Fragen und Antworten




Hier können Mitglieder und Gäste des Imkervereins, dem auch ich angehöre, über ihre Bienen und Betriebsweisen diskutieren.

Re: Fragen und Antworten

Beitragvon Mannfred » Mi 17. Aug 2011, 10:07

Grüß Dich Joachim,

Deine nachträglich eingefügte Frage vom 14. habe ich erst jetzt gelesen.

Du gehst ganz richtig davon aus, daß 3b sich erledigt hat.
Was ich in der Situation machen würde ist hinnehmen und auf keinen Fall da jetzt rumrühren. Zum Vereinigen gibts da nichts mehr - das obere Volk war mit größter Wahrscheinlichkeit weisellos.
Wenn ich in einer solchen Situation herumkramsche heize ich die sowieso latent vorhandene Raubbereitschaft nur unnütz weiter an.
Bei kleinen Fluglöchern schafft es meist ein einzelnes Volk, die Hinterlassenschaft eines angeschlagenen davonzutragen. Eventuell kannst Du anhand eines leicht verschmierten Fluglochs den "Chefräuber" eruieren. Der nämlich lebt gefährlich und ist unter Umständen der Nächste, der kippt.

Ich gehe heuer in den dritten Winter ohne Einsatz von Behandlungsmitteln. Die Lage ist zur Zeit stabil. Mit der Beweiselung hat es gut geklappt. Die Königinnen sind termingerecht in Eilage gegangen. Das spricht dafür, daß es auch mit der Begattung geklappt hat - da muß ich allerdings noch gedeckelte Brut abwarten, um mir Gewißheit zu verschaffen.

Herzliche Grüße Manfred
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von Anzeige » Mi 17. Aug 2011, 10:07

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Re: Fragen und Antworten

Beitragvon hanjoheyer » Mi 17. Aug 2011, 14:21

Hallo Mannfred,

das Problem hat sich von selbst erledigt: Als ich heute nachschute, waren alle Waben leer - bis auf ein paar Wespen. Entweder haben sich die restlichen Bienen anderswo eingebettelt oder sind geschwärmt. Im nebenstehenden Volk 5b konnte ich keine vermehrten Milben feststellen. Volk 3a, also das weiselrichtige Muttervolk, hatte nicht mehr viel Futter. Jetzt, da es wieder "solo" steht, kann ich es wieder gut füttern. Bei allen anderen A-Teilen der Zwibodabs muss ich nun, nachdem die Fütterung der B-Teile beendet ist, nachschauen, ob sie genug Futter haben. Falls nicht, hänge ich bienenfreie Futterwaben von oben nach unten um.

Alle anderen Völker sind noch ok. Man kann es daran sehen, dass die Wespen, die einzudringen versuchen, energisch abgewehrt werden.
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Re: Fragen und Antworten

Beitragvon hanjoheyer » Do 18. Aug 2011, 10:15

Hallo Mannfred,

du hattest geschrieben, dass etwa 60 % deiner Völker den Winter überleben. Darf ich erfahren, wie hoch der Prozentsatz der überlebenden oberen Volksteile (Teil b), die ja das Groß der Milben tragen, ist?

Falls diese b-Teile keine Chance haben, wäre zu überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre, beim 2. Brutstopp alle Brut nach dem Separieren bloß auslaufen zu lassen und dann - so unangenehm das ist - zu vernichten. Das würde den Dominoeffekt, den du beschrieben hast, verhindern. Es wäre ja nun denkbar, dass die Bienen des nun toten Volkkes Nr. 3b sich beim Volk 3a und/oder beim Nachbarn 5a und b eingebettelt haben und nun diese Voksteile ebenso zum Zusammenbruch führen. Im Nachhinein stelle ich fest, dass es wohl besser gewesen weäre, ich hätte Volk 3 b sofort abgeschwefelt.

Was meinst du?
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Re: Fragen und Antworten

Beitragvon Mannfred » Do 18. Aug 2011, 14:11

Grüß Dich, Joachim

Da kann ich Dir keine exakte Antwort geben, weil ich mir das so detailiert gar nicht angeschaut habe.

Heuer stehen die abgefegten Völker unverändert und auf drei Zargen zurückgenommen an Ihrem angestammten Platz und obenauf in eigenen Kisteln die Feglinge.
Da kann ich kommenden Frühling dann detailiertere Aussagen machen.

