Carnica versus Buckfast




Re: Carnica versus Buckfast

Beitragvon hanjoheyer » Sa 22. Okt 2011, 11:12

Hallo Kurt,

wieso hältst du die Bucky für eine Landbiene? Würdest du das bitte genauer erklären?
hanjoheyer
Administrator
 
Beiträge: 636
Registriert: Mi 29. Apr 2009, 08:53

von Anzeige » Sa 22. Okt 2011, 11:12

Anzeige
 

Re: Carnica versus Buckfast

Beitragvon edlwolf » Sa 22. Okt 2011, 11:41

hanjoheyer hat geschrieben:Hallo Kurt,

wieso hältst du die Bucky für eine Landbiene? Würdest du das bitte genauer erklären?


Ist sie am Ursprungs-Ort ganz sicher

Bruder Adam hat nicht viel anders gemacht als ihr jetzt mit diesen Projekt machen wollt

Nicht schauen aufs Optische, sondern nur auf die beste Anpassung an die örtlichen Verhältnissen und rigorose Selektion,
auf die gewünschten Merkmale, und Leistung kommt dann von selber

Genau das war das Ziel von Bruder Adam, das sie dann so eine Verbreitung gefunden hat war sicher nicht sein ursprünglicher Gedanke

Und die Bucky ist natürlich auch nicht überall die selbe, sie muss sich ja auch ständig an die neuen Gebiete anpassen,
natürlich geht das auch nicht von heute auf morgen

Aber in jeder Landbiene ist ein wenig Bucky und umgekehrt, und an jeweiligen Gebiet kommt das eine oder andere mehr zum tragen
Wennsie lange genug dort ist


Nur die best angepasste Biene wird sich durchsetzen, und Reinzucht ist sowieso illusion, denn solange die Bienen fliegen wird es immer Vermischung geben

Wichtig ist ja nur das nicht immer wieder neue Kö zugekauft werden
Herzlichst Kurt

Imkere mit Langstroth angepasst, edlwolf 14.7 und genau das doppelte 29.4 cm h, auch meine Mini edlwolf(4W) haben diese Masse
Zuchtziel Ökotyp "Glantaler-Biene" nach der 25 Km Regel
Benutzeravatar
edlwolf
 
Beiträge: 21
Registriert: Fr 21. Okt 2011, 11:38

Re: Carnica versus Buckfast

Beitragvon hanjoheyer » Sa 22. Okt 2011, 11:54

Soweit ich informiert bin, ist die Bucky eine gezielte Züchtung, bei der Bruder Adam nichts dem Zufall überließ. So habe ich gelesen, dass es er bestimmte Rassen, sei es Carnica, seies es Afrikanische Rassen, mitunter jahrelang testete, um zu entscheiden, ob er diese Stämme in seine Buckfast einkreuzen würde. Mit Landbiene hat das nach meinem Wissen nichts zu tun.

Am Ursprungsort der Buckfast in England - am Kloster Buckfast - war einst die Dunkle Biene heimisch. Die Buckfast ist eine Kreuzung dieser Biene hauptsächlich mit der Italienischen Biene - daher die gelben Ecken der Bucky - und einiger anderer Rassen. Würde man die Bucky in England sich selbst überlassen - würde man sie also züchterisch nicht mehr bearbeiten - würde sich wahrscheinlich wieder die Dunkle Biene "herausarbeiten". Das Genom der Dunklen ist in England nun mal das Robustste.
hanjoheyer
Administrator
 
Beiträge: 636
Registriert: Mi 29. Apr 2009, 08:53

Re: Carnica versus Buckfast

Beitragvon Koizchen » Sa 22. Okt 2011, 12:04

Hallo Kurt,

Wolfgang Golz hat es recht passend beschrieben gehabt. Die Buckfast wurde aus einer Not geboren. Nach den hohen Verlusten der einheimischen Bienenbestände in England, wurde nach einer Alternative gesucht. Hierzu bereiste Bruder Adam ziemlich alle Regionen, die eine ertragsstarke Biene zu haben schienen.

