Re: Varroabekämpfung
von hanjoheyer » Di 20. Jul 2010, 20:51
Ich habe mir das Volk 14 noch einmal genauer angeschaut. Die alte Kö ist noch da; das Volk ist also nicht geschwärmt. Auffällig in den letzten Wochen war, dass das Volk, das am zweitmeisten Honig eingebracht hat, was die Menge der ausfliegenden Bienen betrifft, stark nachgelassen hat. Milben sind kaum vorhanden, jedenfalls nicht auf den Bodeneinlagen. Das Volk war bis gestern 4-zargig bei 8 DN-Waben pro Zarge. Nach der Entnahme der letzten 8 kg Honig reduzierte ich das Volk um 2 Honigzargen mit Leerwaben. Die leeren Waben waren vorher abgeerntet und nur zum Ablecken wieder eingehängt. Nach der Reduktion der Beute um 2 Zargen saßen die Bienen auf 2 Zargen. Die Waben waren so voller Bienen, dass ich einige Brutwaben beim Nachschauen übersehen habe. Mein vorheriger Eintrag war insofern nicht korrekt. Es war normal viel Brut in allen Stadien vorhanden. Die beiden Zargen (16 DN-Waben) waren definitiv zu wenig. Viele Bienen hingen der Enge wegen in dichten Bärten unten an den Waben. Ich überlegte bereits, ob eine Erweiterung sinnvoll wäre, (was einer Reduktion von nur einer statt zwei Zargen gleichkommt) obwohl die Bienenzahl ja langsam zum Winter hin abnimmt. Dann las ich deinen Eintrag und überlegte, dass deine Methode trotz deines Einwandes zur Varroabekämpfung sinnvoll sein könnte, wenn ich die beiden Teile später wiedervereinige.
V14 ist eines meiner besten. Wenn ich das Volk teile und die Bienen sich im oberen Teil eine Kö nachziehen, werde ich diese Kö evtl. für einen anderen Ableger nehmen, der leider nur eine kleine (Nachschaffungs-) Königin hat, die wahrscheinlich nicht so gut ist. Oder ich nehme sie für Volk 11, das sich dieses Jahr nicht gut entwickelt hat. Dann vereinige ich die beiden Volksteile wieder. Allerdingsbefürchte ich wegen der der fortgeschrittenen Jahreszeit ein schlechtes Begattungsergebnis. Ich muss überwachen, ob es zur Zeit des Hochzeitsfluges noch genug Drohnen und schönes Wetter gibt.
Mein Volk 14, das 16 prallvolle DN-Waben besetzt, ist sicher nicht so stark, wie deine oben beschriebenen Völker, aber da ich beide Teile wiedervereinige, sollte der Nachteil der Kleinheit nicht ins Gewicht fallen. Ich habe diese Methode angewandt, weil sie nicht so radikal ist, wie die totale Brutentnahme nach Büchler, wie ich es zuerst machen wollte. Ich habe nun erreicht, dass in der unteren Zarge, wo nun die Kö auf frischen Waben (+ Futter) sitzt, kaum Milben sind, sodass der untere Teil nicht mit AS behandelt werden muss. Die Milben sind nun fast allesamt im oberen Teil, wo nun die Bienenbrut ausläuft und keine neue neue Brut nachkommt wegen Weisellosigkeit. Den Milben wird also nichts anderes übrig bleiben, als die Bienen zu besetzen und sich mitsamt der alternden Bienen zu verdünnisieren - im Gelände zu verschwinden und des natürlichen Todes zu sterben. Wenn in 4 Wochen die Nachschaffungskönigin zu stiften beginnt und 9 Tage später die erste Brut verdeckelt wird, könnte ich kurz vor dem Schlupf der ersten Bienen, also etwa 14 Tage nach dem Stiften, die erste verdeckelte Brut entnehmen und entsorgen, weil sie die meisten Milben enthält.
Dann warte ich, bis auch diese Kö Winterbienen gezogen hat und noch vor Einbruch des Winters gebe ich die Kö dann einem anderen Volk und vereinige die beiden Volksteile wieder (oder ich drücke sie ab). Würde ich das nicht tun und beide Völker getrennt lassen, hätte ich im Prinzip nichts anderes als Büchler mit seiner totalen Brutentnahme gemacht.
Nachtrag 21.7.: Wenn ich mir die von dir vorgeschlagene Methode des doppelten Brutstopps betrachte, kommen Fragen auf:
Wenn ich im Mai Schwarmvorwegnahme mache, bekomme ich gute Ableger, aber alle Milben bleiben im Wirtschaftsvolk. Das Wirtschaftsvolk zieht sich eine neue Kö, und kurz, nachdem diese zu stiften beginnt, wird auch sie im Rahmen der Varroabekämpfung samt vieler Bienen dem Volk entnommen und kommt unter den Zwischenboden (oder Folie), und der Brutling muss sich schon wieder eine neue Weisel ziehen. Da wegen der späten Jahreszeit diese neue Kö kaum sicher begattet wird, muss m.E. der Brutling nach Erschaffung der Winterbienen wieder mit dem weiselrichtigen Fegling unter dem Zwischenboden (oder der Folie) vereinigt werden. Also mir erscheint diese Methode noch diskussionswürdig...