Herzliche Grüße Manfred
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Re: Fragen und Antworten

Beitragvon hanjoheyer » Fr 19. Aug 2011, 08:35

Hallo Manfred,

bei mir stehen die abgefegten Völker (b) in zwei Zargen über der Folie und die Feglinge (a) in einer Zarge darunter. Den Feglingen hatte ich 6 Honigwaben gegeben; die b-Teile wurden konventionell gefüttert. Nach Abschluss der Fütterung muss ich wohl die a-Teile überprüfen und klären, ob sie noch genug Futter für den Winter haben. Ich hoffe, dass die einzargigen a-Teile nicht allzu arg unter Platzmangel leiden; ich habe nämlich keine Erweiterungszargen. In ein paar Wochen dürfte das Platzproblem ohnehin gelöst sein, da bis dahin die Völker geschrumpft sein dürften.

Bei dir sehen die Zwibodabs offenbar ganz anders aus, sodass ich evtl. im Nächsten Jahr was ändern muss: Unten die b-Teile, oben die weiselrichtigen Feglinge "a" - und beide auf 3 und 2 Zargen? Habe ich das richtig verstanden? Wenn deine Brutteile auf 3 Zargen zurückgenommen wurden, müssen sie zuvor ja 4-zargig gewesen sein. Was waren das für Riesenvölker auf 5 Zargen?! Sowas hatte ich noch nicht.

Siehst du an deiner Anordnung von a- und b-Teilen Vorteile gegenüber der meinen?

mfg
joachim
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Re: Fragen und Antworten

Beitragvon Mannfred » Sa 20. Aug 2011, 23:17

Grüß Dich, Joachim

Ich imkere mit 168 mm hohen Flachzargen. Mitte Juli sitzen die Völker auf 4, 5 oder 6 davon.

Im vergangenen Jahr war in der untersten durchschnittlich wenig Brut. Da habe ich ähnlich wie Du heuer die abgeschüttelten Bienen und die Königin unten einlaufen lassen. Die zwei Zargen mit Brut habe ich über Folie draufgestellt. Beide Teile behielten wie gewohnt ihre Flugbienen, weil sie auf die bei mir ganzjährig offenen Bohrlöcher im Brutbereich eingeflogen waren.

Heuer war der Brutstand ganz ausgezeichnet und ich habe die Feglinge in eigene Kistln auf Flachzargenwaben mit entferntem Unterräger laufen lassen. Den Völkern blieb somit die Brut und die Flugbienen. Die Feglinge die Jungbienen und die Königin. Die stehen im Moment halt obendrauf. Genausogut hätte ich sie an x-beliebiger Stelle aufstellen können. Das tut im Prinzip nichts zur Sache.

Das Vorgehen war also gleich wie beim vorweggenommenem Schwarm. Auf geeigneten Waben mit offener Brut habe ich entweder einen kleinen Bogenschnitt gemacht oder die untere Zellwand und die zwei Zellreihen darunter bis auf den Zellgrund weggedrückt. Bogenschnitt ergibt im Durchschnitt schönere Weisel.

Herzliche Grüße Manfred
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Re: Fragen und Antworten

Beitragvon hanjoheyer » So 21. Aug 2011, 07:44

Hallo Manfred,

vielen Dank für die Auskünfte!

Gestern war ein heißer, schwüler Tag und die Bienen waren wie verrückt! Erst als 1000e Bienen (am späten Vormittag) das Volk 12 umschwirrten, merkte ich, dass es ausgeräubert wurde. Auch an anderen Völkern bemerkte ich dann Räuberei, allerdings in leichterer Form. Ich verengte alle Fluglöcher aller Völker im Garten. Leider übersah ich zwei kleine Fluglöcher, die seitlich in einer Zarge des Volkes 12b angebracht waren. (Ich hatte einige Zargen von einem Imker, der aufgegben hatte, bekommen). Das war das Ende von V12b. Heute früh am Morgen öffnete ich V12b: alles gähnende Leere!
Um die Völker an den Außenständen konnte ich mich gestern wegen der Straßensperrungen aufgrund der Hunsrück-Rallye nicht kümmern. Meine Bienis stehen allesamt an der Rennstrecke. Da war kein Herankommen - war wohl auch nicht nötig, da ich an den Außenständen immer bloß 2 Völker nebeneinander plaziert habe. Da ist die Räubereigefahr relativ gering.
Im Moment zieht ein Gewitter über uns hinweg. Es regnet bereits. Ich fürchte, es könnte noch weitere Völker im Garten erwischt haben. Die A-Völker scheinen allesamt noch ok zu sein.
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Re: Fragen und Antworten

Beitragvon hanjoheyer » Mo 22. Aug 2011, 07:21

Heute um 7 Uhr löste ich ein weiteres ausgeräuberte Volk - V11b - auf; d.h. es war bereits durch die Räuber aufgelöst. Auch an der Fluglöchern - ca 7 mm x 10 mm - der Völker 11a, 20a und 19a herrscht um 7 Uhr bereits viel Bertrieb. Möglicherweise sind diese Völker bereits desorganisiert oder gart ausgelöscht. Ich habe die Waben der aufgelösten Völker abgefegt und bienensicher verpackt, um die Räubergelüste der Bienen, den Rausch, zu beenden.