Da diese Bienenbestände ganz eigene, einheimische Verhaltensweisen und Entwicklungen mitbrachten, war eine menschliche Einmischung unausweichlich. Die Buckfastbiene ist vorzüglich geeignet, wenn es um ein leichtes und profitables Arbeiten mit den Bienen geht. Sie muss allerdings jedesmal neu kredenzt werden, da ihr Vorteil in der kommenden Generation abhanden kommt. Man könnte alsoa auch schreiben, sie zerfällt in alle Einzelteile, wenn man nicht ständig neu mixt.

Eine solche Herangehensweise sieht die Landbienenzucht nicht vor. Sie kauft keine Bienen mehr hinzu, muss sich nicht auf künstliche Befruchtung versteifen und läßt die Natur selber auslesen, was stark genug ist. Eine Weiterführung und Vererbung Deines ganz eigenen Bienenstammes ist das Ziel. Über Jahrezehnte.

Man könnte auch sagen, es kann so viel einfacher sein, wenn man unterläßt.

Viele Grüße

Tim
Koizchen
 
Beiträge: 95
Registriert: Fr 13. Mai 2011, 05:28

Re: Carnica versus Buckfast

Beitragvon edlwolf » Sa 22. Okt 2011, 12:17

Koizchen hat geschrieben: Die Buckfastbiene ist vorzüglich geeignet, wenn es um ein leichtes und profitables Arbeiten mit den Bienen geht. Sie muss allerdings jedesmal neu kredenzt werden, da ihr Vorteil in der kommenden Generation abhanden kommt. Man könnte alsoa auch schreiben, sie zerfällt in alle Einzelteile, wenn man nicht ständig neu mixt.


Tim, die Bucki, zerfällt nur kurzfristig, aber das ist mit jeder Art so, wenn sie genug zeit hat, wird sie sich ganz genau so entwiklen wie es das Regionale Gebiet es von ihr verlangt

Aber das geht über x Generation, aber die ist genauso geeignet wie fast alle andern auch, nur die Auslese machst aus
Herzlichst Kurt

Imkere mit Langstroth angepasst, edlwolf 14.7 und genau das doppelte 29.4 cm h, auch meine Mini edlwolf(4W) haben diese Masse
Zuchtziel Ökotyp "Glantaler-Biene" nach der 25 Km Regel
Benutzeravatar
edlwolf
 
Beiträge: 21
Registriert: Fr 21. Okt 2011, 11:38

Re: Carnica versus Buckfast

Beitragvon edlwolf » Sa 22. Okt 2011, 12:21

hanjoheyer hat geschrieben: würde man sie also züchterisch nicht mehr bearbeiten - würde sich wahrscheinlich wieder die Dunkle Biene "herausarbeiten". Das Genom der Dunklen ist in England nun mal das Robustste.


Und genau das würde an jeden anderen Ort auch passieren, nur mit anderen Ausgang

Das Genohm am Ort wird sich langfristig durchsetzen
Herzlichst Kurt

Imkere mit Langstroth angepasst, edlwolf 14.7 und genau das doppelte 29.4 cm h, auch meine Mini edlwolf(4W) haben diese Masse
Zuchtziel Ökotyp "Glantaler-Biene" nach der 25 Km Regel
Benutzeravatar
edlwolf
 
Beiträge: 21
Registriert: Fr 21. Okt 2011, 11:38

Re: Carnica versus Buckfast

Beitragvon hanjoheyer » Sa 22. Okt 2011, 19:12

Das Problem an der Sache ist nur, dass viele die Imker mitmachen müssen.

Die Bewegung "Zurück zur Natürlichkeit" müsste sich ausweiten. Der globale Kampf gegen Monsanto, die Ausbreitung biologischer Landwirtschaft und dergleichen, sind ja bereits Anzeichen einer Sehnsucht des Menschen nach einem natürlichen Leben.
hanjoheyer
Administrator
 
Beiträge: 636
Registriert: Mi 29. Apr 2009, 08:53

Vorherige

Zurück zu Diskussion des Projektes

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron