eingegangen, wenn er zu oft abgeschleudert hatte. Die Spritzmittel waren auch damals schon ein Problem, es ist immer wieder vorgekommen, dass alle Bienen am Stand tot waren, wenn die Bäume ringsum gespritzt wurden.

Liebe Grüße
Irbis
Zuletzt geändert von irbis am Mo 18. Jul 2011, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Varroabekämpfung

Beitragvon Mannfred » Mo 18. Jul 2011, 22:31

Grüß Euch,

Ich habe heute angefangen, Sonnenblumenhonig zu ernten und Feglinge zu bilden.
Die Voraussetzungen sind hier sehr gut - genug Honig - die Feglinge setz ich auf ausgeschleuderte/bebrütet gewesene und Waben mit unverdeckeltem Honig. Die Unterträger entferne ich und gebe ihnen Gelegenheit, nach unten weiterzubauen. Das habe ich zum Teil schon im Mai auch mit den Vorweggenommenen so gemacht. Funktioniert sehr gut und ich brauch seltenst einmal den Bau zu korregieren.

Drohnen gibts noch massig. Detto Drohnenbrut in allen Stadien. Der Pollenvorrat ist sehr gut.

Herzliche Grüße Manfred
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Re: Varroabekämpfung

Beitragvon hanjoheyer » Di 19. Jul 2011, 11:49

Hallo!

Honigernte ist hier vorbei; die Vorräte sind sogar schon wieder am schwinden. Die Zwi-bo-abl. nach "meiner" Methode (V18, V19, V3) musste ich füttern (die oberen Teile). Ich gab ihnen Honig vom Vorjahr. Dann machte ich einen Zwi-bo-ab nach Mannfreds Art (V5): unten 6 HW, 2 Pollenwaben, 3 Leerwaben + Kö + Bienen auf das Bodenbrett. Darauf eine Plastikfolie. Darüber die Brutwaben und darüber der Honigraum mit den restlichen HW und etwas Brut. Der obere Teil hat 2 Fluglöcher.
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Re: Varroabekämpfung

Beitragvon irbis » Di 19. Jul 2011, 23:40

Joachim,

Deine Bienen müssen jetzt ausreichend Pollen zur Verfügung haben, um den Fettkörper auszubilden für den Winter.
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