Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?




Hier stelle ich die von mir bevorzugte imkerliche Betriebsweise vor. Kritik und Diskussion sind erwünscht.

Re: Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon Mannfred » Sa 20. Jul 2019, 08:56

Grüß Euch,

Folie 32 ist recht interessant:
https://www.global2000.at/sites/global/ ... RITTER.pdf

Die Versuche wurden in den gängigen Rähmchenkisten durchgeführt.

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von Anzeige » Sa 20. Jul 2019, 08:56

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Re: Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon hanjoheyer » Sa 20. Jul 2019, 10:11

Danke für den Link!
Aufstellung im Block statt in Reihe, sowie eng gehaltene Völker, von denen Schwärme abgegangen sind, haben sich bewährt! - Das Schwärmenlassen muss ich noch in meine Liste aufnehmen.
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Re: Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon Mannfred » Sa 20. Jul 2019, 15:02

Grüß Euch,

http://www.imkerverein-uplengen-hesel.d ... Mensch.pdf

Mit meinen Naturbau-Schließrahmenkisten bin ich was Rauminhalt und Warmhaltigkeit betrifft, recht gut dabei.

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Re: Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon hanjoheyer » So 21. Jul 2019, 07:51

Mein weitgehender Verzicht auf Honigernte und damit ermöglichten Verzicht auf Zuckerwasser hat mich sozusagen freier gemacht für vieles Andere, zB kleinere Beuten, frühe Königinenableger sozusagen während der Sommertracht. Sie können bereits mit MS behandelt werden, da ja kein Honig mehr geerntet wird. Auch die Hauptvölker mit der Brut, nun weisellos, können ebenfalls mit MS behandelt werden, sobald alle Brut geschlüpft ist. Mit MS kann ich auf dieses Teufelszeug AS verzichten.
Ich habe 2 meiner 10 Völker mit MS behandelt, da sie einen höheren Varroabefall aufweisen. Diese beiden Völker bekommen nächstes Jahr neue Weiseln. Früher oder später muss ich dann den Schritt wagen, auch ohne die wohl recht harmlose Milchsäure auszukommen.
Jetzt muss ich noch herausfinden, ab wievielen Milben, die täglich aufs Bodenbrett fallen, ich MS-Behandlung machen soll. Ich bin jedenfalls schon mal froh, dass die MS mit die Ameisensäurebehandlung erspart. Bis letztes Jahr verzichtete ich auf die MS, weil ich mit AS behandelte. Das war ein Fehler.
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Re: Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon hanjoheyer » Di 23. Jul 2019, 08:30

Ganz neue Betriebsweise entsprechend der oben herausgearbeiteten Punkte:

1. Ich glaube, die wichtigste Neuerung gegenüber älteren Texten ist meine künftige Bereitschaft, unter Umständen GANZ auf Honigernten zu verzichten. Zwar habe ich auch das bereits geschrieben, aber ich hatte nicht die Möglichkeiten, die mir diese Verzichtbereitschaft bringen, erkannt! Das soll nun HIER nachgeholt werden! Die Bienen sollen auf Honig überwintern! Die Gabe von 15 - 25 Litern Api-Invert oder Zuckerwasser, die die Winterbienen aufnehmen, eindicken und verdeckeln müssen, strapaziert die Bienen so sehr, dass sie geschwächt werden. Das Belassen von viel Frühtracht und der gesamten Sommertracht bewirkt, dass die Bienen aufgrund von Futtermangel nicht mehr zum übermäßigen Sammeln gezwungen werden und mehr "Muße" haben, sich der Körperpflege und Varroaabwehr zu widmen!

2. Im Frühjahr werden normalerweise die leeren Brutwaben entnommen und eingeschmolzen. Früher wurden diese Waben, die aufgrund der Nymphenhäutchen beim Schleudern stabiler sind, in den Honigraum gehängt. Erst der moderne Hygienewahn beendete diese Tradition. Ich werde die alten Waben, deren Zellen kleiner sind (!), nicht einschmelzen, sondern wesentlich länger benutzen, als zuvor, und zwar nicht nur im Honigraum!

