Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?




Hier stelle ich die von mir bevorzugte imkerliche Betriebsweise vor. Kritik und Diskussion sind erwünscht.

Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon hanjoheyer » Mo 15. Jul 2019, 15:41

Vorbemerkung: Ich betreibe neben diesem Forum noch "Hanjoheyers Imkertagebuch" https://wordpress.com/view/hansjoachimh ... dpress.com

Dieser lange Thread beschreibt meinen Weg bis zum letzten Stand meiner Erkenntnisse. Wer ausschließlich an meiner "ganz neuen Betriebsweise 2020" interessiert ist und nicht die Entwicklung wissen will, scrolle bitte bis ganz an den Schluss dieses Threads.

Beginnen möchte ich mit einem langen Zitat aus obiger Seite:

https://beenature-project.com/

Revolution of beekeeping - Die Revolution beginnt jetzt!
in Kooperation mit der Bienenbotschaft dem Natural Beekeeping Trust und FreeTheBees

Mach mit und befreie auch deine Bienen aus dem Griff der chemischen Behandlungen! (Klick mich)

Neue Dokumentation: "Unsere Bienen - Rettung in Sicht"

Kurzer Bericht vom 20.05.19 über den "Schiffer-Tree" - NDR DAS!

Wir starten in diesem Frühjahr das weltweit erste, tierärztlich betreute "Citizens Science" Großprojekt zur Befreiung der Honigbienen aus dem "Chemiezeitalter"! Dazu werden wir den Bienen zunächst artgerechte Lebensbedingungen (zurück)geben, um sie anschließend der natürlichen Selektion zu übergeben. Die in unserem Monitoring befindlichen, wilden Bienenvölker sind der beste Beweis, dass Honigbienen in artgerechten Bedingungen durchaus überlebensfähig sind. Neben den Wildvölkern im eigenen Monitoring erhalten wir bereits immer mehr Meldungen von mehrjährig überlebenden Bienenvölkern, die sich der Obhut des Imkers entzogen haben. Gerade hier liegt ihr Geheimnis!

Für dieses Projekt wurde eigens der weltweit erste Bienenstock auf Basis aller bekannten, wissenschaftlichen Erkenntnisse der Baumhöhlenforschung entwickelt und gebaut. Die Konstruktion wird derzeit getestet - mit bereits herausragenden Ergebnissen! Diese Baumhöhlensimulation soll dem Rückgang, der für die Natur sehr wichtigen Habitatbäume, welche durch die stetige Abholzung nicht mehr in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen, abfedern. Das ist nicht nur für wildlebende Honigbienen wichtig, sondern auch für den Schutz anderer bedrohter Tierarten (wie z.B. Fledermäuse & Hornissen).

Good News: Es gibt sie noch! Überlebensfähige, wildlebende Honigbienenvölker sind nicht ausgestorben:

Was wäre wenn:

• ich Bienen ohne großen Zeit- und Materialaufwand halten könnte?
• ich keine wöchentlichen „Durchsichten“ oder sonstige invasive Eingriffe am Volk machen müsste?
• ich Bienen hätte, die für sich selbst sorgen würden?
• ich mir einfach ein paar Stöcke in den Garten stellen könnte und sogar noch ein wenig Honig bekommen würde?
• wir die Varroa nicht mit Säuren und sonstigen Mitteln bekämpfen müssten?
• ich den Bienen ein artgerechtes Habitat zurückgeben könnte, das sie durch die Rodung der Wälder und der Höhlenbäume immer weiter verlieren und somit helfe, die Bienen zu schützen / zu erhalten?
• ich dafür aber auf „große“ Honigmengen verzichten müsste?

Würdest Du das tun?

Wenn Du die letzte Frage mit ja beantwortest, dann gehörst du zu der Mehrheit von etwa 75% der Imker und Imkerinnen, die diese Frage ebenfalls mit einem eindeutigem "Ja" beantworten. Fast alle verwenden jedoch das derzeitige, etablierte System der Säurebienenhaltung, denn wir haben es nicht anders gelernt. Damit muss Schluss sein! Wir fordern daher eine Ausbildungsvielfalt, in der sich die Menschen frei entscheiden können, welche Form der Bienenhaltung sie lernen wollen. Es gibt gute Gründe, Bienen argerecht zu halten!

Es gibt noch wilde Honigbienenvölker, wie kann das sein? Wurde doch nunmehr seit Jahrzehnten propagiert, Honigbienen in der Natur wären ausgestorben, da sie ohne die imkerliche "Betreuung" in unseren "Kisten" nicht überleben können... Doch verkennen wir hier nicht, dass eine Honigbiene in der Natur unter ganz anderen Bedingungen (über)lebt? Eine Kiste ist kein natürliches Habitat und die Biologie der Bienen wird insbesondere durch die besonderen Eigenschaften ihrer Behausung bestimmt. Eine Baumhöhle ist viel mehr als nur ein "Loch" im Holz, ihre besonderen physikalischen Eigenschaften erlauben den Bienen erst ihr natürliches, biologisches Verhalten zu entfalten. Bienen in Baumhöhlen sind vitaler, gesünder, langlebiger und resistenter!

