Schadschwellenmethode




Hier stelle ich die von mir bevorzugte imkerliche Betriebsweise vor. Kritik und Diskussion sind erwünscht.

Re: Schadschwellenmethode

Beitragvon Koizchen » Sa 4. Jun 2011, 09:58

Wie schreibt Ihr beiden immer so schön:

Wenn es zu einfach ist, kann es nichts sein.

Ich sehe das ähnlich. Es ist für viele Menschen unerträglich, wenn die Natur eine win-win Situation schafft, von der eben alle etwas haben. Da Ameisen auch eine Gesundheitspolizeit sind, würde es mich nicht wundern, wenn sie das alles, was auf den Unterböden zu finden ist, verwerten.

Letztlich muss man ja nur den Staatenaufbau von Ameise-Wespe-Hornisse-Biene betrachten und man sieht immer Gemeinsamkeiten. Keiner wird zu sehr geschwächt, keiner wird zu stark.

Wenn man jetzt auch noch die Putzerameise erschafft, die aktiv auf dem Bien nach Milben sucht, ach oh je. Die Weißkittel hätten sofort ein Mittel dagegen :-)

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Re: Schadschwellenmethode

Beitragvon irbis » Sa 4. Jun 2011, 18:19

Varroa - Mörder und Bein - Abbeisser:

http://www.ibra.org.uk/articles/20080612_16

Das kann eigentlich jeder selber ausprobieren: Varroen und Ameisen in eine Schale und schauen, was sie tun.
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Re: Schadschwellenmethode

Beitragvon Koizchen » So 5. Jun 2011, 16:08

Hallo,

würde der Bien die Ameise überhaupt so nahe an sich ranlassen, damit sie ihm von der Milbe befreit? Ich denke, zuerst würden sie Richtung Honig pilgern und dann erst in Richtung anderer Quellen.

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Re: Schadschwellenmethode

Beitragvon hanjoheyer » So 5. Jun 2011, 16:26

Meine Theorie ist, dass die Ameisen im Kampf gegen die Bienen, die sie vom Honig und von der Brut vertreiben wollen, Säure verspritzen, die die Milben nicht vertragen und die infolgedessen mit Atemlähmung auf die Bodeneinlage fallen. Ob die Ameisen die toten Milben in ihren Bau schleppen, weiß ich leider noch nicht.
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Re: Schadschwellenmethode

Beitragvon Mannfred » Mo 6. Jun 2011, 12:42

Grüß Euch,

Zur Zeit ist hier soviel zu tun, daß ich abends oft sogar zum Lesen zu müde bin. Ich bin mehr der Winter-Forumianer-Typ.

Emsen und Immen kommen sehr gut miteinander und nebeneinander klar. Ich hatte da praktisch noch nie Probleme, obwohl ich die Stände gern bewußt in Ameisenreviere stelle.

Die Frau, die Traude spielt sich gern, wenn wir auf den Waldständen sind, mit den Ameisen und präsentiert ihnen Leckerlis - Drohnenbrut, die beim Abheben der Zargen freigelegt wird, Weiselzellen, honigfeuchten Überbau. Sie hat festgestellt, daß verschiedene Arten unterschiedliche 'Vorlieben haben - die einen wollen lieber Fleisch, andere lieber Nektar und Honig.

Herzliche Grüße Manfred
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Re: Schadschwellenmethode

Beitragvon hanjoheyer » So 17. Jul 2011, 08:23

Ich bin von der Schadschwellenmethode wieder abgekommen, weil die Mibenzählungen als Idikator zu ungenau sind. Auch spielt die Vorgeschichte eines Volkes eine zu große Rolle, sodass ein hochbelastetes Volk nicht unbedingt die schlechtere Milbenabwehr hat. Außerdem hege ich den Verdacht, dass die Ameisen zu viele Milben von den Bodeneinlagen stehlen und das Ergebnis verfälschen.

Man kann mit der Milbenzählerei wohl nur eines geststellen: ob ein Volk sehr viele Milben aufweist oder nicht. Ich glaube, ich konnte SICHER feststellen, dass drei meiner 25 Völker stark belastet sind und die anderen nur relativ schwach. Zu mehr ist die Milbenzählerei wohl nicht geeignet.

Bei den 3 stark befallenen Völkern habe ich nun die Zwischenbodenablegermethode angewandt, d.h. ich habe dem Volk alle verdeckelten Brutwaben entnommen und oben auf die Beute über eine Absperrfolie aufgesetzt. Diese Zarge benötigt ein eigenes Flugloch, bzw. ein Flugloch im Deckel.

Jetzt muss ich noch klären, ob der milbenbelastete Volksteil über der Folie mit AS behandelt werden muss oder ob der Brutstopp reicht, um die Milben zu entfernen - ohne dass sie die Nachbarvölker reinfizieren.

Nach der Entmilbung des Ablegers über der Folie muss wohl eine Weisel getötet werden, bevor man beide Teil wiedervereinigt.
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Re: Schadschwellenmethode

Beitragvon bema » Sa 10. Okt 2015, 12:49

Hallo,
ich habe ein Volk, noch unbehandelt, dass hatte Mitte September einen Milbenfall von 1,5 pro Tag. Alles super.
Inzwischen ist der Milbenfall auf 7 pro Tag gestiegen. Leider finde ich nirgens Angaben für diese Jahreszeit. Kann mir jemand bei der Einschätzung helfen?

LG Bernd
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Re: Schadschwellenmethode

Beitragvon hanjoheyer » So 4. Aug 2019, 10:16

Varroasituation und -behandlung 2019

Schadschwelle: 5 Milben täglich auf der Bodeneinlage.

2 nebeneinanderstehende Völker haben viele Milben. Bei dem einen fielen nach gestriger Milchsäurebahandlung 228 Stück (vorher 6). Beim anderen Volk, das vor 2 Tagen behandelt wurde, fielen gestern 43 und heute noch 18. Bei den 4 Völkern, die in der Nähe der Ameisen stehen, zählte ich keine einzige Milbe. Bei einem dieser 4 Völker hatte ich vor 4 Tagen trotz keiner gefallener Milbe testweise mit MS behandelt. Es fielen am nächsten Tag 23, dann 2, 2, und wieder Null. Trotz Ameisen waren also durchaus Milben gefallen!

Ich werde den bisherigen 7-Tages-Rhythmus der MS-Behandlungen stark befallener Völker auf 5 Tage reduzieren.
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Re: Schadschwellenmethode

Beitragvon hanjoheyer » Fr 9. Aug 2019, 07:22

Da die Varroazahlen binnen 5 Tagen wieder den alten Stand erreichen, muss ich den Behandlungsrhythmus leider auf 4 Tage reduzieren.

Außerdem senke ich die Schadschwelle auf 2 Milben täglich pro Zarge ab.
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Milchsäureverdünnung

Beitragvon hanjoheyer » Di 13. Aug 2019, 15:08

Ich habe mir 1 Liter 80 %ige Milchsäure gekauft.

Auf der Flasche steht 1 Ltr. Milchsäure 80 %
+ 4,3 Ltr. Wasser = 5,3 Ltr. Milchsäure 15 %

Ich soll die 1 Ltr. 80 %ige MS mit 4,3, Ltr Wasser verdünnen, um eine 15%ige MS zu bekommen.

Stimmt das?

Wie geht das mit diesen umgekehrt proportionalen Rechnungen?

Ich habe 0,8 Ltr reine MS und 0,2 Ltr Wasser in der Flasche.
Gebe ich 7,8 Ltr Wasser drauf, habe ich dann 10 %ige MS?
Wie ist die Rechung bei 15 %?
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