Besser als biotechnisch!?




Hier stelle ich die von mir bevorzugte imkerliche Betriebsweise vor. Kritik und Diskussion sind erwünscht.

Re: Besser als biotechnisch!?

Beitragvon hanjoheyer » Di 28. Sep 2010, 17:03

zu: "Da fange ich an zu überlegen: Was ist verzichtbar ?"

Genau meine Meinung! Am liebsten würde ich auf jegliche Eingriffe verzichten. Aber die Varroamilbe verhindert dies. Ich habe oben sechs Methoden vorgestelt und daraufhin abgeklopft, was am erfolgversprechendsten ist und was die Bienen am wenigsten stört.

Ein Bekannter hat einfach auf jede Behandlung verzichtet und verlor sämtliche 20 Völker. Das ist also auch keine Lösung. Wie kann ich die Chancen meiner Bienen so weit erhöhen, dass sie nicht alle sterben und ich weiterimkern kann? Was ist das Mindeste, das ich tun muss?

Und vor allem: Es reicht nicht, dass der Bien überlebt und vielleicht sogar etwas Honig bringt. Wichtig ist, dass sich die Bienen als Spezies weiterentwickeln und eine Varroatoleranz oder -resistenz entwickeln können. Unsere Eingriffe müssen das zulasssen. Deshalb ist Vorschlag 2 - es machen wie fast alle: Deckel auf, AS rein, Deckel zu - nicht akzeptierbar.
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von Anzeige » Di 28. Sep 2010, 17:03

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Schwarmintelligenz

Beitragvon hanjoheyer » Mi 29. Sep 2010, 09:54

Noch ein Wort zu: "Erfahrung und aktive Eigenschaften eines Volkes können am Besten auf dem naturgegebenen Weg des Schwarms weitergegeben werden.

Potential und Eigenarten eines Volkes bleiben so in einer zeitlichen, räumlichen und sozialen Kontinuität.

Schröpfen, vereinigen, verstärken, zur Unzeit gebildete Ableger, Einweiselung volksfremder Königinnen, Wachsgaben, Behandlungsmittel, Fütterungen, Entnahme des gesamten Vorrats oder der Brut und was es an imkerlichen Gebräuchen noch so gibt, stören den Verlauf.
Da fange ich an zu überlegen: Was ist verzichtbar ?"

Die Wissenschaft scheint Fortschritte bei der Erforschung der Schwarmintelligenz zu machen. Man hat zB festgestellt, dass das Meeresplankton, bestehend aus Billionen pflanzlicher und tierischer Kleinstlebewesen, über Bioluminiszenz - biologisch erzeugte Lichtsignale wie beim Glühwürmchen - kommuniziert und sich zu gemeinschaftlichem Handeln organisiert. Einige Wissenschaftler sprechen von intelligentem Handeln. Das in einer Planktonwolke entstehende Kollektivbewusstsein sei mit dem Nervengewebe eines risigen Gehirnes vergleichbar.

In derselben Zeitschrift (Welt der Wunder 10/10) ist ein weiterer Artikel über Schwarmintelligenz zu finden, diesmal in unseren eigenen Körpern, nämlich im Blut. Die Arbeit des Immunsystems im Blut ist dem Verhalten der Planktonwolken in den Ozeanen von der Struktur her sehr ähnlich. Auch das Plankton wehrt sich gegen Feinde, balanciert sich nach Schäden durch Umweltgifte selbsttätig wieder aus und hat, genau wie unser körpereigenes Immunsystm eine gewisse Lernfähigkeit. Es kann sich die Signaturen feindlicher Viren merken und bei späteren Attacken schneller reagieren. die in beiden Systemen entstandene Schwarmintelligenz hat sich parallel in vergleichbarer Weise herausgebildet, weil der Feind in beiden Systemen zum Teil derselbe ist: Attacken von Viren.

Auch bei Bienen haben wir es mit Schwarmintelligenz zu tun. Deshalb sind Störungen des natürlichen Volksaufbaus und der Entwicklung schädlich. Jeder Eingriff bringt das intelligente System durcheinander. Damit der Bien eine eigene Immunabwehr gegen die Varroamilben entwickeln kannm, ist es notwendig, dass der Imker die natürlichen Prozesse in einem Bienenvolk möglichst wenig stört. Es muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Denkprozesse in einem Schwarm in einem anderen zeitlichen Maßstab zu betrachten sind. Die Bienen können nicht von heute auf morgen ihr Verhalten so ändern, dass die Milben unter die Schadschwelle gedrückt werden. Wir können den Bienen bestenfalls helfen, die Zeit, die sie zum Reagieren benötigen, zu verschaffen.