Die "Zoowissenschaft" der vergangenen Jahrzehnte: Die heutige Wissenschaft untersucht in der Regel Bienenvölker in Standardbeuten, ja sogar in Styroporbeuten, die imkerlichem Management unterliegen. Hier wird vorausgesetzt, dass wir bei dem Blick in die Kiste das natürliche Verhalten der Bienenvölker sehen. Dieser Ansatz ist allerdings mehr als fragwürdig, denn Bienen in Kisten verhalten sich ganz anders als Bienen in artgerechten Behausungen bzw. Baumhöhlen. In die Kiste zu gucken und Rückschlüsse auf die Natur zu ziehen, ist genauso unsinnig, als ginge man in den Zoo, um z.B. das "natürliche" Verhalten der dort eingesperrten Elefanten zu untersuchen. Wahrscheinlich käme man dort zu der Erkenntnis, dass sich die Tiere gerne mit Äpfeln und Bananen aus Kinderhänden füttern lassen... - Was würde wohl passieren, wenn wir dieses in der afrikanischen Savanne ausprobierten?

Die imkerliche Kultur wurde von einer Form der manipulierten Massentierhaltung ersetzt, die die heutige "Standardausbildung" darstellt:
Die Varroamilben stellen in den mehrjährigen, wildlebenden Völkern offenbar kein Problem dar - doch wie ist das möglich?
Bienen bevorzugen Baumhöhlen mit einem Volumen zwischen 20-40 Litern. Diese Raumenge bestimmt maßgeblich das Verhalten und die Biologie der wildlebenden Völker. Am Frühjahrsbeginn werden der Räumlichkeit entsprechend relativ große Brutfelder angelegt. Nach dem ersten Schlupf, folgt der Frühjahrseintrag an Nektar. Die Bienen folgen ihrem am stärksten ausgebildeten Instinkt, sie füllen ihren "Dachboden" mit Vorrat. Dieses Verhalten stellt ihre Lebensversicherung dar (z.B. für Schlecht- wetterperioden). Schon bald wird das Brutfeld zugunsten des Eintrags weiter und weiter nach unten verlagert und schließlich zugunsten des Eintrags sogar verkleinert (hier veringert sich auch die Reproduktion der Varroamilben). Dieses Verhalten ist überaus sinnvoll, da sie in dieser Phase ihre Überlebensfähigkeit bereits gesichert haben. Beim Beobachten der Völker fällt auf, dass sich in dieser Zeit auch ihr Verhalten ändert. So gehen nicht nur Schwärme ab, sondern wir sehen auch Verhaltensweisen wie "Washboarding" und steigende Groomingraten (Die Bienen entmilben sich gegenseitig und verletzen die Varroamilben tödlich). Verhaltensweisen, die in der Imkerei durch das ständige Erweitern der Beute gar nicht erst zum Tragen kommen. Wir versklaven die Bienen buchstäblich in ihrem Überlebensinstinkt, der Raum wird in der modernen Imkerei niemals voll! Auf diese Weise werden natürliche Verhaltensweisen, selbst wenn sie genetisch veranlagt sind, gar nicht erst ausgelöst.

Die natürlichen Schwärme:
Die Schwärme tragen 20-25% der Varroamilben mit hinaus.
Die zurückbleibenden Milben sehen einer brutfreien Zeit entgegen, die letztendlich ihre physiologische Umgestaltung nach sich zieht. Hierbei wird die Eiproduktion eingestellt und die Milben gehen in ein zeitweise unfruchtbares Stadium über (temporäre Infertilität). Um zu überleben, halten sich die Varroamilben in dieser Zeit ausschließlich auf den Bienen auf. Letztere halten aber nicht still, sondern befinden sich (anders als im Winter) in einer aktiven Phase. Einige Bienen fliegen heraus und kommen nicht wieder, Varroamilben werden abgebissen oder abgeschüttelt, was einen Schwund der Varroamilbenpopulation von 1-1,5% pro Tag nach sich zieht. Nach vier Wochen gehen die überlebenden Milben in die neue Brut der jungen Königin, es dauert jedoch weitere vier Wochen bis sie ihre Fertilität zurückerlangen. Etwa zwei Monate nach Schwarmabgang weist das Jungvolk durch diese natürlichen Vorgänge eine bis zu 70 % reduzierte Varroamilbenpopulation auf (Untersuchungen an Völkern in Standardbeuten, Dr. Ralph Büchler, Bienenforschungsinstitut Kirchhain). In der Regel erreicht die Varroamilbenpopulation nach diesem Vorgang kein letales Ausmaß mehr.