Ja ja, es war mit den großen Fluglöchern, die den Bienen bei Hitze die Ventilation so sehr erleicherte, wochenlang gutgegangen, und dann das! Leider habe ich das Problem etwas zu spät erkannt. Ich war gar nicht mehr auf Räuberei eingestellt, da ich seit Jahren damit kein Problem hatte. In meinem ersten Jahr als Imker, 2007, verlor ich ein Volk durch Räuberei. Damals wusste ich jedoch noch nichts von dem Problem und wie man es löst. Ich hatte die Räuberei erst bemerkt, als alle Waben leergeplündert waren und der Flugbetrieb aufgehört hatte.
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Re: Fragen und Antworten

Beitragvon Mannfred » Di 23. Aug 2011, 09:25

Grüß Dich, Joachim

Jetzt habe ich am Gartenstand grad auch den Fall einer feindlichen Übernahme. Ist ein weisellos gebliebenes Volk, an dem ich nichts mehr herumdoktern wollte und schon ein X auf den Deckel gemacht habe.

Die Stimmung war gestern abend schon so gespannt, daß ich mein Vorhaben, die Feglinge etwas zu päppeln bleiben ließ.
Ich mache in dem Fall einmal gar nichts. Besser, sie registrieren nach vollbrachter Räumung: Da ist nichts mehr. Wenn ich da eingreife entsteht nur eine: Da war doch was - Situation. Das würde die Stimmung nur unnütz aufheizen, weil sie dann in der näheren Umgebung nach Möglichkeiten suchen.

Auch hier ist der Hochsommer eingekehrt. Morgens wird Pollen eingetragen - tagsüber ist es bis auf das nachmittägliche Vorspiel recht ruhig am Stand.

Herzliche Grüße Manfred
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Re: Fragen und Antworten

Beitragvon hanjoheyer » Di 23. Aug 2011, 11:25

Du lässt also einfach weiterräubern? Ich dachte, ich unterbinde besser die Räuberei sofort, damit die Bienen sich nicht an dieser Art der Futtergewinnung gewöhnen.

Heute Morgen fand ich Volk 5b auf einem Außenstand ausgeräubert vor. Es waren nur noch die Kö und 10 Bienen übrig. Ich sperrte die Kö samt 3 Bienen in einen Zusetzkäfig, machte von einem Volk, von dem ich keinen Zwibodab gemacht hatte, einen Brutableger (2 Brutwaben, eine ebenfalls bienenbesetzte Futterwabe). 2 Pollenwaben hatte ich von zuvor abgeräumten Ex-Volk 5b genommen. Den neuen Ablegerkasten brachte ich an einen neuen Standort im Wald. Jetzt habe ich sozusagen eine Ersatzkönigin; sie ist noch flugfähig ist und hat möglicherweise noch nicht gestiftet. Begattet müsste sie allerdings längst sein (geschlüpft am 4.8.).
Heute Nachmittag werde ich die Kö dann freilassen.

Verloren habe ich jetzt V3b, V12b, V11b und beinahe V5b. Die anderen Völker, die ich in Gefahr sah, haben sich reorganisiert, nachdem ich die Fluglöcher auf 1 - 2 Bienenbreiten weiter eingeengt hatte. Bei einem Volk hatte ich das Flugloch für einige Stunden sogar ganz geschlossen und erst am Abend wieder geöffnet. Heute Morgen war im Garten wieder normaler friedlicher Flugbetrieb.

Nachtrag 6 Stunden später: 3 Stunden nach dem Einsetzen der Kö (im Zusetzkäfig) war ich wieder am neuen Bienenstand. Um den Zusetzkäfig herum war ein Knäuel Bienen. Ich öffnete kurz den Käfig. Eine Begleitbiene der Kö kam heraus und wurde abgetastet und angegriffen (?). Ich wußte nicht, ob die Kö angenommen ist. Also verfrachtete ich alles ins Auto und ließ die Kö heraus. Die außen am Käfig sitzenden Bienen tasteten die Kö ab und fütterten sie. Das war für mich das Zeichen, dass sie von Volk angenommen ist. Ich brachte alles zum Bienenkasten zurück und ließ die Kö zwischen die Waben laufen.

Ich fütterte mit 3 Glas Honig vom letzten Jahr.

Es gibt noch 4 weitere Völker, die noch nicht fertig gefüttert sind. Wegen des heißschwülen Wetters und der Räubereigefahr warte ich mit der Beendigung des Fütterns, bis das Wetter kühler ist. Ein Regentag wäre angenehm. Ohne triftigen Grund mach ich erst mal keinen Kasten auf...
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