Sicher ist, dass die Bienen, wären sie völlig auf sich allein gestellt, schon lange eine vorläufige Antwort auf die Bedrohung der Milbe gefunden hätten. "Vorläufig", weil es sicher Jahrhunderte braucht, um mit den Milben so gut fertig zu werden, wie die Asiatische Honigbiene, aber immerhin "vorläufig", indem die Bienen zB häufiger schwärmen. Zwar sind sie hier gegenüber tropischen Bienen gegenüber im Nachteil - tropische Bienen können fast jederzeit schwärmen und damit die meisten Milben loswerden; europäische können das nicht so häufig, weil sie größere Hoinigvorräte für die langen Winter sammeln müssen. Ein später Schwarm würde im Winter verhungern.

Würden wir zB von jedem Volk im Mai einen Kunstschwarm machen und die zurückbleibende Brut vernichten, und von diesem Schwarm im Sommer noch mal einen KS bilden (jeweils alle Bienen in neue Beuten abfegen), würden unsere Bienen jetzt schon überleben. Aber würden sie ohne Fütterung überleben oder gar Honig bringen? Und vor allem: Wenn wir auf diese Weise zweimal im Jahr Schwarmableger machen, würden die Bienen keine anderen Formen der Immunabwehr entwickeln.
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Re: Besser als biotechnisch!?

Beitragvon Koizchen » So 29. Mai 2011, 20:35

Hallo Freunde,

gibt es Studien zu Schäden mit der AS Behandlung? Aktuell finde ich nur Verdachtsmomente.

Grüße

Koi
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Re: Besser als biotechnisch!?

Beitragvon irbis » So 29. Mai 2011, 22:29

Gibt es, hab ich an anderer Stelle schon eingestellt. Nochmal:

http://www.culturaapicola.com.ar/apunte ... 5-5/01.pdf

kann man gar nicht ermessen, was das stinkende ätzende Glump den Bienen antut.
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Re: Besser als biotechnisch!?

Beitragvon Koizchen » Mo 30. Mai 2011, 11:37

Danke Dir!

Oftmals stolpert man über Behauptungen zur Verätzung von den Tracheen. Leider konnte ich bisher nur bei Verkäufern der Thymolgruppe solche "Studienversuche" vorfinden.
Zu sehr gehe ich von meinem Empfinden beim Einatmen von AS aus. Da die Bienen aber ein gänzlich anderes Atmungsorgan besitzen, wäre eine Untersuchung ganz interessant.

Die Verendung von Larven während der AS und OS sind ja in dem Slowenischen Artikel bereits angeführt worden. Wo könnte man weitere Berichte und Studien zur Verätzung finden?

Bei unseren Instituten sicherlich nicht.

Grüße

Koi
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Re: Besser als biotechnisch!?

Beitragvon irbis » Mo 30. Mai 2011, 16:11

Bitte sehr:

http://www.apidologie.org/index.php?opt ... T0006.html

pdf rechts oben

Liebe Grüße
Irbis
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Re: Besser als biotechnisch!?

Beitragvon Koizchen » Di 31. Mai 2011, 06:18

Danke Irbis!

Was ich fragen wollte. Hat einer von Euch schon das Konzept mit dem Öl auf einen halben Liter Wasser ausprobiert? Dies fand ich auch hier schon im Forum und habe mich gefragt, ob ich so nicht meine Ableger einsprühen sollte?

Grüße

Koi
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Re: Besser als biotechnisch!?

Beitragvon Hobbyimker » Di 31. Mai 2011, 06:31

Koizchen hat geschrieben:Danke Irbis!

Was ich fragen wollte. Hat einer von Euch schon das Konzept mit dem Öl auf einen halben Liter Wasser ausprobiert? Dies fand ich auch hier schon im Forum und habe mich gefragt, ob ich so nicht meine Ableger einsprühen sollte?

Grüße

Koi

Hallo Koizchen
Lass bitte die Finger davon das haben andere auch schon versucht und probiert schau dir mal nee Biene unter etwas Vergrößerung genauer an dann stellt sich die Frage mit dem Öl Mischmasch nicht oder besser beobachte nach der Öldusche mal einige Bienen genauer.
imkerliche grüße
Hobbyimker
 
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Re: Besser als biotechnisch!?

Beitragvon irbis » Di 31. Mai 2011, 13:39

;)
Zuletzt geändert von irbis am Do 11. Aug 2011, 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Besser als biotechnisch!?

Beitragvon irbis » Mi 1. Jun 2011, 23:48

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Zuletzt geändert von irbis am Do 11. Aug 2011, 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
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