Re: Varroabekämpfung
von hanjoheyer » So 17. Jul 2011, 15:24
Danke! Jetzt weiß ich endlich Bescheid!
Bei meinen Beuten sind die Fluglöcher ebenfalls bereits vorher schon vorhanden; je ein Loch in der Vorderfront der Zarge; 1 Loch in der Vorderfront des Deckels. Die Bienen nutzen allerdings im Normalfall diese Löcher bestenfalls zum Lüften (1 Biene sitzt im Loch und fächelt). Erst nach Anwendung des Zwischenbodens, der Folie, werden die Löcher darüber wichtig.
Wann beginnst du mit der Prozedur?
Jetzt, da ich deine Methode erst richtig verstanden habe, kann ich sie mit der von mir an 3 Völkern ausgeführten vergleichen.
Als erstes muss ich deine Methode mit den anderen Arbeiten korrelieren, also zeitlich abstimmen mit Honigernte und Fütterung. Da ich keine Zargen übrig habe, darf keine der beiden Methoden eine zusätzliche Zarge erfordern. Deine Methode kann also nur nach der Ernte angewandt werden, wenn zumindest die Hälfte des Honigs aus der HZ geschleudert worden ist. Es müssen sich ja ausreichend Leer- und Pollenwaben neben dem Honig in der unteren Zarge befinden, damit die Königin sich entfalten kann.
Meine Methode ist zeitlich unabhängig von einer Honigernte, das der Honigraum bis zur Ernte unangetastet bleibt. Der Volksteil, der bei der Kö bleibt, kann auch viel größer sein, als bei deiner Methode, da bei mir nur 1 Zarge über der Folie ist und bei dir beide Bruträume.
Die Flugbienen werden sich bei beiden Methoden in unteren Raum sammeln und die Volksteile über der Folie werden ihre Sammelbienen verlieren. Deshalb müssen sie ausreichend mit Futter versorgt sein.
Bei beiden Methoden tritt im oberen Teil ein milbenreduzierender Brutstopp ein.
Bei meiner Methode sind im unteren Teil sehr viel mehr Milben als bei deiner. Deshalb müsste ich einen zweiten Eingriff machen, bei dem ich 10 Tage nach dem erten Eingriff wieder verdeckelte, bienenfreie Brutwaben von unten nach oben umhängen müsste. Das geht allerdings nur, wenn oben inzwischen ebensoviele Brutwaben leer geworden sind und entnommen werden.
Im Moment sehe ich meine Methode nur aus einem Grund als vorteilhafter an: dass das Volk unter der Folie bei mir größer ist. Wie der Vergleich im nächsten Frühjahr ausfällt, weiß ich nicht.
Ich könnte meine Methode bereits 14 Tage vor Ende der letzten Massentracht durchführen, also recht früh. Dann könnten die neuen Weiseln der oberen Volksteile noch ausreichend gut begattet werden, da es noch genug Drohnen gibt.
Dieses Jahr stellt sich für mich (noch?) die Frage: Wohin mit den vielen Ablegern? Dieses Jahr kommt eigentlich nur die Wiedervereinigung mit den Muttervölkern in Frage. Nächstes Jahr - nach 40 oder 50 % Verlust, sieht das vielleicht schon anders aus. Dann bin ich wahrscheinlich froh, noch ein paar Ableger zu bekommen - incl. einer guten Varroareduktion incl. Resistenzsteigerung des Biens.
Ich werde kommende Woche noch etwas Honig ernten. Die Hälfte wird den Völkern belassen. Dann kann ich mit dem Füttern ein paar Wochen warten, bis die Brut im Teil über der Folie ausgelaufen ist. Der obere Teil benötigt ja auch etwas Futter. Ich könnte sie mit Hilfe eines honiggefüllten umgestülpten Gurkenglases, in das mit dem Nagel Löcher gestoßen sind, auf einem Beutendeckel mit Fütterungsloch füttern, falls die schmalen Vorräte in der oberen Zarge zur Neige gehen sollten.
Im Moment bin ich noch am Grübeln, wie beide Volksteile, die ja übereinanderstehen, gefüttert werden sollen. Auch die Art der Wiedervereinigung und die Volksstärken im nächsten Jahr, die aus den Methoden resultieren, machen mir noch Kopfzerbrechen.
Aber Ameisensäure kann ich mir wohl für jene Völker, die mit einer dieser Methoden behandelt werden, sparen.
Bei deiner Methode wird die Zahl der Völker jährlich verdreifacht, d.h., du gehst von einer möglichen Verlustquote von 66 % aus. Überleben mehr, vergrößert sich dein Völkerbestand - oder es müssen Volksteile wiedervereinigt werden.
Übrigens: Volk 9 in einer doppelstöckigen 12-Waben-Ablegerkiste, das schwärmen wolle, und dem ich einen Fegling abzwackte, der nun als Volk 25 in einer Christbeute lebt, Volk 9 also bekommt bald seine neue Kö; ich höre sie seit Tagen tuten. V25 hängt als handballgroße Traube in der Kiste mit Oberträgern. Es bekam heute ein halbes Glas Honig (das vierte Glas insgesamt bisher), mit etwas Wasser verdünnt, da das Wetter schlecht ist. Es ist Honig, den ich beim Abschäumen der letzten Ernte aus den Honigeimern gesammelt habe.
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18.7.: Nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe: Zwischenbodenableger - das hört sich kompliziert an, ist jedoch eigentlich gar nicht. Genaugenommen macht Mannfred von jedem Volk im Jahr zwei Feglinge. Die Feglinge gedeihen auf neuem Wabenwerk und das Muttervolk wird durch den doppelten Brutstopp saniert. Ich habe mit den beiden Völkern, bei denen ich die Zwi-bo-ab-Methode durchgeführt habe, das Pferd von hinten aufgezäumt: hab auch 2 Ableger von jedem Volk gemacht, aber eher Brutableger, die dem Muttervolk zwar Milben entziehen, aber damit sind in beiden Ablegern und im Muttervolk am Ende mehr Milben. Dieses Jahr habe ich nur 2 Feglinge gemacht. Außerdm 2 Brutableger. Ich hatte zu geringe Winterverluste. Aber das wird sich ändern. Dann kann ich gut eine Methode gebrauchen, die mehr Ableger erzeugt.
Ich denke, am Ende ist Mannfreds Methode doch die bessere. Ich werde auf jeden Fall die anderen Völker nach seiner Methode behandeln. Zum Vergleich habe ich dann ja die Völker 18 und 19 nach "meiner" Methode. Falls es zu regnen aufhört, werde ich heute zu einem Außenstand fahren und von den beiden Völkern dort je einen Fegling machen. Die Honigwaben werde ich, statt zu ernten, für die Versorgung der Feglinge verwenden.