Die Massentierhaltung: Eine Deutschnormalmaß Zarge weist bereits 37 Liter auf. Wenn wir am Ende des Jahres vier solche Kisten aufeinanderstapeln, erhalten wir ein Volumen von annähernd 150 l (gegen 20-40 l in der Baumhöhle). Alleine die Brut in 2 Zargen weist in dieser Betriebsweise ein Volumen von 74 l auf und könnte somit den Raum einer Baumhöhle gleich zwei bis viermal komplett ausfüllen, ohne eine einzige Zelle an Vorrat mit einzurechnen. In dieser unnatürlich großen Brutmenge erzeugen wir auch eine unnatürlich große Varroamilbenpopulation, die in einer Baumhöhle aufgrund der räumlichen Bedingungen gar nicht erst entstehen könnte. Darüber hinaus werden die Bienen in vielen Imkereibetrieben, durch das Herausbrechen der Weiselzellen am Schwärmen gehindert, was eine kontinuierliche, massive Varroamilbenpopulationsentwicklung nach sich zieht.

Kompensationsverhalten tritt an die Stelle von natürlichen Verhaltensweisen:
Nach imkerlichen Eingriffen wie z.B. einer Raumerweiterung sehen wir kein natürliches Verhalten mehr. Die Bienen zeigen uns nur noch Kompensationsverhalten. Der Raum muss gefüllt werden! Das Volk organisiert sich hierfür um, das Verhalten wird auf eine erhöhte Sammelleistung abgestimmt. Es muss Wachs erzeugt, Waben gebaut, Nektar eingetragen werden etc.. Hierfür wird ein großer Teil der Gesamtarbeitskapazität gebunden. Etwa 2,8 Millionen Arbeitsstunden fließen zusammengerechnet in die Erschließung und Füllung einer(!) neuen Normalmaßzarge ein. Für natürliche Verhaltensweisen bleibt keine Zeit mehr (z.B. Washboarding & Grooming). Sie werden zurückgefahren bzw. komplett eingestellt. Die erhöhte Arbeitsleistung bedingt einen schnellen Umsatz an Bienenleben. Viele (kurzlebige) Bienen arbeiten sich an dieser Tätigkeit ab, mit allen bekannten Nebenwirkungen.

Verschwendung von Ressourcen: Der Energieverbrauch eines Bienenvolks in einer Baumhöhle oder einer der Baumhöhle nachempfundenen Geometrie beträgt in der gesamten Winterzeit (6 Monate), nur etwa 2-3 Kilo an Honig. Diese verschwindend geringen Werte sind unter natürlichen Bedingungen ausreichend, um die von den Bienen benötigte, überlebenswichtige Wärmeenergie zu erzeugen. In den nicht an der Natur orientierten Kisten beträgt der Winterverbrauch in derselben Zeit hingegen etwa die zehnfache Menge. Es scheint hier kein Zufall zu sein, dass auch der tägliche Totenfall in unseren Kisten um ein Vielfaches höher ist als der in einer artgerechten Geometrie. Die Bienen werden buchstäblich zur Erzeugung der überlebenswichtigen Wärme verheizt.

Je höher der Stoffwechsel, desto geringer die Lebenszeit:
Die abströmende Wärmeenergie muss von den Bienen durch eine erhöhte Verstoffwechselung von Honig bzw. Zucker kompensiert werden. Dabei müssen die Bienen den Brennstoff “ Zucker“ weit über den eigentlichen körperlichen Bedarf hinaus konsumieren, um ihn dann anhand von Muskelkontraktionen in Wärme zu verwandeln (aerobe Dissimilation). Hierbei entstehen die Stoffwechselprodukte Kohlendioxid und Wasser. Jedes Kilo Honig das auf diese Weise in Wärme umgewandelt wird, erzeugt etwa 700 ml Wasser, welches schließlich in den kalten Ecken unserer Beuten kondensiert und das Schimmelwachstum auf den Vorratswaben befeuert. Zudem bedingt ein erhöhter Stoffwechsel ein schnelleres Altern und somit eine kürzere Lebensdauer der Bienen.

Jährlich sterben etliche Bienenvölker durch ihre Unterbringung in nicht artgerechten Kisten:

Johann Thür 1946:

1. „Das Gesetz der Nestduftwärmebindung, die Grundlage für Gesundheit und Ertrag"

2. „Alle Leistung und alles Gedeih des Biens ist von der Wärme abhängig. Wärme ist für den Bien ebenso wichtig wie Nahrung.“

3. „(…) jede Wabengasse bildet einen geschlossenen Raum, gleichsam einem Zimmer, im Winter kann daher die Wärme der Wintertraube nicht durch die vielen Abstände zwischen Rähmchen und Stockwänden abströmen, Wärmeverlust, Zugluft, Stocknässe und übermäßige Zehrung sind vermieden.“

4. „Es steht einwandfrei fest, dass sich in den Rahmenbeuten durch Außerachtlassung des Gesetzes der keimfreien Nestduftwärmebindung gleichzeitig die Bienenseuchen entwickelt und verbreitet haben.“

5. „Dass aber alle bestehenden Rahmenbeuten dem Bien bedeutende Mängel und Schäden verursachen und die Erträge empfindlich herabsetzen, das ist so gut wie unbekannt, weil die heutige Imkerschaft von den Naturerfordernissen des Biens fast durchweg keine Ahnung mehr hat."

