Email von Kai Engfer




Re: Email von Kai Engfer

Beitragvon Koizchen » Di 1. Nov 2011, 13:28

Ähm Kai,

es sind meine Überlegungen frei resultierend aus den Trachtangaben von Florian Sutter und meiner Korrespondenz mit Bernd aus Kvarnhult. Mehr muss ich Dir aber jetzt nicht schreiben. Es stammt jedenfalls nicht aus Büchern.

Ich will hier auch gar nicht eine Plattform für die Dunkle machen, denn in Deinem eigenen Forum hast Du das Thema Landbiene ja eher hierhin empfohlen. Quasi weg von der Dunklen.

Ist meine Meinung zu dem Thema der wahllosen Einfuhr von Königinnnen, wenn es regional eben stark abweicht.

Kann ja jeder anderer Meinung sein und gelebte Erfahrung zählt da mehr als Bücher.

Viele Grüße

Tim
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von Anzeige » Di 1. Nov 2011, 13:28

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Re: Email von Kai Engfer

Beitragvon abelius-kiel » Di 1. Nov 2011, 13:41

Ja, siehe meinen vorigen Beitrag. Da wirst Du unschwer erkennen, dass ich die Dunkle Biene hier mit keinem Wort propagiert habe.

Ich erkenne nur derzeit das Problem nicht. Man kann doch gut mit Bienen der Umgebung erbeiten, von ihnen nachziehen, über viele Generationen, sie auch auf "Akklimatisation" auslesen (wenn Du das meinst). Das werden tolle, robuste, fleißige, sanfte Bienen sein. Allerdings aber KEINE Dunklen Bienen.

Wo ist da das Problem?
LG
KAi
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Re: Email von Kai Engfer

Beitragvon Koizchen » Di 1. Nov 2011, 13:49

Hallo Kai,

ich kann da auch kein Problem erkennen.

Nur mit der Beimischung von RZK der Mellifera, da kommen mir die Fragen zur Herkunft und den dortigen Verhältnissen.
Muss aber jeder dann selbst mit sich ausmachen, wenn es soweit ist.

Ich halte es für nicht zwingemd nötig.

Grüße

Tim
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Re: Email von Kai Engfer

Beitragvon hanjoheyer » Di 1. Nov 2011, 18:13

Ich bin der Ansicht, dass die Dunkle Biene sozusagen eine natürliche historische Berechtigung hat, hier zu leben und von Imkern gehalten zu werden. Als bin ich nicht gegen ihr Einkreuzen oder gegen ihre reinrassige Haltung. Anders sieht es aus mit Italienischen oder den Bienen aus Kärnten. Sie sind mehr an trockene Sommer angepasst und haben Probleme mit verregneten Sommern. Die dunkle Bienen kann die hiesige Biene nur verbessern in Sachen Akklimatisation und Robustheit gegen Krankheiten. Durch Idee von heute Morgen habe ich meine Einstellung zum Thema "Ökotypen" etwas ändern müssen. Allein das Füttern der Bienen durch die Imker löst die natürlichen Grenzlinien zwischen den Rassen und Unterarten mehr oder weniger auf, sodass es keineswegs mehr so sicher ist, dass Italiener oder Carnica Probleme mit nassen Sommern bekommen. Der Imker kann ja füttern. Kein Mensch kann sagen, wie sich bei konsequenter Landbienenhaltung unter Einhaltung der 25-km-Regel - aber bei Fütterung - diese Grenzlinien einstellen würden. Ich denke, wir müssen das auch gar nicht unbedingt wissen. Die Methode der Landbienenhaltung ist unabhängig von diese neuen Idee oder Einsicht gut - jedenfalls in meinen Augen.

Es gilt ja auch noch den Naturschutzgedanken zu berücksichtigen. Auch wenn wir mit Füttern die natürlichen Grenzen der Rassen und Ökotypen auflösen oder verschieben, so haben wir als Naturschützer trotzdem die Pflicht - so sehe ich das - diesen Mechanismus des Herausbildens von Ökotypen nicht außerkraftzusetzen. Sollen sich halt neue Grenzen einstellen. Aber das Recht, generell alle Grenzen abzuschaffen und eine Weltbiene zu züchten, haben wir immer noch nicht. Ich werde deshalb konsequent bei meiner bisher als richtig erkannten Methode bleiben.