3. Ich habe mir zudem Mittelwände mit kleineren Zellen (5,1 mm) bestellt. Kleinere Bienen sind angeblich varroatoleranter und können die Nestwärme besser aufrecht erhalten. Angeblich waren vor 150 Jahren die Bienen kleiner (4,6 - 5,2 mm). Erst ein belgischer Imker erzeugte aus Profitinteresse größere Bienen, indem er die Mittelwände mit größeren Zellen herstellte. Die Varroamilben, die bekanntlich von der Apis Cerana kommen, halten die großen Brutzellen (5,4 mm) für Drohnenzellen. Erst ab Zellengröße 5,1 und kleiner gibt es keine Verwechslung mehr und die Milben gehen nur noch in die Drohnenzellen. (Diese Angaben sollten noch geprüft werden).

4. Die Beuten sollen gut gegen Wärmeverlust isoliert sein und sollen zudem keinen Wabenschimmel bekommen. Deshalb setze ich den Beuten Halbzargen auf, deren Unterseiten mit Stoff bespannt und deren Innenraum mit Hobelspänen oder Katzenstreu gefüllt sind. Mein "Trockenraum".

5. Die Fluglöcher im Beutenboden sollen bei Wirtschaftsvölkern 10 cm breit und ca 1,8 mm hoch sein, sodass die Flügel der Bienen beim Ventilieren im Flugloch NICHT an die Oberkanten stoßen. Bei Ablegern sollten die Fluglöcher enger sein.

6. Eine Brutraumvergrößerung findet durch >Unterstellen< der neuen Brutzargen statt.

7. Der Honigraum wird zu Beginn der Löwenzahnblüte ohne Absperrgitter obenauf gesetzt. Darauf dann der "Trockenraum". Keine Plastikfolien obenauf (wg. Schimmel)!

8. Vom Rapshonig wird nur soviel geerntet, dass 5 kg pro Volk im Volk bleiben. Für jeden geplanten Ableger verbleiben weitere Kilos in den Völkern, um diese füttern zu können.

9. Geschleudert wird nur Raps und nur, was nach dem obengenannten Prozedere übrig bleibt.

10. Das Schwärmen wird nicht unbedingt unterbinden. Aber um wertvolle Weiseln zu behalten, werde ich Königinnenableger in Form einer Schwarmvorwegnahme machen. Die Kö mit verdeckelten Brutwaben und ausreichend vielen Bienen wird in eine neue Beute gegeben und einige Kilometer abseits aufgestellt, bis die Flugbienen ihren alten Standort vergessen haben bzw. gestorben sind. Die Königinnenablegerbewirken in den "Muttervölkern" eine 4-wöchige Brutpause für Bienen UND MILBEN! Die "Ableger" mit der Kö werden, wenn die verdeckelte Brut geschlüpft ist, mit MS behandelt.

11. Will ich keine Ableger machen, lasse ich die anderen Völker schwärmen, ohne die Schwärme wieder einzufangen. Leere Beute stelle ich allerdings auf, falls sich dort ein Schwarm einnisten will.

12. Drohnenwaben werden NICHT herausgenommen und vernichtet. Der Beutenboden bleibt - außer bei heißem Wetter - geschlossen.

13. Ab Rapsernte werden die Milben auf den Bodenbrettern gezählt. Ab einer noch festzulegenden täglichen Milbenzahl werden die befallenen Völker mit 15 %iger Milchsäure behandelt, damit sie die anderen Völker nicht anstecken. Diese belasteten Völker werden aufgelöst oder umgeweiselt und ihre Drohnenbrut zerstört (zB mit Entdeckelungsgabel aufgeritzt).

14. Die MS-Behandlung ist, so meine Beobachtung, recht harmlos! Nichts gegen das Aufbrausen bei Ameisensäure-Gaben. Büchler erklärte glaubhaft, dass AS-behandelte Bienen nicht mehr dieselben seien, wie vorher! Ich gehe davon aus, dass ihre Fühler verätzt werden und die Volksharmonie nie mehr wiederhergestellt werden kann. AS und diese wochenlang stinkenden Thymolprodukte zur Varroareduktion fallen völlig weg! Ich werde mir Milchsäure und Oxalsäure im Winter (?) erlauben. Hier besteht allerdings noch Klärungsbedarf.

15. Die Völker werden NICHT mehr im Frühjahr wie in der Imkerliteratur empfohlen, alle 9 Tage nach Weiselzellen untersucht. Diese Störungen müssen unbedingt auf ein Mindestmaß reduziert werden.