Was Johann Thür bereits vor 70 Jahren eindrücklich beschrieb, hat heute noch uneingeschränkte Gültigkeit. Die modernen Beuten haben dabei skurrile Züge angenommen. Großraumbeuten oder flache, großflächige Kisten mit einer besonders ungünstigen Wärmeverteilung und angekoppelten Leerräumen werden als "wesensgemäß" propagiert, haben aber tatsächlich mit der zylindrischen, energiesparenden Geometrie des natürlichen Habitats, der Baumhöhle rein gar nichts mehr zu tun. Hier fehlt scheinbar jedes physikalische Verständnis für den Wärmehaushalt, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Bienengesundheit. Übermäßige Zehrung, Wabenschimmel und daran erkrankende Bienen werden dabei unreflektiert in Kauf genommen.

Darüber hinaus werden hanebüchene Aussagen getätigt wie "Wabenschimmel sei vollkommen normal und schade den Bienen nicht".
Bienen sind aus Zellen gebaut, genauso wie jede andere lebende Spezies. Zellen bestehen stets aus denselben organischen Bestandteilen (u.a. Proteinen, Aminosäuren, Lipiden, Kohlehydraten) von denen sich Schimmelpilze ernähren. Die zellzerstörende Wirkung ist allgemein bekannt. So wundert es nicht, dass wir Wabenschimmel auch innerhalb der Bienen aus schimmeligen Kisten nachweisen können und diese daran ernsthaft erkranken, bis zum Zusammenbruch des gesamten Volks.

Wabenschimmel

Darüberhinaus lässt sich innerhalb von Baumhöhlen tatsächlich eine sterile bzw. sterilisierende Atmosphäre nachweisen. Die antibiotischen, sich an die Luftfeuchtigkeit bindenden Stoffe entfalten ihre Wirkung jedoch nur, wenn die Konzentration hoch genug ist. Dieses setzt aber eine entprechende Stockwärme voraus - die Nestduftwärmebindung eben. In kalten Ecken verliert die Luft an Tragkraft und unterhalb von 10 Grad Celsius verliert sich dadurch ebenfalls die sterilisierende Wirkung, sodass Pathogene (Viren, Bakterien, Pilze) entstehen. Diese Kaltbereiche kommen in den zylindrischen Baumhöhlen i.d.R. nicht vor, in den Beuten sind sie jedoch eine physikalische Gewissheit. Hierin liegt auch die Erklärung der Beobachtung von Johann Thür, dass mit den "Rahmenbeuten auch die Bienenseuchen kamen". Dieser Zusammenhang wird ebenfalls in zahlreichen anderen alten Schriften aufgezeigt. Die Haltung von Bienen in deartigen Kisten kann daher nicht als artgerecht bezeichnet werden!

Der "Schiffer-Tree" wird als "open source" Habitat der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, es wird also kein Patent darauf angemeldet. Die Baupläne werden bis zum 15.05.2019 auf dieser Webseite veröffentlicht. Derzeit stehen wir im Kontakt mit einigen Behinderten- & Gefängniswerkstätten. Es wäre wünschenswert, wenn die Produktion im Ethos der Gesamtkostruktion solchen gemeinnützigen Institutionen zukäme. Wer über Interesse, Kapazitäten oder Beziehungen zu derartigen, lokalen Fertigungswerkstätten verfügt, der möge sich bitte bei uns melden. Wir würden die einkommenden Bestellungen gerne an diese Betriebe weiterleiten. Derzeit werden bereits dutzende Schiffer-Trees in der Schweiz produziert. Hier können bereits Bestellungen aufgegeben werden.

Zitat Ende

Ich werde versuchsweise eine Beute konstruieren, die obigen Ansprüchen genügen könnte. Diese Beute müsste doppelwandig sein, deren Zwischenraum mit Hobelspänen aufgefüllt sind. Statt Rähmchen bloße Oberträger, an die die Bienen ihren Wildbau anhängen können. Beutengröße etwa 40 Liter mit hohem "Unterboden", in dem das Gemüll liegen bleibt (für Bücherskorpione). Möglicherweise fülle ich in den Unterboden ebenfalls Hobelspäne und Rindenstücke ein. Über die Beute kommt eine Halbzarge, die unten mit Stoff bespannt ist, und deren Raum darüber mit Hobelspänen gefüllt ist. Darauf der Deckel.

Vorerst keine Honigernte, keine Zargenerweiterung, keine Varroabehandlung.

Was haltet ihr davon?
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von Anzeige » Mo 15. Jul 2019, 15:41

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Re: Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon jaimee » Di 16. Jul 2019, 09:29

…viel Erfolg!