Manfred hatte wohl befürchtet, ich hätte nun meine Landbienenidee aufgegeben wegen meiner hundersten "neuen" Idee. Auch falls er dies nicht mehr zu lesen bekommt, so sei ihm doch gesagt, dass ich selbst nach dieser "Idee" von heute Morgen keinen Grund sehe, etwa von der 25 km - Regel abzugehen, da ich sie nach wievor als Voraussetzung für robuste akklimatisierte Landbiene sehe. Es hat sich an meinem Ideal nichts geändert. Ich verstehe nicht ganz, weshalb er "sauer" ist.

Als viel wichtiger erachte ich die Kombination der Landbienenhaltung mit der Varroresistenzzüchtung, wobei unter "Zucht" genaugenommen deren Abwesenheit gemeint ist. Am besten ist's, wenn die Bienen sich selbst "züchtet". Sie hat das Potential, sich aus eigener Kraft zu entwickeln. Das dürfen wir als Imker nicht verhindern, indem wir ihr unsere Interessen aufzwingen.

Es gibt einige Imker, die die Idee mit der Landbiene gut finden, aber in Sachen Varroabekämpfung keine Experimente machen wollen. Nun, ich denke, hier würde viel geholfen, wenn man die Einsicht verbreiten könnte, dass nicht prophylaktisch behandelt werden sollte, sondern nur, wenns nötig ist - und auch nur so viel, wie nötig ist. Wenn die Bienen mit 3 x As überleben, gibt man ihnen 3 x AS und nicht 4 mal. Und wenn sie mit 3 x AS gut überleben, probiert man es mit 2 x. Ich glaube nicht, dass man mit dieser Methode zu große Risiken eingeht. Und trotzdem kann man so schon eine varroaresistente Biene bekommen. Zu vermeiden sind Pauschalbehandlungen, ohne dass man sich über die Milbensituation im Volk informiert hat.
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Re: Email von Kai Engfer

Beitragvon Koizchen » Di 1. Nov 2011, 19:38

Hallo Hanjo,

wie genau definierst Du das Füttern des Menschen?

Findest Du, dass die Gabe von Futterwaben als Einfütterung genauso einen massiven Eingriff darstellt, wie das Verfüttern von Zuckerwasser?

Persönlich möchte ich die Völker auf Eigenhonig einwintern. Insoweit würden sie ihre Vorräte nutzen können.

Manfred wird uns bestimmt wieder lesen.

Also, wenn ich alles richtig von Dir gelesen habe, dann kommt eine Bemischung der Dunklen für Dich in Frage.
Also alles beim Alten.

Viele Grüße

Tim
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Re: Email von Kai Engfer

Beitragvon hanjoheyer » Do 3. Nov 2011, 11:06

Ich meine die Winterauffütterung. Der Imker will, dass seine stärksten Völker überleben und füttert sie reichlicher ein, als kleinere Völker. So überleben auch jene, die unter natürlichen Bedingungen vllt verhungert wären. N- und C-Biene überwintern relativ klein und verbrauchen wenig Futter. Italiener und Buckys überwintern stärker, brüten auch eher mal durch. Wenn man ihnen 20 Liter Futter gibt, schaffen sie den Winter selbstverständlich - aber würden sie ihn unter natürlichen Bedingungen überleben, zumal es im Frühjahr in unseren Breiten oft Wetter-Rückschläge gibt? Frühjahrsspätentwickler haben die besseren Karten, bringen jedoch weniger Honig. Als man noch mit der N-Biene imkerte, kam deshalb die Reizfütterung in Mode. Das bewirkte eine frühe Ausdehnng des Brutnestes. Die Carnicas haben das nicht nötig.

Zu "Manfred wird uns bestimmt wieder lesen.": Ich hoffe es! Ich habe von ihm viel gelernt, aber er hat halt Probleme mit meiner Suche nach Wahrheit. Manfred hat ja seine Methode gefunden! Wozu soll er sich noch viele theoretische Überlegungen machen? Er wendet seinen "doppelten Brutstopp" erfolgreich an. Er behandelt seine Bienen nicht mehr mit AS oder anderen Chemikalien gegen Milben, macht Landbienenhaltung, erntet genug Honig. Was will er mehr? Er macht ja bereis alles richtig - und ich wäre froh, wenn ich so weit wäre. Dann würde auch ich nicht mehr so viel nachdenken und schreiben.

Wahrscheinlich hat es ihn abgestoßen, dass ich schon wieder etwas in Frage stellte und neue Ideen verfolgte. Ich erscheine ihm wohl als Wirrkopf - was ja auch bei Fragen, auf die ich noch keine Antworten habe, zutrifft. ABER: Meine Suche nach Antworten ist systematisch, nicht wirr.