16. Ich werde mir ab 2020 begattete Königinnen der Dunklen Biene (Nordbiene) kaufen, um einer genetischen Verarmung zuvorzukommen.

17. Insgesamt sind alle Völker ENGER zu halten! Keine großräumigen Brutraumerweiterungen, um viel Brut zu provozieren! Das o.g. Aufsetzen eines Honigraumes, nachdem bereits 2 Bruträume da sind, sollte unterlassen werden. Es reicht 1 Brutraum und Brut im Honigraum! Auf eine 3. Zarge sollte verzichtet werden. (Ich habe Zargen mit je 10 Waben Deutsch-normal. Die Beuten mit 8er-Zargen können eine 3. Zarge bekommen. Die Bienenvölker sollen NICHT zum übermäßigen Wachstum zu 60.000 Bienen provoziert werden. Die Hälfte sollte der Bienengesundheit dienlich sein. Freie Völker haben Räume von meist nur 40 Litern!

18. Weiterführung des >Projektes Landbiene<! Keine Zucht!

19. Keine Mittelwände zwischen die Brut hängen (Brutnest nicht stören!)

20. Betriebsweise etablieren, die dem natürlichen Schwärmen nahe kommen. Hier erwähnte ich bereits den Königinnenableger. Etwas näher am Schwärmen ist wohl die völlige Brutwabenentnahme (Anfang August!?). Der "Schwarm" verbleibt am alten Standort mit neuer Beute und Mittelwänden, evtl einer Leer- und 2 Honigwaben. Bei dieser Methode ergibt sich allerdings die Frage: Wohin mit den Brutwaben? Einschmelzen kommt für mich nicht in Frage. Ich könnte die Waben, wenn alle Bienen geschlüpft sind, mit MS behandeln und später mit den Muttervölkern wiedervereinigen. Auch der "Schwarm" könnte mit MS behandelt werden.

Ich hoffe, dass mich diese Betriebsweise meinem großen Ziel, künftig ganz ohne Varroabehandlung auszukommen, näher bringt.
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Re: Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon hanjoheyer » Mi 24. Jul 2019, 15:03

https://www.youtube.com/watch?v=sKm_c_2EJkg

Ein Video von Kai Engfer zur Gefährlichkeit der Ameisensäure. Da gibt es Imker, die DIESE Behandlung als Erfolg werten! Unten in den Kommentaren schreibt "Siegfried Stichnote", dass er seit JAHREN ohne AS auskommt, indem er kleine Zellen verwendet, also Mittelwände mit Zellengröße 5,1 mm (oder kleiner, wenn die Bienen die Zwischenstation 5,1 geschafft haben und bereits kleiner sind). Ihm wird entgegengehalten, die Wissenschaft habe bewiesen, dass kleine Zellen keine Auswirkung haben! Seltsam!
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Re: Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon hanjoheyer » So 28. Jul 2019, 09:18

Ich konnte nun nach ausgiebiger Recherche nach Texten, in denen diverse Imker ihre Erfahrungen mit behandlungsfreier Bienenhaltung und "Züchtung" varroaresistenter Völker schilderten, meine "Ganz neue Betriebsweise2020" komplettieren.

Diese 20 Punkte sollen die äußeren Lebensbedingungen des Biens derart optimieren, dass sie die bei intentivem (gewinnmaximierendem) Imkern unterdrückten Verhaltensweisen, ich denke vorwiegend an den Putztrieb, wieder aktiviert werden. Die herkömmliche Betriebsweise fördert allein den Brut- und den Sammeltrieb, indem dem Bien ein Futternotstand suggeriert wird, der den Sammeltrieb derart steigert, dass der Putztrieb nicht mehr ausreichend praktiziert wird. Die Bienenwissenschaft versucht eine varroaresistente Biene zu züchten, indem sie in die Genetik eingreift. Dabei übersieht sie, dass genetisch längst vorhandele "Schalter" bloß umgelegt zu werden brauchen, um den Putztrieb gegenüber dem Sammeltrieb wieder in den Vordergrund zu bringen. Dies gelingt dem Imker, indem er durch reichliches Futterangebot der "Faulheit" des Biens den Vorzug gibt, denn nur "faule Bienen" bekämpfen aktiv und intensiv die Varroamilben. Hinzu kommen trockene und wärmeisolierte Beuten, die den Bienen das Trockenhalten und Wärmen der Beute ersparen ("Faulheit"), kleine Zellen, die (angeblich!) die Brutphase von 21 auf 20 Tage verkürzt und dem Wärmehaushalt entgegenkommt, Brutunterbrechung (Königinnenableger), die auch die Brutfolge der Milben unterbricht, Brut- und Milbenentnahme bei Bildung von Königinnenablegern, Behandlung ausschließlich mit gut verträglicher Milchsäure. Oxalsäure im Winter soll auch unschädlich sein.