Es ist ja alles sehr interessant, wenn es gelingt Mehrheiten zu mobilisieren.

Freundliche Grüße
Reinhard
Tue nur Dinge die dir Frieden und Freude bringen, las dich von nichts und niemand abhalten.
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Re: Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon hanjoheyer » Di 16. Jul 2019, 09:44

Die mit Hobelspänen und stoffbespannte Halbzarge ersetzt die Folie, die ich bisher auf den Beuten unterm Deckel liegen hatte. Das sorgt für einen trockenen Inneraum. Die Bienen brauchen weniger Zeit und Arbeit, um den Honig zu trocknen. Außerdem ist die Halbzarge wärmeisolierend noch oben hin. Diese bauliche Veränderung ist leicht möglich.

Außerdem habe ich mir Mittelwände mit 5,1 mm Größe bestellt, da kleinere Bienen kleinere Zellen bauen, und diese werden von den Varroen NICHT mehr als Drohnenzellen erkannt und mit Eiern belegt. Zudem soll die Entwicklungszeit der kleinen Bienen 1 - 2 Tage weniger betragen. Stephan berichtet, in alter Literatur Hinweise gefunden zu haben, dass die Bienen früher kleiner waren und Zellen zwischen 4,6 und 5,0 mm hatten. Ein belgischer Imker habe es im 19. Jh. geschafft, größere Zellen durchzusetzen, weil er die Meinung verbreiten konnte, größere Bienen produzieren mehr Honig. Die varroaresistenten Killerbienen in Südamerika haben ebenfalls um 1 Tag kürzere Brutzeit.

Stephan empfiehlt möglichst große Völker mit großen Honigvorräten. Diese Völker können die Brutwärme besser hoch halten, und die großen Honigvorräte würden die Bienen dazu bringen, dem Putztrieb besser zu folgen. (Zu starke Honigentnahme würde die Bienen in Sammelstress bringen, was zur Varroavermehrung beitragen).
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Re: Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon Mannfred » Di 16. Jul 2019, 10:32

Grüß Euch,
Schiffer-tree:
Über 600,- Schweizer Franken für so ein häßliches schwergewichtiges Monstrum ?

Da biege ich mir, wenn ich denn will, hunderte leichtgewichtige Röhren aus:
http://www.rohrwolf.com/

bemerkt der Manfred
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Re: Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon jaimee » Di 16. Jul 2019, 13:20

Hallo hanjoheyer,
Deine Worte: "Ich werde versuchsweise eine Beute konstruieren, die obigen Ansprüchen genügen könnte."
Hier ein Link zu "OPTIMAL BEES"
https://www.save-our-bees.com/

Freundliche Grüße
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Re: Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon jaimee » Di 16. Jul 2019, 13:58

Kleine Zellen... keine Wirkung!
https://www.bienenjournal.de/fachberich ... e-wirkung/

Freundliche Grüße
Reinhard
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Re: Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon Mannfred » Di 16. Jul 2019, 17:53

Grüß Euch,

Na die Optimal-Beute ist erst preiswert. :lol:

Wenn ich mal nicht mehr wüßte, wohin mit dem Geld und mir was solides fertiges kaufen möcht, dann wär so solides Handwerk meine erste Wahl :

https://www.kleine-holzbiegerei.de/schi ... /produkte/

HG Manfred
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Misstrauen in Bienenwissenschaft

Beitragvon hanjoheyer » Mi 17. Jul 2019, 07:10

Hallo Hartmut und Manfred!

Einer meiner "Neuerungen" gegenüber den letzten Jahren ist, dass ich auch der Bienenwissenschaft NICHT mehr vertraue! Warum sollten diese Leute besser sein, als der Rest der gekauften Wissenschaft? Überall wird des Geldes wegen betrogen! Ganz besonders in der Humanmedizin, also der Menschengesundheit. Warum sollten die Experten für die Bienengesundheit ehrlicher sein, gilt es doch, von der Industrie Drittmittel einzuwerben?

Die Schilfbeute mag gut sein, aber teuer ist sie auf jeden Fall. Die Bienen wird's nicht viel kümmern! Richtig aber ist sicherlich, dass bienengemäße Beuten gut wärmeisoliert und trocken sind. Diese Ziele kann man aber auch sehr viel preiswerter erreichen.

Noch mal zurück zu den kleinen Zellen. Ich habe mir wie gesagt, 5,1er - Mittelwände bestellt, die ich 2020 einsetzen werde. Überzeugt hat mich das Argument, dass die Varroen große Zellen bevorzugen. Klar, es KÖNNTE sein, dass die Milben sich NICHT an der Zellgröße orientieren, sondern am Geruch der Drohnenbrut, um herauszufinden, wohinein sie ihre Eier legen. Dann gibt es jedoch noch das Argument, dass die Bienen früher kleiner waren. Noch heute bevorzugen die Weiseln mehrfach bebrütete Waben zum Bestiften, da sie kleinere Zellen aufweisen.

