Hallo Mannfred,
ich habe in einem älteren Thread deine Schilderung der von die angewendeten Methode gefunden:
"Unter Berücksichtigung des Beginns der Eilage und der Volksstärke werde ich in Verbindung mit der nächsten Schleuderung die entsprechenden Völker komplett vom Bodenbrett nehmen, ein Zarge mit 6 Honig- und 4 Leerwaben draufstellen und die Königin und einen Teil der Jungbienen von den Brutwaben reinschütteln. Auf diese Flugling/Feglingzarge kommt eine Folie und darüber wird mit offenem Bohrloch das Volk mit punktgenau oder einem kleinem Bogenschnitt auf einer Wabe mit jüngster Brut versehen, aufgesetzt."
Das unterscheidet sich tatsächlich nicht wenig mit dem von mir bisher an einem Volk Praktizierten. Leider konnte ich deine Methode dieses Jahr nicht anwenden, da ich keine einzige Zarge mehr übrig habe. Ich müsste bis nach der letzten Schleuderung und nach der anschließenden Fütterung warten. Das kann noch dauern. Ich kam dann nach Anhörung Dr. Büchlers Vortrag, der besagte, dass selbst die "Resistentesten" Völker ab und zu eine AS-Behandlung oder eine biotechnische Varroabeseitigung brauchen, auf die Idee, alle Völker 1 x mit AS zu behandeln. Das würde das Überleben der "Resistentesten" fast sichern, aber die weniger Resistenten würden trotzdem eingehen. Die erwünschte Auslese wäre erreicht.
Dann fiel mir wieder deine Methode ein, aber auch der Umstand, dass ich keine Zarge mehr übrig habe. Vor ein paar Tagen kam ich dann auf die Idee, mit den drei vorhandenen Zargen, die ein Volk besetzt hält, Ähnliches zu machen. Ich konnte jedoch kaum die Honigzarge vor dem Abschleudern in wenigen Tagen als neuen BR für die Kö herrichten. Also entschied ich mich für die oben erklärte Vorgehensweise, da ich möglichst viele Milben in EINER Zarge haben wollte. Der Nachteil meiner Methode ist, dass in jenem BR, den die Kö besetzt, keine Brutunterbrechung stattfindet - im Gegensatz zu deiner Methode, bei der die Milben 12 Tage keine Brut zum Infizieren vorfinden. Außerdem sind in "Deinem" unteren BR viel weniger Milben, als in meinem, da sich ja viel mehr Bienen im Volksteil unter der Folie aufhalten.
Einen 2. Brutstopp habe ich ausschließlich im vermilbten Teil über der Folie. Büchler behandelt sie mit AS. Ich würde gerne eure Meinung wissen, ob man die Milben ohne AS auch im Teil über der Folie los wird.
Anderseits will ich das Volk gar nicht völlig milbenfrei bekommen. Auch unter der Folie (Zwischenboden) soll die Selektion weitergehen. Ich will nur erreichen, dass sich die Überlebenschancen des Volkes soweit erhöhen, dass es von der Kategorie "sicheres Sterben" in die Kategorie "mögliches Überleben" wechselt.
Ich habe vor, die Milben im Volksteil unter der Folie zu zählen, um festzustellen, ob eine Überlebenswahrscheinlichkeit gegeben ist. Ich vermute, dass die Milbenzahlen von derzeit täglichen 40 sprunghaft auf unter 5 sinken wird.
Ich möchte eine Methode entwickeln, die für Imker geeignet ist, die auch Wert auf Honigernten legen. Bei meiner Methode sammeln die Bienen ganz normal weiter; nur die "verseuchte" Brut wird abgetrennt. Da ich die Brut nicht töten möchte und ich die Waben nicht einschmelzen möchte - sie werden noch gebraucht - lasse ich sie halt auslaufen und kann entweder einen Ableger damit machen oder eine Wiedervereinigung mit dem Muttervolk vornehmen. Die Methode lässt sich fast jederzeit durchführen: von Ende April bis in den Oktober hinein. Die Kö käme nie mit AS in Berührung. Die Mikrobiologie (bakterielles, mikrofaunisches Umfeld des Volksteils mit der Kö) des Hauptteils des Volkes bliebe unangetastet. Du hast mal richtigerweise geschrieben, dass AS diese abtöte und die Bienen dem Kontakt mit der mikrobiologischen Umwelt entreiße, was das Immunsystem schädige.
Was mit dem Volksteil über der Folie geschieht, ist m.E. nicht mehr entscheidend. Selbst wenn die Bienen wegen der AS ihrer mikrobiologischen Umwelt entrissen werden, so kommen sie damit wieder in Kontakt, sobald die Wiedervereinigung geschehen ist.
In
www.hanjoheyer.de/varroa2011.html werden wir hoffentlich bald die Entwicklungen am Volk 18 zu sehen bekommen. Interessant ist jetzt schon die Entwicklung bei V21, das ich entweiselt hatte, oder die Von V23, von dem ich einen Brutableger samt Kö gemacht hatte. Da die junge Kö außerdem (wegen der Trockenheit?) erst mit 4-wöchiger Verspätung zu stiften begann, ist auch dieses Volk sehr milbenarm geworden.