Mein Versuch, ihn nachzuahmen, ist dieses Jahr gescheitert. Von zehn Zwischenbodenablegern, die für den 2. Brutstopp erstellt wurden, gibt es nur noch zwei. Ich habe von 35 Völkern bereits 9 verloren, und ich wage in dieser fortgeschrittenen Jahreszeit nicht mehr nachzuschauen, ob noch alle in Ordnung sind. Aber meine Fluglochbeobachtngen lassen weitere Winterverluste befürchten. Bei einigen Völkern im Garten hab ioch dann - spät, zu spät? - die Notbremse gezogen und doch noch AS gegeben. Die Völker an den Außenständen, die zT niht behandelt wurden oder den "Doppelten Brutstopp" verabreicht bekamen, leben noch teilweise*, aber mir schwant Böses.

* teilweise: Die unteren Teile des Zwibodabs leben noch; die oberen Teile waren verwaist und wurden bereits entfernt.

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Mein Interesse, ein paar Dunkle Bienen einzukreuzen, stammt aus dem Glauben, dass wir möglicherweise ohne sie keine wirklich heimische, akklimatisierte Landbiene bekommen können. Ich habe es bisher trotzdem nicht gemacht, weil ich fürchte, dass die Kreuzungen zu wüsten Stechern mutieren könnten, da das Genom ja über Jahre hinweg disharmonischer sein düfte, als es jetzt noch ist. Ich käme von meinem Ziel, eine harmonische Landbiene zu halten, vorerst wieder ab, ehe sich ein neues Gleichgewicht einstellen würde. Ich denke, dass eine wirklich akklimatisierte Landbiene eine Brutkurve haben wird, die der der N-Biene entsprechen wird. Die reine C-Biene bräuchte viele Jahrzehnte, vllt 100 Jahre (?), um ihre Brutkurve unseren Verhältnissen anzupassen. Wolfgang Golz schrieb, dass die Landbiene, eine Mischng aus C- und N-Bienen sich deshalb relativ schnell an die "erforderliche" Brutkurve anpassen können, indem sie sich genetisch immer etwas entmischen, sodass im freien Spiel der Kräfte (Landbienenhaltung) immer wieder mal ein Nachkomme N-Bienenverhalten hat, das sich besser durchsetzt und reines C-Bienenverhalten vom Winter ausgemerzt wird.

Wenn das Genom der Landbiene zB 10 % von der N-Biene stammt und zu 90 % von der Carnica, sind etwa 5 % reine Carnica, 5 % reine Nordbiene, 90 % Mischlinge unter den Nachkommen. Wenn nun die 5 % reinen C-Bienen in einem für sie ungünstigem Winter sterben würden, würde sich im Gesamtbestand der Bienen in Folgegenerationen das N-Bienengenom prozentual etwas erhöhen, zB auf 11 oder 12 %. Im Laufe von Jahrzehnten würde sich der Prozentsatz von Genen der N-Biene immer weiter erhöhen. Ein Imker kann diesen Prozess beschleunigen, indem er die Selektion zugunsten der N-Biene verschärft oder reine N-Bienen einkreuzt.
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Re: Email von Kai Engfer

Beitragvon Koizchen » Do 3. Nov 2011, 11:36

Hallo Hanjo,

so ist es bei mir angedacht. Die Basismütter bilden die Dunklen. Das umherfliegende Bienenmaterial dient zur Weitergabe der regionalen Information. Basis wird immer die Dunkle Mutter bleiben. Somit ist ein nicht geringer Anteil der N-Biene schon am Stand vorhanden. Den Rest selektiert die Natur nach Bedarf.

Viele Grüße

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Re: Email von Kai Engfer

Beitragvon hanjoheyer » So 21. Jul 2019, 08:01

Hallo Koizchen und Kai Michael!

Da die Nordbiene definitiv besser an das hiesige Klima angepasst ist und auf jeden Fall DIE Landbiene war und wieder werden sollte, habe ich mich nun doch entschlossen, mir Mellifera-Weiseln anzuschaffen. Keine Ahnung, ob es dieses Jahr noch geht; ich werde mich jedoch noch Bezugsquellen umsehen. Vllt kennt ihr Adressen. Ich könnte 2 Völker umweiseln oder noch 2 Ableger machen, in welche ich die Neuen hineintäte.
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