1. Konstruktionsweise der Beuten: Der Artikel über die Nestduftwärmebindung ( https://www.seanet.com/~alexs/bien/bienenzucht_full.pdf ) von Johann Thür bestätigt, dass WÄRME wichtig ist. Ich habe bereits eine Selbstbaubeute mit Oberträgern, die ich zu einer Art Christbeute machen und wieder testweise einsetzen kann. Ich bräuchte nur noch eine 2. Zarge, ein neues Dach und einen neuen Boden bauen. Außerdem habe ich mir eine Segeberger Beute aus Hartschaumstoff gekauft. Sie hat sehr dicke, sehr gut wärmeisolierte Wände, die die Aufrechteraltung der Stockwärme sehr entgegenkommt, selbst bei Weiterbenutzung der Deutsch-Normal-Rähmchen.
Desweiteren verfüge ich über 6 Selbstbaubeuten mit nur 8 Rähmchen pro Zarge. Die Rähmchen liegen eng an den Innenwänden an, was jenen Beuten mit dem sog. "Schließwabensystem" (Thür) nahekommt, die im unteren Teil des obigen Artikels vorgestellt sind.
Nebst diesen 2 Testbeuten werde ich, zumindest vorerst, meine Selbstbauholzbeuten weiterbenutzen. Einige ums Bienenwohl besorgte Imker empfehlen die sog. Warree-Beute als für den Bien idealste Konstruktion.

2. Brutnesterweiterung: Da der Biene bei der Brutnesterweiterung gern nach unten baut, werde ich die 2. Brutzarge unterstellen, statt obenauf.

3. Absperrgitter: Ich werde nachwievor ohne Absperrgitter imkern, da jede Störung der Organisation des Biens eine Schwächung darstellt.

4. Honigvorräte: Ich werde die Bienen auf Honig überwintern lassen, d.h. nur noch minimale Honigmengen für den Eigenverbrauch und einige wenige Stammkunden ernten. Dieser Punkt scheint wichtig, denn er spart dem Bien viel Arbeit! Bienen, die viel arbeiten müssen, zB Zuckerwasser aufnehmen, eindicken und verdeckeln, leben kürzer und kümmern sich weniger um das varroareduzierende Putzen! Das Belassen des Honigs beim Bien fördert die Harmonie im Volk. Es sieht sich nicht zum Sammeln gezwungen.

5. Kontrollverzicht: Ich werde Eingriffe in das Volk auf ein Minimum reduzieren.

6. Königinnenableger: Ich werde nur noch Königinnenableger machen, da dies in den "Hauptvölkern" eine 4-wöchige Brutpause bewirkt, was die Varroavermehrung bremst. Im Rahmen der mit der Erstellung des Königinnenablegers verbundene Varroareduktion werde ich also TBE (totale Brutentnahme) machen. Bei der TBE (= Königinnenableger) werden ALLE Brutwaben mit Bienen (außer EINER Wabe (als Fangwabe) mit offener Brut und ansitzenden Bienen) entnommen und in eine neue Beute gegeben, die in der Nähe des alten Standortes aufgestellt wird.

Auf dem alten Standplatz verbleibt die Beute mit EINER offenen Brutwabe und ansitzenden Bienen, Futter- und Pollenwaben, sowie Leerwaben und Mittelwände, sowie die Weisel (auf die Brutwabe gesetzt). Alsbald werden die Flugbienen des Brutlings zum weiselrichtigen Flugling fliegen und mit ihr den Königinnenableger bilden. Die Bienen auf der Wabe mit der offenen Brut werden die Kö pflegen.
Beide Volksteile werden mit MS behandelt, sobald Brutfreiheit besteht.

7. Fluglöcher: Die Fluglöcher im Beutenboden sollen bei Wirtschaftsvölkern 4-7 cm breit und ca 1,5 cm hoch sein, sodass die Flügel der Bienen beim Ventilieren im Flugloch NICHT an die Oberkanten stoßen. Bei Ablegern sollten die Fluglöcher enger sein.