Meine Selbstbaubeuten haben ja allesamt einen offenen Drahtgitterboden, unter dem ein Brett als Varroawindel liegt. Ich überlege gerade, ob ich die Bienen mit geschlossenem Boden überwintern lassen soll. Das würde die Nestduftwärmebindung (Johann Thür) verbessern. Was die bessere Wärmeisolation der kompletten Beuten anlangt, habe ich mir auf Empfehlung von Kai Michael Engfer eine Segeberger Beute (Engfer: "Die Beste der Welt!") bestellt. Sollte sie sich bewähren, werde ich sie als Muster für eventuelle Nachbauten aus anderen Materialien verwenden. Ich bin schon auf der Suche nach Wärmedämmmaterial, das man zum Bau von Beuten verwenden kann: Strohmatten, Schilf, Steinwolle? - Alles, was der Baumarkt zu bieten hat. Ich könnte mir vorstellen, dass der Markt Dämmplatten aus Stroh- oder Schilfhäcksel anbietet. Vielleicht wäre das was!

Welche Erfahrungen habt ihr mit Milchsäure 15%? Ist sie bienenschonender, als AS, auch wenn man sie öfter mal auf alle Waben sprüht? Da ich ja keinen Sommerhonig mehr ernte, könnte ich ja jetzt schon jene Völker mit MS behandeln, die viele Milben aufweisen. Ich habe 2 Völker mit ca 20 gefallenen Milben in 3 Tagen.

21.7.19: Ich zitierte Büchler und lese mit Interesse Texte von Seeley. Worin also besteht mein Misstrauen in Experten wie diese? - Nun, höre ich ihre Vorträge, lerne ich durchaus Wichtiges und Neues, aber bedenke ich das große Ganze, fällt mir doch immer wieder auf, dass sie, was die behandlungsfreie Imkerei betrifft, sich seltsam zurückhalten. So fand ich noch KEINEN Artikel, in dem es klipp und klar heißt: SO GEHT ES! Irgendwie schwurbeln sie immer um den heißen Brei herum und empfehlen dies und das, als ob es noch Forschungsbedarf gäbe! Dabei gibt es doch bereis etliche Imker, die es geschafft haben! Was ist denn mit Kefuss, der sei Jahrzehnten behandlungsfrei imkert? Ich bin sicher, das Geheimnis ist längst gelüftet, und die Bienenzeitschriften dürften eigentlich nichts Anderes, als deren Betriebsweise lehren!
Da zeigt beispielsweise die Vorzeigeimkerin und Bienenwissenschaftlerin Dr. Pia Aumeier, wie man "richtig" imkert - aber immer mit MS und AS! Was soll das?
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Re: Ganz neue Betriebsweise ab 2020!?

Beitragvon hanjoheyer » Fr 19. Jul 2019, 09:41

Die "ganz neue Betriebsweise" fasst alles zusammen, was dem Bien hilft, mit der Varroamilbe zurechtzukommen.

Nachtrag 31.7.19: Ganz am Ende dieses Threads findest du den neuesten Stand meiner hier erarbeiteten Liste. Die Liste DIESES Postings ist nur eine erste, vorläufige, die die Rekonstruktion meines Lernens wiedergibt, aber nicht den neuesten Stand meiner Erkenntnisse. Wer also meine "Ganz neue Betriebsweise 2020" kennenlernen will, scrolle bis zum letzten Eintrag.

1. Dem Artikel über die Nestduftwärmebindung ( https://www.seanet.com/~alexs/bien/bienenzucht_full.pdf ) von Johann Thür entnehme ich die Information, dass WÄRME wichtig ist. Ich habe bereits eine Selbstbaubeute mit Oberträgern, die ich zu einer Art Christbeute machen und wieder testweise einsetzen kann. Ich bräuchte nur noch eine 2. Zarge, ein neues Dach und einen neuen Boden bauen. Außerdem habe ich mir eine Segeberger Beute aus Hartschaumstoff gekauft. Sie hat sehr dicke, sehr gut wärmeisolierte Wände, die die Aufrechteraltung der Stockwärme sehr entgegenkommt, selbst bei Weiterbenutzung der Deutsch-Normal-Rähmchen.
Desweiteren verfüge ich über 6 Selbstbaubeuten mit nur 8 Rähmchen pro Zarge. Die Rähmchen liegen eng an den Innenwänden an, was jenen Beuten mit dem sog. "Schließwabensystem" (Thür) nahekommt, die im unteren Teil des obigen Artikels vorgestellt sind.
Nebst diesen 2 Testbeuten werde ich, zumindest vorerst, meine Selbstbauholzbeuten weiterbenutzen.

