Dieser Text stellt vorläufig nichts anderes dar, als ein "öffentliches" Prüfen einer Idee, die mir heute Morgen beim Frühstück gekommen ist.
Es geht hier um eine Weiterentwicklung der Methode Wolf-Ingo Lau's, der zwecks Varroareduktion 2 x im Abstand von 10 Tagen alle verdeckelten Brutwaben entnimmt und in eine neue Beute zusammen mit BW anderer Völker als Sammelbrutableger einquartiert und mit AS entmilbt. Da ich nicht so viele Beuten habe, Sammelbrutableger ablehne und möglichst keine AS benutzen will, ist meine Idee nun die, dass ich die entnommenen BW mittels Fole getrennt über dem Volk mit Notflugloch in der Zarge plaziere. Außerdem wird dem Volk nur einmal alle verdecktle Brut entnommen, da zweimalige BW-Entnahme die Völker zu sehr schwächt. Die einmalige Entnahme der verd. BW ermöglicht wiederum den Einsatz einer Fangwabe. Hier der genaue Handlungsablauf:
Sobald bei einem Bienenvolk eine gewisse Schadschwelle überschritten ist, ich sage mal 5 (oder 10?) Milben täglich auf der Bodeneinlage, wird die Beute komplett vom Bodenbrett genommen, eine Leerzarge (1) auf das Bodenbrett gesetzt und eine weitere Leerzarge (2) daneben. Dann beginnt das Sortieren der Waben, wobei zusätzlich die Königin gesucht und evtl eingekastelt wird:
Alle Waben, die verdeckelte Brut (und den Großteil der Milben) enthalten, kommen in Zarge 2; alle Waben mit unverdeckelter Brut, Leerwaben zum Bestiften, Futterwaben und die (wieder befreite) Königin kommen in Zarge 1. Beim Sortieren ist darauf zu achten, dass die Reihenfolge der Waben nach Möglichkeit eingehalten wird. So kommen zB verdeckelte Brutwaben, die vor dem Sortierungsprozess nebeneinander hingen, selbstverständlich auch nachher nebeneinander zu hängen. Der Honigraum bleibt soweit unverändert.
Sind alle Waben sortiert, befinden sich alle unverdeckelten Brutwaben in der untersten Zarge auf dem Bodenbrett. Man ordne die Waben so, dass die natürliche Brutnestordnung nach Möglichkeit eingehalten wird: innen die Brutwaben, weiter nach außen hin unverdeckelte Drohnenwabe(n), noch weiter außen die Pollenwabe(n) und ganz außen eine Honigwabe. Sollte eine Zarge nicht ausreichen, wird eine 2. Leerzarge aufgesetzt und die restlichen Brutwaben in die Mitte gehängt. An den Rand kommen dann Honigwaben des HR und Leerwaben des HR, die noch mit Honig gefüllt werden sollen. Volle Honigwaben kommen ganz an den Rand; die leeren und halbleeren HW schließen an die BW an. Je weniger Honig in der Wabe, desto weiter innen platzieren.
Die Königin wird eingesetzt, und dann kommt eine Plastikfolie auf die oberste Zarge (oder noch besser: ein Zwischenboden mit eigenem Flugloch). Auf die Folie wird die Zarge (2) mit den verdeckelten Brutwaben gehängt. Diese Zarge muss ein Notflugloch enthalten. Sollte es mehr verdeckelte BW geben, als eine Zarge fassen kann, wird eine weitere Zarge benötigt. Da auch die Bienen in diesem isolierten Brutraum ernährt werden müssen, Futterwaben nicht vergessen. Ein Honigraum ist nicht nötig, da alle Flugbienen durch das Notflugloch abgehen und den unteren Volksteil verstärken. Deshalb ist ja auch der HR unter der Folie.
Jetzt kommt der Deckel drauf und fertig. Im oberen Teil über der Folie schlüpfen nun innerhalb von 8 Tagen die Bienen samt der Milben. Am 9. Tag wird nun eine Fangwabe aus dem Volksteil unter der Folie in den oberen Teil hochgehängt (mit Reißzwecke markieren), und zwar möglichst eine Wabe mit Streckmaden, da die Milben ausschließlich Zellen mit Streckmaden aufsuchen, wo sie sich nach deren Verdeckelung vermehren. Solle keine Wabe mit ausreichend vielen Streckmaden vorhanden sein, nehme man eine BW mit älten Rundmaden. Sobald die Streckmaden auf der Fangwabe sich verpuppt haben und ihre Zellen verdeckelt sind, wird diese Wabe entnommen und alle verdeckelte Brut herausgeschnitten und vernichtet. Der Rest der WAbe, der sicher noch Honig und Pollen enthält, wird weiterverwendet.
Nun ist der obere Brutraum über der Folie einigermaßen entmilbt. Jetzt kommt die Wiedervereinigung beider Volksteile:
Nachschaffungszellen im oberen BR werden, falls vorhanden, entfernt, die Honigwaben des unteren Volksteiles werden entnommen und kommen in den Honigraum, der später ganz oben aufgesetzt wird. In den frei werdenden Platz im BR kommen die Leerwaben, in denen vorher die verdeckelte Brut war, die nun ja allesamt geschlüpft ist. Die Bienen werden vor dem Einsetzen der Waben in den Honigraum hinein gefegt, da sie die Königin angreifen könnten. Wir haben nun auf dem Bodenbrett die Zarge mit der Königin und deren Brutnest. Darüber die Zarge mit den Leerwaben aus dem oberen ehemals über der Folie stehenden BR. Auf diese Zarge kommt nun eine einlagige Zeitung mit einigen kleinen Löchern, die Bienen gerade so einzeln passieren können. Dann wird die Zeitung mit einigen Wasserspritzern angefeuchtet, damit die Bienen die Löcher besser erweitern können. Auf die Zarge mit der Zeitung kommt dann der Honigraum mit den vielen Altbienen, die den Weiselduft verloren haben. Sie werden nun mit dem weiselrichtigen Volksteil wiedervereinigt. Nach einigen Stunden Wartezeit kann die Zeitung wieder entfernt werden; die beiden Volksteile sind wiedervereinigt.
Unter die Beute wird nun wieder die Bodeneinlage zum Milbenzählen geschoben. Sobald der Milbenfall die Schadschwelle wieder überschreitet, wird die ganze Prozedur wiederholt.