In "Meine Betriebsweise sind bereits zwei derartiger Methoden beschrieben, jene von Wulf-Ingo Lau und jene von Büchler. In diesem Beitrag finden wir eine Methode, die m.E. eine Weiterentwicklung dieser Methoden darstellt, da sie deren Schwächen ausbügelt. Ich hatte eine dieser Methoden letztes Jahr getestet und ich musste die Erfahrung machen, dass die Völker sehr geschwächt aus dieser Prozedur hervorgingen, sodass sie dieses Jahr als Wirtschaftsvölker ausfallen. Die Entnahme aller Brutwaben (Büchler), bzw. zweimalige Entnahme aller verdeckelten Brutwaben (Lau) wirft die Völker so weit zurück, dass sie sich kaum wieder davon erholen. Von einer angeblichen achtwöchigen Regenerationsdauer keine Rede!
Heute fand ich im "Deutschen Bienenjournal" Nr. 5/2010 unter der Überschrift "Wandern mit wenig Milben" eine ausgereifte Methode von Jens Radke. Keine Angst, man muss nicht wandern, um sie anzuwenden; man braucht nur zwei Bienenstände, die wenigsten 3 km voneinander entfernt sind. Mein am weitesten entfernter Außenstand ist 1200 m Luftlinie weit vom Gartenstand weg. Meine Erfahrung ist, dass auch diese Entfernung völlig ausreicht.
1. Am Tag der Frühtrachternte (zB Raps am 29.5.) werden den Muttervölkern nicht nur die Honigräume abgenommen, sondern zugleich sämtliche verdeckelte oder teilverdeckelte Brutwaben, aus denen Ableger (1. Serie) gebildet werden. Jeder Ableger bekommt eine unbegattete Weisel oder eine schlupfreife Weiselzelle. Die im Muttervolk verbliebenen Brutwaben werden mittig angeordnet und mit Reißzwecken gekennzeichnet. Der BR wird auf eine Zarge beschränkt. Völker ohne unverdeckelter Brut bekommen eine Wabe vom Nachbarvolk. 1 Tag warten, damit die Flugbienen vom Ableger zum Muttervolk zurückfliegen. Die Muttervölker kommen nun in das nächste Trachtgebiet. Ich werde lieber die Ableger an einen anderen Standort bringen.
2. Sieben bis 14 Tage nach der ersten Schröpfung (Beispiel 7. Juni) sind die mit Reißzwecken gekennzeichneten Waben verdeckelt. Sie werden entnommen und zu Sammelbrutablegern (2. Serie), bestehend aus je 3 oder 4 Brutwaben, zusammengestellt. Diese kommen an einen anderen Stand (ich werde einen 3. Bienenstand wählen) und erhalten je eine Weiselzelle.
3. Etwa 28 Tage nach der Bildung der Ableger der 1. Serie (Ende Juni) wird diesen die verdeckelte Brut ohne Bienen entnommen und den Ablegern der 2. Serie gegeben. Die unverdeckelte Brut wird mit Reißzwecken gekennzeichnet. Sobald sie verdeckelt ist, werden die Waben entnommen und ohne Bienen den Ablegern der 2. Serie gegeben.
4. Dann werden die Ableger der 1. Serie mit den Muttervölkern wiedervereinigt, wobei entweder eine der beiden Weiseln entfernt wird oder der Kampf den Weiseln überlassen wird. Die Ableger der 2. Serie werden nach Radke mit Ameisensäure behandelt.
Ich habe diese Methode ein wenig meinen Bedürfnissen angepasst. Wer genau wissen möchte, was Radke geschrieben hat, muss selber das Original nachlesen. Ein Problem sehe ich zur Zeit darin, dass ich nicht weiß, ob ich jeweils genug Weiselzellen haben werde. Aber die Methode ist schon gut. Mit ihr werden die Milben in 2 Schritten immer weiter konzentriert bis hin zu den Ablegern der 2. Serie, wo sie zB mit Ameisensäure behandelt werden. Vielleicht reicht auch Thymol. Die Muttervölker und die Ableger der 1. Serie werden zweimal geschröpft. Bie Wiedervereinigung dieser Ableger mit den Muttervölkern bügelt den Nachteil der Methoden Lau's und Büchlerns aus.
Nachtrag 16.4.2011: Methode Büchler: http://www.imkerverein-krumbach.de/file ... tnahme.pdf