8. Honigernte: Es gibt in dieser Gegend nur noch EINE Massentracht: den Raps. Diesem Umstand zufolge wird auch nur EINE Frühtrachternte eingefahren. Vom Rapshonig wird nur soviel geerntet, dass mindestens 10 kg pro Volk im Volk bleiben. Für jeden geplanten Ableger verbleiben weitere Kilos in den Völkern, um diese füttern zu können. Es wird ausschließlich überschüssiger Honig geerntet!

9. Enger Raum: Keine vorschnelle Erweiterung der Völker mit zusätzlichen Zargen. Die Gewinnmaximierer geben stets viel Brut- und Honigraum, weil sie viel Honig ernten wollen. Ich muss die Idee prüfen, ob eng gehaltene Völker gesünder sind. Im Frühjahr wird ein 2. Brutraum untergestellt (Pkt. 1), sodass der obere Brutraum auslaufen und als Honigraum weitergenutzt wird. Auf das Aufsetzen eines extra Honigraumes wird verzichtet.

10. Schimmelvermeidung: Die Plastikfolie auf den Zargen durch eine Viertelzarge oben und unten mit Tuch bespannt und dazwischen mit Hobelspänen gefüllt, ersetzen, damit die Völker ihre Beuten trocken halten können. Vor Jahren bevorzugte ich ja die Folien, weil ich dachte, die Bienen könnten im Winter das Kondenzwasser gut gebrauchen. Schimmel belastet jedoch das Immunsystem der Bienen sehr stark!

11. Kleine Bienen: Künftig werde ich Mittelwände mit der Zellgröße 5,1 mm verwenden, da es glaubhafte Informationen gibt, dass die gewöhnlichen 5,4 mm - Zellen von den Varroen als Drohnenzellen erkannt werden. Vor 150 Jahren sollen die Bienen kleiner gewesen sein und Waben derselben Größe wie die varroaresistente Apis Cerana gebaut haben. Es gibt "Beweise" für und gegen die Behauptung, die Zellen seien vor 150 Jahren kleiner als heute gewesen. Ich vertaue den Imkern, die varroaresistente Völker haben. Kleine Zellen sollen zudem zu einer Verkürzung der Brutphase von 21 auf 20 Tage bewirken, was dem Milb eine Brutgeneration kostet. Die varroaresistenten "Killerbienen" in Mittel- und Südamerika haben eine Brutphase von nur 19 Tagen.

11b. Kleinerer Wabenabstand: Mit kleineren Zellen geht auch ein kleinerer Wabenabstand einher. Statt der üblichen 35 mm nur noch 32 mm. Auch dies ermöglicht den Bienen eine leichtere Erhaltung der Nestwärme. Bei Hoffmannsrähmchen müssten von jeder Seite 1,5 mm abgeschliffen werden. Ich benutze jedoch auch Rähmchen ohne verdickte Seitenteile, sodass ich einfach 11 statt 10 Rähmchen in eine Zarge gebe.

12. Keine Ameisensäure: Hier kommt meine neue Schadschwellenmethode - siehe eigenen Thread - zum Zuge.

13. Milchsäurebehandlung: ab Rapshonigernte. Methode: siehe meine neue Schadschwellenmethode (Im Winter Oxalsäurebehandlung unter Vorbehalt.)

14. Landbiene: Weiterführung des >Projektes Landbiene<! Dazu gehören Standbegattung, kein Drohnenschnitt, keine Zucht.

15. Ungestörtes Brutnest: Keine Mittelwände zwischen die Brut hängen (Brutnest nicht stören!)

16. Dunkle Biene: Die hier einst lebende Dunkle Biene >apis mellifera mellifera< anschaffen und einkreuzen (Biodiversizität).

17. Umweiseln: Die im Verhältnis am stärksten varroabelasteten Völker umweiseln. Siehe meine neue Schadschwellenmethode.

18. Bebrütete Waben: Bebrütete Leerwaben nicht gleich einschmelzen. Erst wenn sie "richtig" dunkelbraun sind, können sie eingeschmolzen werden. Die Weiseln bevorzugen für ihre Brut nicht umsonst (relativ) alte Schwarten! Sie haben kleinere Zellendurchmesser.