2. Da der Biene bei der Brutnesterweiterung gern nach unten baut, werde ich die 2. Brutzarge unterstellen, statt obenauf.
3. Ich werde nachwievor ohne Absperrgitter imkern.
4. Ich werde die Bienen auf Honig überwintern lassen, d.h. nur noch minimale Honigmengen für den Eigenverbrauch und einige wenige Stammkunden ernten. Dieser Punkt scheint wichtig, denn er spart dem Bien viel Arbeit! Bienen, die viel arbeiten müssen, zB Zuckerwasser aufnehmen, eindicken und verdeckeln, leben kürzer und kümmern sich weniger um das varroareduzierende Putzen! Das Belassen des Honigs beim Bien fördert die Harmonie im Volk. Es sieht sich nicht zum Sammeln gezwungen.
5. Ich werde Eingriffe in das Volk auf ein Minimum reduzieren.
6. Ich werde nur noch Königinnenableger machen, da dies in den Hauptvölkern" eine 4-wöchige Brutpause bewirkt, was die Varroavermehrung bremst.
7. Ich werde jedes Jahr eine Weisel an der Varroatoleranzbelegstelle Erbeskopf begatten lassen.
8. Die stärker varroabefallenen Völker werde ich umweiseln. Hierbei ist allerdings vorher zu klären, ob viele Varroen auf der Windel auch eine schwache Milbenabwehr des Volkes bedeutet. Es könnte ja auch das Gegenteil der Fall sein: dass viele Milben einen besseren Bekämpfungserfolg des Biens beweisen!
9. Keine vorschnelle Erweiterung der Völker mit zusätzlichen Zargen. Die Gewinnmaximierer geben stets viel Brut- und Honigraum, weil sie viel Honig ernten wollen. Ich muss die Idee prüfen, ob klein gehaltene Völker gesünder sind (s. obigen Link über die Christbeute).
10. Die Plastikfolie auf den Zargen durch eine Halbzarge mit Tuch und Hobelspänen ersetzen, damit die Völker ihre Beuten trocken halten können. Vor Jahren bevorzugte ich ja die Folien, weil ich dachte, die Bienen könnten das Kondenzwasser gut gebrauchen, besonders im Winter. Schimmel belastet jedoch das Immunsystem der Bienen sehr stark!
11. Bei einigen Völkern werde ich testweise Mittelwände mit der Zellgröße 5,1 mm verwenden, da es glaubhafte Informationen gibt, dass die gewöhnlichen 5,4 mm - Zellen von den Varroen als Drohnenzellen erkannt werden. Vor 150 Jahren sollen die Bienen kleiner gewesen sein und Waben derselben Größe wie die varoaresistente Apis Cerana gebaut haben.
12. Da ich Ameisensäure als Teufelszeug erachte, möchte ich herausfinden, ob Milchsäure wirklich milder ist und zB die Fühler der Bienen nicht verätzt. Oxalsäure Anfang Dezember scheint nicht so schädlich für den Bien zu sein.
13. Weiterführung des >Projektes Landbiene<! Kein Drohnenschnitt, keine Edelweiseln kaufen, kein Umlarven, keine Zucht.

Hier ein Fund im Internet bezüglich Milchsäure: "Im Frühling kann aber mit Vorteil Milchsäure angewandt werden, wenn nicht schon zu viel verdeckelte Brut vorhanden ist. Dann hilft es nämlich nicht, weil die meisten Varroamilben auch nur an die Fortpflanzung denken, und sich deshalb schon unter der verdeckelten Brut befinden. Früh angewandt ist Milchsäure aber super (!), denn den Bienen macht es nichts aus, und es ist Gold wert, wenn man die Zahl der Milben so früh z.B. halbieren kann.

Milchsäure wird in einer 12%-igen Lösung mit einem Blumenzerstäuber direkt auf die Bienen gesprüht. Das ist ein größerer Arbeitsaufwand, denn jede Wabe muß hochgezogen werden, aber bei vielen Völkern kann mann (wie beim Unkrautsprühen) einen Behälter auf den Rücken tragen.

Alle Ableger werden den ganzen Sommer hindurch etwa alle 14 Tage mit Milchsäure gesprüht. Milchsäure ist einfach klasse, weil die Ableger ja oft, nach dem Schlüpfen der verdeckelten Brut, brutfrei sind, bis die neue Königin am legen ist. Und weil die Ableger ja klein und überschaulich sind. (man kann die Königin ruhig mit der Milchsäure ansprühen.)"

Kommentar: MS scheint demnach recht harmlos zu sein.

NACHTRAG 21.7.19: Angeregt von einem Text des Bienenwissenschaftlers Seeley, dessen Link Mannfred schickte, ergänze ich die Liste um zwei Punkte:
14. Keine Mittelwände zwischen die Brut hängen (Brutnest nicht stören!)
15. Die hier einst lebende Dunkle Biene >apis mellifera mellifera< anschaffen. Glücklicherweise gibt es in D wieder einige Halter dieser Rasse, von denen man sich Weiseln kaufen kann.
16. Die im Verhältnis am stärksten varroabelasteten Völker auflösen, umweiseln oder zumindest Drohnenbrut entnehmen/zerstören (mit Entdeckelungsgabel).
17. Betriebsweise etablieren, die dem natürlichen Schwärmen nahe kommen. Hier erwähnte ich bereits den Könginnenableger. Etwa näher am Schwärmen ist wohl die völlige Brutwabenentnahme (Anfang August!?). Der "Schwarm" verbleibt am alten Standort mit neuer Beute und Mittelwänden, evtl einer Leer- und 2 Honigwaben. Bei dieser Methode ergibt sich allerdings die Frage: Wohin mit den Brutwaben? Einschmelzen kommt für mich nicht in Frage. Ich könnte die Waben, wenn alle Bienen geschlüpft sind, mit MS behandeln und später mit den Muttervölkern wiedervereinigen. Auch der "Schwarm" könnte mit MS behandelt werden.

Nachtrag 22.7.: Aufgrund eines Beitrages von "Manne" bzw. Hartmut Schneider im Imkerforum.de wurden 2 Punkte bestätigt: Bebrütete Waben (mit kleineren Zellgrößen) nicht gleich einschmelzen, die die Bienenwissenschaft empfiehlt und kleinere Zellen:

Hier das Zitat: "- Neben den relativ kleinen Zellen (5,3 mm Zellendurchmesser über 10
Zellen gemessen) vermute ich, dass auch von alternden Brutwaben ein
positiver Einfluß auf die Vitalität des Biens ausgehen kann, bis hin zur Varroaabwehr.
Das relativ dunkle Wabenwerk meiner Völker spricht zumindest nicht
dagegen. Hingegen kommen wissenschaftliche Studien zu einem
überwiegend anderen Ergebnis.
hanjoheyer
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Varroaresitenz

Beitragvon hanjoheyer » Sa 20. Jul 2019, 08:04

Ich recherchierte in Wikipedia nach "Hartmut Schneider", den ich vom Imkerforum.de unter dem Pseudonym "Manne" kannte. Er imkerte angeblich mit varroaresistenten Völkern, aber er wollte mir damals sein Geheimnis nicht recht preisgeben. Heute fand ich aber diesen Link einer Konferenz, die das Varroaproblem zum Thema hat, und dort trat Schneider als Redner auf.

https://www.imkerforum.de/attachment/98 ... richt-pdf/ (In diesem Abschlussbericht ist von ihm nichts zu finden). Ein Mitglied des Imkerforum.de schrieb: "Auch dieser Abschlussbericht enthält keine nennenswerten Informationen über "Behandlungsfreie Imkerei". Im wesentlichen geht es nur um "das breite Teilnehmerfeld" und wie wichtig es gewesen sei, unterschiedliche "Leute zusammen zu bringen". Es werden "Mosaiksteinchen zum Puzzle, wodurch das Bild vollständiger wurde" erwähnt, aber dieses vollständiger werdende Bild selbst wird nicht beschrieben. ... Sorry, aber ich habe bisher noch immer nichts wesentliches über die Praxis der Behandlungsfreien Imkerei erfahren."

Also schon wieder diese Geheimnistuerei!

ein Videomitschnitt der Konferenz: https://www.treatmentfree-beekeeping.co ... ence-2018/
Leider in schlechter Tonqualität.

Mein Kommentar: Es gibt offenbar kein konkretes Gegenmittel, sondern bloß ein schlecht beschreibbares Gesamtkonzept, das durch meine o.g. 12 Punkte ganz gut beschrieben ist. Die Segeberger Beute soll ja gut abgeschnitten haben, außer dass bei ihr Feuchtigkeitsprobleme auftauchen können. Diesen kann jedoch begegnet werden, indem ich zwischen oberster Zarge und Deckel eine selbstgebaute Harbzarge gebe, die unten mit einem Tuch bespannt ist und oben Hobelspäne oder Katzenstreu gefüllt werden. Desweiteren muss für optimale Lebensbedingungen des Biens gesorgt werden: dass die Bienen NICHT zB durch Raumgeben zur Erzeugung übergroßer Brutnester und Vernachlässigung nachgeordneter Instinkte wie dem Putztrieb, genötigt werden, - dass sie nicht durch die Gabe eines übergroßen Honigraums zum übermäßigen Sammeln genötigt werden. Diese beiden Infos deuten darauf hin, dass man den Bien relativ eng auf kleinerem Raum halten sollte wie damals in der Korbimkerei, wo einem Volk nur 50 Liter und weniger zur Verfügung standen.

Da ich keinen Sommerhonig ernte, kann ich frühzeitig mit der wesentlich harmloseren Michsäure (15%) behandeln und ganz auf AS verzichten. Das scheint mir für dieses Jahr das Beste zu sein. Wenn ich herausgefunden habe, welche meiner Völker die am wenigsten resistenten sind, sollten diese umgeweiselt werden. Ich habe 2 Völker mit rel. hohem Totenfall von Milben auf den Windeln. Ich muss herausfinden, ob das ein gutes oder schlechtes Symptom der Krankheit ist.
hanjoheyer
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