19. Geschlossener Boden: Außer während der Zeit des Zählens der Varroamilben auf dem Bodenbrett sollte dar Beutenboden geschlossen sein - besonders in der kalten Jahreszeit, denn Wärme in der Beute ist wichtig.

20. Fluglochkennung und Beutenabstand: Die Beuten sollten möglichst weit voneinander entfernt aufgestellt werden. Andernfalls kann sich ein Volk, das bereits eine gewisse Varroaresistenz aufweist, nicht gegen Milbeninvasionen aus anderen Völkern schützen. Wer diese Bedingung nicht erfüllen kann oder will, kennzeichne die Fluglöcher durch unterschiedliche Gestaltungen, um das Verfliegen der Bienen zu vermindern. Man kann auch nebeneinander liegende Fluglöcher der Völker durch Trennwände trennen. Bei meinen Völkern sieht jedes Flugloch anders aus, da ich die Leisten, die ich zum Verengen der Fluglöcher nutze, unterschiedlich gestalte.

Nachtrag 2.8.19: Eben verlinkte ich bei "Interessante Links" dies: https://www.youtube.com/watch?v=rOBFhYpxeos . Naturwabenbau sollte unbedingt Einzug in meine Betriebsweise halten. Derzeit halte ich es so, dass ich ca 50 % der Mittelwände im "Vollformat" und 50 % halbe Mittelwände gebe. Das werde ich auch bis zur Etablierung der kleinen Zellen auf 5,1 mm beibehalten, aber wenn die Bienen erst mal wieder auf ihre natürliche Größe "geschrumpft" sind, werde ich mit Sicherheit ganz auf Naturwabenbau umstellen, d.h., die Mittelwände vierteln.

Ich habe mir eine batterielose elektronische digitale Kofferwaage gekauft, mit der ich alle paar Tage die Beuten wiege. Zuerst wog ich eine leere Beute mit Mittelwänden und schätzte das Gewicht der Bienenmasse auf 1,5 kg. Beides zusammen ergibt das Leergewicht (Tara). Dann schraubte ich in die Bodenteile aller Zargen links und rechts mittig Schrauben, an die ich den Haken der Waage ansetzen kann. Ich wiege den linken Teil der Beute, dann den rechten und die Summe ergibt dann überraschend genau das Gesamtgewicht (Brutto) der Beute. Ich subtrahiere das Leergewicht (Tara) und erhalte das Gewicht des Futters (Honigs) als Netto. Auf diese Weise kann ich den Futterbedarf eines Volkes genau bestimmen, besonders im Frühjahr, wenn die Gefahr besteht, dass sich die Vorräte dem Ende zuneigen. Derzeit hat jedes Volk um 10 kg Futter. 4 kg müssen bis Mitte September noch gefüttert werden. Ich werde die Schlussfütterung kommende Woche durchführen. Ich verfütterte bisher 28 kg Zucker (a 58 ct pro kg) mit 14 Ltr Wasser. Etwa 10 kg Althonig ist oder wird noch verfüttert. Den Rest besorgt ApiInvert.

Nachtrag 2.9.10: Aus diversen Imkervideos lernte ich folgendes: 1. Die Winterbienen sind etwa ab Mitte Oktober fertig. 2. Ab Oktober können Völker beliebig vereinigt werden, ohne dass es Kämpfe gibt. Schwächlinge können problemlos auf andere Völker ohne Zeitung auf- oder untergesetzt werden. Die bessere Königin setzt sich durch. In 2/3 aller Fälle setzt sich die Königin des oberen Teils der vereinigten Völker durch. 2. EINE gefallene Milbe auf dem Bodenbrett bedeuten 100 Milben im Volk, von denen 80 in der Brut und 20 auf den Bienen sitzen. 3. Ein Professor einer Imkerschule lobte das Schieden über alle Maßen als eine der größten Errungenschaften der Imkerei seit der Erfindung des Absperrgitters. Die damit erreichte Einengung des Brutnestes sorge für eine Erhöhung der Brutnestwärme und dafür, dass der Nektar in den Honigraum kommt. Die Bienen können durchaus hinter das Schied kommen, aber die Weisel akzeptiert ihn als Grenze ihrer Legetätigkeit. (Ich dachte immer, das Schied schotte die Bienen vollständig vom Raum hinter dem Schied ab.)
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